Angela Merkel hat vor einigen Jahren den mittlerweile berüchtigten Satz getätigt, das Internet sei »für uns alle Neuland«. Und laut einer aktuellen Studie des Vodafone Instituts für Gesellschaft und Kommunikation (via Heise) glauben derzeit lediglich 37 Prozent der befragten Bundesbürger, dass die deutsche Regierung dazu in der Lage sei, die Digitalisierung voranzutreiben - immerhin 44 Prozent sind demgegenüber der Meinung, dass die Regierung zumindest den Willen dazu besitze.
Neben der allgemein eher negativen Bewertung der staatlichen Digitalkompetenz kritisierten die Deutschen vor allem mangelnden Datenschutz: 33 Prozent vertrauen im Fall von Datenschutzverletzungen auf den Schutz der eigenen Rechte durch die Regierung. Nur 27 Prozent beantworteten die Frage, ob die Regierung des eigenen Landes ihre Daten schütze, mit einem Ja.
Im europäischen Vergleich kann sich die Bundesregierung allerdings über das entgegengebrachte Vertrauen noch glücklich schätzen: Die schwedische Bevölkerung gesteht ihrer Regierung lediglich zu 14 Prozent die für den Digitalisierungsfortschritt benötigten Kompetenzen zu, in Bulgarien sind es nur 24 Prozent der Befragten. Dabei waren sich die Menschen in allen EU-Ländern außer in Schweden darüber einig, dass jährlich aktualisierte Strategien für den Einsatz neuer Technologien die wichtigste Kompetenz des Staates beim Ausbau der Digitalisierung darstellen.
Darüber hinaus forderten 57 Prozent der Deutschen in Sachen Digitalisierung eine Zusammenarbeit staatlicher Behörden mit IT-Unternehmen, befanden aber zu 65 Prozent die bei (zu) wenigen Tech-Firmen konzentrierte Macht als schädlich.
Das Meinungsforschungsinstitut Ipsos befragte für die repräsentative Studie im Auftrag des Vodafone Instituts für Gesellschaft und Kommunikation insgesamt 9000 Personen in neun Ländern (darunter auch die USA und China).
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