Bei Smartphones ist der Bildschirm noch immer das Bauteil, bei dem leichte Kratzer besonders störend sind, weil sie der Besitzer bei jeder Nutzung zu sehen bekommt. Im Februar 2016 hatte Motorola, die nun zu Lenovo gehören, einen Patentantrag beim United States Patent and Trademark Office gestellt, der am 10. August 2017 veröffentlicht wurde. Darin beschreibt Motorola die Verwendung eines sogenannten »Shape Memory Polymer«, also einem Kunststoff, der sich an seine ursprüngliche Form erinnert.
Polymer heilt Kratzer nach Temperaturveränderung
Ein Kratzer in diesem Polymer ist demnach nur eine kleine Veränderung, die der Kunststoff nach einer großen Temperaturveränderung wieder rückgängig machen kann. Durch eine schnelle Erhitzung des zerkratzen Bereichs fließt das Polymer wieder zusammen zu einer kratzfreien Schicht.
Zumindest theoretisch, denn Motorola äußert sich vorsichtig und spricht davon, dass »mindestens einige der Deformationen« rückgängig gemacht werden können. Die für die Selbstheilung notwendige Hitze kann unter anderem durch das Smartphone selbst erzeugt werden und kann bis zu 60 Grad Celsius erreichen.
Heilen auch mit Körperwärme
Motorola beschreibt im Patentantrag aber auch, das der Nutzer über eine App den zerkratzten Bereich auf dem Display markieren und dann nur diese Stelle erhitzt werden könnte. Andere Möglichkeiten, die Kratzer verschwinden zu lassen, wären aber auch die Körperwärme des Nutzers oder eine spezielle Dockingstation. Es gibt aber wie immer bei solchen Ideen viele offene Fragen.
Eine Plastik-Schicht auf einem Display, das als Touchscreen verwendet wird, fühlt sich vielleicht nicht so gut an wie eine Glasabdeckung - und ob aus dem Patentantrag irgendwann ein kaufbares Produkt entsteht, ist ebenfalls nicht sicher. Der Patentantrag ist beim USPTO online abrufbar.
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