Nach 7 Jahren Spotify: Zurück zur CD, Musik digital kaufen oder streamen mit Amazon Music?

Mein Probemonat mit Spotify Premium ist vorbei. Ich fand’s toll, ziehe dessen ungeachtet aber zu einem Mitbewerber weiter.

Bye, bye Spotify! Schön wars mit dir über die Jahre ... (Bild-Quelle: burdun über Adobe-Stock) Bye, bye Spotify! Schön war's mit dir über die Jahre ... (Bild-Quelle: burdun über Adobe-Stock)

Wer mein Zwischenfazit »Zwei Wochen mit Spotify Premium« gelesen hat, der weiß: Schon seit dem Jahr 2016 bin ich treuer Kunde des grünen Riesen. Im ersten Artikel habe ich euch die Unterschiede zwischen »Kostenlos-Spotify« und »Spotify Premium Individual« nahegebracht. 

Für mein abschließendes Fazit habe ich ein Experiment gewagt. Dazu habe ich mir mein in der Vergangenheit liegendes Konsumverhalten hinsichtlich CDs und Alben angeschaut – und kontrolliert, ob ich bei selbem Konsum mit einem heutigen Abo »Spotify Premium« Geld gespart hätte oder nicht. 

Als Dreingabe habe ich meinen Fokus auf Soundqualität des Streaming-Giganten gerichtet. 

Wie komme ich also finanziell besser weg, mit Alben-Käufen oder Musik-Streaming - und lässt sich das überhaupt allgemeingültig beantworten?

Vergleich: Streaming vs. Digitale Alben kaufen 

Ich habe einen prüfenden Blick in meine Amazon-Historie geworfen: Seit dem Jahr 2007 kaufe ich Neu- und Gebrauchtwaren über die Plattform. Damals erwarb ich auch noch Musik auf physischen Datenträgern, später dann immer mehr Digitale Alben als Download – weil: oft kostengünstiger und mein Musikkonsum bewegte sich zusehends von der Compact Disk weg. 

Was ich verglichen habe: Für meinen Vergleich wollte ich mir eigentlich meinen Kauf- und Hörverhalten von 2007 bis 2016 anschauen. 2016 ist auch das Jahr, in dem ich Spotify-Nutzer wurde. Allerdings kam ich nach Sichtung meiner ersten drei Jahre als Konsument von Musik bereits zu einer eindeutigen Einsicht – ohne euch die Jahre 2007 bis 2016 in ihrer Gesamtheit um die Ohren hauen zu müssen. 

Deshalb folgt gleich hier unten meiner Einkäufe im Bereich CDs und Digitale Alben via Amazon. Nebenan seht ihr, ob die entsprechende Musik auch bei Spotify verfügbar sind.

Wichtige Anmerkung: Die Verfügbarkeit entspricht dem Stand im August des Jahres 2023.

Wer nicht längst Musik über Spotify und Konsorten streamt, gehört sehr wahrscheinlich zu einem älteren Semester. (Bild-Quelle: Filip über Unsplash) Wer nicht längst Musik über Spotify und Konsorten streamt, gehört sehr wahrscheinlich zu einem älteren Semester. (Bild-Quelle: Filip über Unsplash)

Spotify ist mit seinem Angebot 2006 an den Start gegangen, konnte seine Musik-Vielfalt über die Jahre erweitern. Ob die von mir gekauften Musiken auch bereits in den Nullerjahren auf Spotify verfügbar waren, bezweifle ich stark. 

Wenn ihr jetzt im Jahr 2023 überdenkt, wie ihr Musik konsumiert, ist das begrenzte Musik-Angebot von »Vergangenheits-Spotify« jedoch gegenstandslos. Die Kaufpreise sind Schätzwerte, orientieren sich an den heutigen Kaufpreisen. Die Spotify-Kosten sind die aktuellen. 

 Physische CDs & Digitale Alben Verfügbarkeit auf Spotify 
2007   
Godzilla vs. Megaguirus (Michiru Oshima) 20 Euro Verfügbar: Nur für Premium-Kunden 
Ifukube: Sinfonia Tapkaara 13 Euro Ja 
Van Helsing (Alan Silvestri) 10 Euro Ja 
King Kong (James Newton Howard) 15 Euro Ja 
Fazit 2007 Fast 60 Euro 119,88 Euro minus 9,99 Euro Probemonat: 109,89 Euro
2008   
Die Vergessenen (James Horner) 30 Euro Nur für Premium-Kunden 
Alien vs. Predator: Requiem (Brian Tyler) 15 Euro Ja 
Star Wars Episode I (John Williams) 5 Euro Ja 
Star Wars Episode II (John Williams) 5 Euro Ja 
Fazit 2008 55 Euro 119,88 Euro minus 9,99 Probemonat: 109,89 
2009   
Nothing to Fear (Oingo Boingo) 10 Euro Ja 
Xena: Vol.2 Warrior Princess (Jospeh Loduca) 10 Euro Ja 
Mars Attacks! (Danny Elfman) 20 Euro Nein 
Army of Darkness (Joseph Loduca) 10 Euro Ja 
Alexander Nevsky / Leutnant Kije (Sergei Prokofiev) 8 Euro  Ja 
The Omen Trilogy (Jerry Goldsmith) 35 Euro Nur erster Teil 
Music for a Darkened Theatre Vol. 2 (Danny Elfman) 25 Euro Nein 
The Monster Music of Hans J. Salter & Frank Skinner 10 Euro Ja 
Music for a Darkened Theatre Vol. 1 (Danny Elfman) 20 Euro Nur für Premium-Kunden  
Eyes Wide Shut (verschiedene Künstler) 10 Euro Ja (einzelne Tracks nur für Premium-Kunden) 
Scoop (verschiedene Künstler) 10 Euro Nein 
Scream 3 (Marco Beltrami) 10 Euro Ja 
Fazit 2009 Zirka 145 Euro 119,88 Euro minus 9,99 Probemonat: 109,89 

Randbemerkung zum Vergleich: Bei manchen Veröffentlichungen erreichen die dazugehörigen Gebrauchswarenartikel mittlerweile horrende Preise. Beispielsweise der Soundtrack zu »Army of Darkness« geht bei 80 Euro für die CD los. Dafür werden euch die Soundtrack-CDs zu den Star-Wars-Filmen für Cent-Beträge nachgeworfen (Lieferkosten nicht mitgerechnet).  

Die MP3-Alben sind häufig günstiger als die CDs. Wer nicht sowieso längst Musik streamt, der sollte meiner Meinung sein Geld lieber in ein MP3-Album stecken – ungeachtet der komprimierten Audio-Qualität. 

Wie viel spare ich ein? Ja, 2007 und 2008 hätte ich mit einem Spotify Premium aus dem Jahr 2023 vielleicht noch 50 Euro oder 55 Euro gespart. Oder hätte mit Kostenlos-Spotify direkt gar kein Geld ausgegeben. 

Aber wenn ich mir meine Ausgaben aus dem Jahr 2009 anschaue, dann wäre ich auch schon mit einem modernen Spotify kostengünstiger gefahren. Die Einsparung beträgt hier nur ungefähr 35 Euro. Wenn ich mir aber meinen aktuellen, deutlich breitgefächerten Musikkonsum ansehe, dann käme ich bei weit mehr an, denn bei den 145 Euro aus dem Jahr 2009. 

Früher CDs gehört, jetzt nur noch Streaming: Sicher, mein Musikkonsum »On Demand« unterscheidet sich grundsätzlich vom spotify'schen »Fast alles ist immer und überall erhältlich«. Längst stellte ich mir eigene, virtuelle Mixtapes für unterschiedliche Lebensbereiche zusammen. Da kann sich auch mal der einzelne Track einer Künstlerin einschleichen, deren CD ich in Zeiten physikalischer Datenträger niemals angefasst hätte.

Die Älteren werden sich erinnern: Ein CD-Spieler, in den jemand eine Compact Disc einlegt. (Yevhenii über Adobe-Stock) Die Älteren werden sich erinnern: Ein CD-Spieler, in den jemand eine Compact Disc einlegt. (Yevhenii über Adobe-Stock)

Ich meine: Die Zeiten, in denen ich einzelne Alben gekauft habe, sind lange vorbei. Ganz gleich, ob physische oder digitale Alben. Das hat nicht nur kostentechnische Gründe, sondern auch praktische Erwägungen: Mit einem Musik-Streamer wie Spotify kann ich in (fast) alle Angebote reinhören - und dann entscheiden, ob mir eine Künstlerin zusagt oder nicht. Fehlkäufe sind damit glücklicherweise auszuschließen. 

Fazit: Für mich ist Musikhören mit Spotify zu einem kostenarmen Komfort geworden, der für mich nicht mehr wegzudenken ist – und zurückdenken in die Unzeiten von physikalischen Medien oder Download-Alben mag ich mich ehrlich gesagt auch nicht. 

Ob Spotify auch zukünftig der Musikstreaming-Anbieter meiner Wahl bleibt, darüber wird noch zu entscheiden sein. 

Wie ist die Soundqualität von Spotify? 

Bei meinem Zwischenfazit völlig außer Acht gelassen habe ich die Soundqualität. 

Praktisch erstmal hierbei: Über Spotifys Einstellungen könnt ihrs einrichten, sich die Soundqualität automatisch abhängig von eurer Netzwerkverbindung anpasst. Das gilt für die Spotify-App auf Computern, Smartphones und Tablet-PCs.

Die höchstmögliche Soundqualität liegt bei 320 kbit/s für Premium-Kunden, Kostenlos-Kundinnen und -Kunden müssen sich mit einem Maximum von 160 kbit/s zufriedengeben. 

Ganz ehrlich: Ich war mit den 320 kbit/s während meines Testzeitraums vollauf zufrieden. Aber womöglich auch nur, weil »ich’s nicht anders kenne«.  

Der User SrgMartin88 zum Beispiel hat unter mein Spotify-Zwischenfazit auf qualitativ höhere Audio-Qualität von Streaming-Mitbewerbern wie Deezer HiFi oder Tidal Master aufmerksam gemacht. 

In einem Artikel erschienen auf Trendblog positioniert sich »Spotify« seiner maximalen Bitrate von 320 kbits/s schamhaft als Vorletzte. Nur YouTube Music mit 256 kbit/s hatte noch weniger Bitrate zu bieten. Spitzenreiter ist ein Anbieter wie Tidal Master mit 9.216 kbit/s. 

Spotify möchte aber noch dieses Jahr mit dem neuen Abo »Supremium« mit High-Fidelity-Musikstreamern wie Deezer oder Tidal nachziehen. Warten wir ab, was wirklich kommt.

Ich jedenfalls werde die gehörten 320 kbit/s (Premium-Kunde) respektive 160 kbit/s (Kostenlos-Kunde) als Referenzwerte für die Sichtung anderer Musik-Streamer parat haben. Mal lauschen, ob sich die höhere Übertragungsgeschwindigkeit auf mein Hörerlebnis auswirken wird – bei einem der anstehenden Erlebnisberichte.

Übrigens: Wie genau das mit der Einstellung der Audioqualität bei Spotify funktioniert, haben wir uns für euch angeschaut.

Wers Retro mag, der folgt dem Trend zu gepressten Platte - und zieht los in den Plattenladen. (Bild-Quelle: Jamakassi über Unsplash) Wer's Retro mag, der folgt dem Trend zu gepressten Platte - und zieht los in den Plattenladen. (Bild-Quelle: Jamakassi über Unsplash)

Ausblick: Ich wechsle zu Amazon Music 

Nach meinem Spotify-Probeabo habe ich mich vom grünen Riesen verabschiedet. Wieso? Weil meine jahrelange Ernährung mit Spotify arg einseitig war – und auch: Weil ich herausfinden möchte, ob ich damals zufällig beim für mich besten Musikstreamer im World Wide Web gelandet bin – oder doch bei einem der zahlreichen Mitbewerber besser aufgehoben bin. 

Für mich lautet der nächste Halt im Musikstreaming-Karussell »Amazon Musik«. Erst vor einer Woche habe ich den Probezeitraum von 90 Tagen angetreten. Ich kann bereits verraten: Clever, wie Amazon mich mit Exklusiv-Inhalten binden möchte (siehe den »Feelings Deluxe« beim Kurt-Krömer-Podcast »Feelings«). 

Auch bin ich gespannt darauf, inwiefern mir die Migration meiner Playlists von Spotify nach Amazon Music (miss)glücken wird. Aber dazu mehr im kommenden Artikel. 

Findet ihr meinen Abriss zu meinem einmonatigen Probe-Abo mit Spotify hilfreich? Oder habt ihr Elementares in meinem Artikel vermisst – beispielsweise Infos zur Benutzerfreundlichkeit oder der Musikbibliothek? Schreibt uns dazu gerne in die Kommentare. 

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