Shokz OpenRun Pro im Test: Diese Open-Ear-Kopfhörer sind perfekt für Sport

Sicherheit geht vor, besonders Outdoor. Deshalb setzen die Shokz OpenRun auf ein Open-Ear-Konzept. ANC? Das gibt’s hier nicht.

Hier kommt nichts ins Ohr: Die OpenRun Pro funktionieren über Knochenschall. Hier kommt nichts ins Ohr: Die OpenRun Pro funktionieren über Knochenschall.

Die perfekten Kopfhörer zu finden, ist unmöglich. Kein Ohr ist gleich und jeder hat andere Präferenzen. Ich zum Beispiel trage im Sommer gerne Earbuds, weil mir sonst schnell zu heiß wird. Im Winter hole ich Over-Ears heraus, damit die Lauscher schön warm bleiben.

Shokz schickt sich an, den optimalen Kopfhörer für Sport hergestellt zu haben, genauer genommen fürs Joggen, und stellen dabei eine ungewöhnliche Technik an erster Stelle: Bone Conduction oder Knochenschall.

Shokz OpenRun Pro
Shokz OpenRun Pro
Die Shokz OpenRun sind keine Kopfhörer für audiophile Genusshörer, der Fokus liegt auf Sport. Sie stehen vor allem für Sicherheit beim Joggen sowie Tragekomfort und da machen sie alles richtig. Da ist auch der Preis von 190 Euro gerade noch gerechtfertigt.

Unter Anbetracht dieser Tatsache, bedienen die Shokz OpenRun Pro ihre Nische optimal. Hier wird nicht versucht, mit Klang zu protzen oder ein Feature eingebaut, einfach, weil man es kann.

Das macht die Kopfhörer gut für Laufsport - aber sonst eben recht wenig.
  • Super Tragekomfort
  • Tolle Verarbeitung
  • Sitzen fest, auch beim Herumreißen des Kopfes
  • Durch Knochenschalltechnik steckt nichts im Ohr
  • Man bekommt seine Umgebung mit
  • Vibrieren bei höherer Lautstärke
  • Klang kann mit anderen Kopfhörern der Preisklasse nicht mithalten
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Was ist Knochenschall?

Normalerweise bedecken wir bei Kopfhörern unsere Gehörgänge, um unser Trommelfell zu beschallen. Das Trommelfell vibriert und gibt so den Klang an die Cochlea weiter. 

Knochenschall-Kopfhörer transportieren den Schall allerdings mittels Vibrationen über den Schädelknochen zur Cochlea. Bei den Shokz OpenRun Pro etwa, umgeht die Vibration das Trommelfell und wird direkt an die Cochlea weitergeleitet. 

Selbe Technik, unterschiedliche Herangehensweise.

Um es in einen Satz zusammenzufassen: Der Schädelknochen wird als Resonanzkörper verwendet, um den Klang ans Trommelfell weiterzuleiten.

Shokz OpenRun Pro: Verarbeitung und Sitz

Wenn man die Schachtel öffnet, findet sich darin ein Case in einer Hartschale - und viel mehr auch nicht. Neben Anleitung und Garantie liefert Shokz lediglich noch ein USB-Ladekabel mit, das ihr nicht verlieren dürft, denn der Anschluss ist proprietär.

Im Case selbst sitzen dann die OpenRun Pro und eine Schlaufe für das Kabel ist ebenfalls an der Innenseite, gut. 

Ich bin sehr bedacht mit dem Begriff Handschmeichler, aber auf diese Kopfhörer trifft es zu: Sie bestehen aus Silikon mit einem matten Finish. Das fasst sich sehr geschmeidig an, fast schade, dass man die OpenRun Pro eigentlich nur um den Kopf trägt.

Allein die Form der Open-Ear-Hörer macht schon klar, wie man sie trägt: Man hängt sie über die Ohren.

Das, was man für Ohrteile hält, wird vor den Ohreingang gesetzt, der Gehörgang selbst bleibt frei. Sieht man vom Schweiß ab, ist das auch deutlich hygienischer.

Ich geb’s ja zu: Es ist ungewöhnlich, sich keine Knöpfe ins Ohr oder etwas auf die Hörmuschel zu setzen. Die Ohraufhängung kenne ich auch noch von alten Kopfhörern und war nie Fan davon, weil die Hörer dadurch nicht wirklich fest an den Ohren saßen - die OpenRun Pro haben mich eines Besseren belehrt.

Ich habe außerdem einen recht großen Kopf, aber dennoch waren die OpenRun Pro nie zu eng oder haben meine Freiheit eingeschränkt. Tatsächlich sitzen sie bei mir angenehm nah am Kopf, sodass sie beim Sport nicht herunterrutschen.

Eine Anmerkung für Trägerinnen und Träger mit langen Haaren: Am besten einen Zopf machen, sonst drückt einem der Bügel die Haare in den Nacken.

Shokz OpenRun Pro: Technik

Was unter dem Silikon ruht, ist nichts Ungewöhnliches. Hier eine kleine Auflistung aus dem Datenblatt:

  • Typ: Open-Ear-Kopfhörer
  • Bluetooth: 5.1 mit Multipoint-Funktion
  • Schutzklasse: IP67 (Spritzwasser, nicht zum Schwimmen geeignet)
  • Akkulaufzeit: 8 Stunden
  • Gewicht: 26 Gramm
  • Sonstige Funktionen: Schnellladefunktion, Mikrofon

Shokz OpenRun Pro in Aktion

Ich habe mich mit den OpenRun Pro auf die Straße gewagt. Vorher schnell mit dem Handy gepaired - das ging spielend leicht -, Spotify geladen und ab geht’s. 

Es ist ungewohnt, nichts im Ohr stecken zu haben und seine Umgebung in vollem Umfang mitzubekommen, aber genau darauf baut der Hersteller.

Sicherheit steht an erster Stelle.

Im Straßenverkehr sollte man auch beim Joggen stets alles mitbekommen und das tut man mit den OpenRun Pro. Nicht bloß Autohupen, sondern man registriert alles um sich herum, das kann im Zweifelsfall Leben retten. 

Das fand ich gut: Man merkt die Open-Ears beim Tragen gar nicht. Weder das Aufliegen an der Oberseite des Ohrs, noch den Bügel im Nacken. Selbst, wenn ich den Kopf stark herumgerissen habe, sind die OpenRun Pro nicht verrutscht.

Gleichzeitig fester Sitz, ohne das man die Kopfhörer bemerkt? Ich bin beeindruckt.

Was mir nicht gefallen hat: So intuitiv die Bedingung auch ist, die Knöpfe sitzen arg nah beieinander. Während dem Laufen schnell das Lied wechseln? Ich hab mich mehr als einmal verdrückt. Hier wäre eine Gestensteuerung eine Überlegung wert, um Ärger zu vermeiden.

Das Open-Ear-Konzept ist nicht perfekt. Ist man nicht gerade mit Joggen beschäftigt, sondern steht beispielsweise am Bahnsteig oder einer vielbefahrenen Kreuzung, dann regelt man automatisch die Lautstärke hoch, um weniger von der Umwelt mitzubekommen. Doch dann vibrieren die Hörer und die anderen Menschen um einen herum haben auch was von der Musik.

Shokz OpenRun Pro: Klang

Die Kopfhörer sind für Sport gemacht und unter diesem Gesichtspunkt bewerte ich den Klang. Hier geht es um Sicherheit und nicht darum, möglichst diffizil zu tönen, oder die audiophile Zielgruppe abzuholen. Das floss auch in die Endwertung mit ein.

Eine kleine Anmerkung: Die OpenRun Pro haben an den Knöpfen, die am Schädelknochen sitzen, zwei Kanäle, aus denen die Musik kommt. 

Der Klang der Sporthörer ist in Ordnung. Ich hatte das Gefühl, dass der Sound immer etwas gedämpft klingt, wie hinter einem Vorhang, was daran liegt, dass die vibrierenden Enden am Kopf aufliegen. 

Korns Right Now pusht jedenfalls nicht so gut wie mit richtigen In-Ears.

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Weniger rhythmusfokussierte Songs funktionieren da besser. Bei I Am The Night, Colour Me Black will ich auch nach wie vor einfach direkt lossprinten (aber vielleicht mag ich den Song auch zu sehr).

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Keinen Unterschied höre ich übrigens bei Stimmen, was die OpenRun Pro vor allem als Begleiter für Podcast-Freunde sexy macht. Sieht man vom Open-Ear-Konzept ab, kommen die Stimmen von Zach Braff und Donald Faison in ihrem Scrubs-Rewatch-Podcast richtig sauber in meinem Gehör an (vorausgesetzt, ich stehe nicht an einer Kreuzung oder einem Pulk Menschen).

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Erwähnt sei außerdem, dass die Kopfhörer ein Mikrofon besitzen. Die Klangqualität ist allerdings bestenfalls ausreichend, aber auch das soll nicht allzu sehr ins Gewicht fallen, denn wer telefoniert schon während des Joggens?

Fazit der Redaktion

Maxe Schwind

Die Shokz OpenRun Pro sind keine Kopfhörer für audiophile Genusshörer, dazu liegt zu wenig Fokus auf dem Klang. Wer jetzt unkt, damit hätte das Gerät seinen Zweck verfehlt, hat den Artikel vermutlich nicht gelesen.

Die OpenRun Pro stehen vor allem für Sicherheit beim Joggen sowie Tragekomfort und da machen sie alles richtig. Da ist meiner Meinung nach auch der Preis von 190 Euro gerade noch gerechtfertigt.

Unter Anbetracht dieser Tatsache, bedienen die Shokz OpenRun Pro die Nische optimal. Hier wird nicht versucht, mit Klang zu protzen oder ein Feature eingebaut, einfach, weil man es kann.

Das macht die Kopfhörer gut für Laufsport - aber sonst eben recht wenig. Im Zug auf dem Weg zur Arbeit, in der Stadt oder Zuhause greife ich zu anderen Geräten. Das ist für mich in Ordnung, denn wenn man eine Nische bedient, dann so gut wie möglich und das tut Shokz mit den OpenRun Pro.

Ihr sucht nicht nach Sportkopfhörern, sondern nach gutem Klang? Wir haben die Apple AirPods 2 Pro getestet. Wer etwas in der selben Preisklasse wie die OpenRun Pro sucht, wird womöglich mit den Nothing Ear 2 glücklich

Im Übrigen hat der Hersteller auch in Modell in petto, das speziell zum Schwimmen gemacht ist - natürlich ebenfalls mit Knochenschall

Die OpenRun Pro von Shokz sind ausgewiesene Kopfhörer für Läufer und Jogger, ein Nischenprodukt. Wären die etwas für euch? Oder schottet ihr euch lieber mit In-Ears und ANC ab? Findet ihr den Preis gerechtfertigt? Könnte Knochenschall eventuell auch eine zukunftsweisende Technik sein? Haut in die Tasten und schreibt’s in die Kommentare.

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