Seite 2: Was versteht man unter Smart Home? Systeme, Geräte und Apps - so funktioniert der Einstieg!

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Wie wird das Smart Home gesteuert?

Lokale Steuerung über Sprachassistent oder Smart Devices:

Wie ihr am Ende euer Smart Home steuern wollt, ist ganz euch überlassen. In der Regel habt ihr drei Möglichkeiten:

  • Smartphone & Tablets
  • Sprachassistent
  • Fernbedienung

Das Betriebssystem auf euren mobile Devices kann eine Rolle spielen, wenn ihr bestimmte Geräte einzeln ansteuern wollt. Denn Eve Thermostate sind beispielsweise nur mit iOS ansprechbar. Wenn ihr eure Zentrale ansprecht, ist das aber eigentlich wumpe, da so gut wie jede Zentrale mit beiden Betriebssystemen kompatibel ist. Sprich: Die Eve-App nicht zwingend eine Voraussetzung zum Steuern und auch ohne Apple Ökosystem können die Gadgets über eine Software wie dem Home Assistant gesteuert werden.

Wenn ihr aber keine Lust habt immer mit "Ist das Touch?" genervt zu werden, könnt ihr euer gewähltes System auch mit Sprachsteuerung nutzen. Dabei unterstützen euch die großen Sprachassistenten wie Alexa, Siri oder Google, welche ihr durch euer zartes Stimmchen volllabern und Befehle geben könnt.

Apple User aufgepasst, wenn ihr euer Smart Home erweitern oder aufbauen wollt, könnte das für euch interessant sein:

Geofencing – aus der Ferne

Automation ist das Stichwort. Eure Geräte verhalten sich auch smart, ohne, dass ihr auf sie aufpasst. Morgenroutinen, Fernsehabend, Einstellungen zum Kochen - das sind ja alles eher Sachen, die auf eure Anwesenheit bedacht sind.

Noch komfortabler wird das Ganze, wenn ihr euer Zuhause auch von unterwegs steuern könnt. So seid ihr NPC und Maincharacter zugleich: Ihr vergebt Quests an eure Geräte und bekommt die Belohnung.

Vergessen, das Licht auszumachen? Heizung läuft noch? Ist die Kochplatte wirklich aus? All das könnt ihr auch jederzeit standortunabhängig über Apps steuern. So müsst ihr euch weniger sorgen darum machen, morgens euren Verstand im Bett liegen gelassen zu haben. Durch sogenannte Automationen könnt ihr eurem Smart Home mitteilen, wie es sich zu verhalten hat, wenn ihr nicht da seid.

Smarte Heizungsthermostate erkennen ja schon, ob jemand im Raum oder Haus ist und regeln dementsprechend die Temperatur. Aber auch unterwegs könnt ihr eurer Zentrale sagen: "Yo, ich bin in 30 Minuten da, heiz mal bitte vor". Oder via Geofencing trackt es euren Standort und macht das automatisch.

Besonders praktisch ist das, wenn ihr auf einem Festival, Konzert oder im Urlaub seid und abends den Anschein erwecken wollt, dass das Haus belebt ist, um potenzielle Einbrecher fernzuhalten.

homee bietet mehrere Würfel mit verschiedenen Funkstandards zum Aufrüsten als Zentrale an homee bietet mehrere Würfel mit verschiedenen Funkstandards zum Aufrüsten als Zentrale an

Was sind Funkstandards?

Eure Geräte unterhalten sich in eurem Smart Home System in den meisten Fällen drahtlos. Die Datenübertragung erfolgt dabei über verschiede Funksprachen. In Neubauten werden auch kabelgebundene Systeme eingebaut. Der Grund: Je mehr Geräte in einem Netzwerk arbeiten, desto schneller ist es überlastet. Bei kabelgebundenen Systemen ist dies eher seltener der Fall und zudem gelten sie als sicherer vor Hackerangriffen. Die Installation ist natürlich wesentlich aufwendiger und kostspieliger.

Die bekannteste Funksprache ist WLAN, welche mit 600.000 kbit/s wohl die meiste Energie verbraucht. Der Übertragungsstandard wird vom Hersteller bei seinen Produkten festgelegt, wodurch dieser bestimmt, wie die Kompatibilität der eigenen Geräte mit anderen Marken aussieht und ob überhaupt eine vorhanden sein soll. Hier wird auch wieder zwischen zwei Varianten unterschieden:

Proprietäre Standards: ausschließlich an einen Hersteller und deren Systeme gebunden. Sie sind nicht mit fremden Geräten nutzbar und bieten damit mehr Sicherheit.

Pro
  • Sicherer
  • Reibungsloses Zusammenspiel der Komponenten
Kontra
  • nicht kompatibel mit anderes Systemen
  • Begrenzte Auswahl an Gadgets

Offene Standards: Die anderen Standards sind offen und können von jedem Hersteller verwendet werden. Dabei sind die beliebtesten Standards wie WLAN, ZigBee und Bluetooth.

Pro
  • verschiedene Funksprachen
  • am weitesten verbreitet
Kontra
  • angreifbarer als proprietäre Standards
  • meist mehrere Apps nötig

Zu den beliebtesten Funkstandards gehören neben WLAN die folgenden:

  • Bluetooth: 345 kbit/s
  • Z-Wave: 100 kbit/s
  • Zigbee: 250 kbit/s
  • DECT ULE: 1.152 kbit/s
  • EnOcean: 125 kbit/s

Der neue Funkstandard: Matter eine Sprache sie zu knechten

Dieser Standard soll als eine universelle Funksprache unter Smart Home Devices dienen – außerdem, soll sie sicherer sein. Verschlüsselung und weitere Sicherheitsmechanismen sollen das Hacken von Geräten erschweren und, auch wenn das sehr ambitioniert ist, "unhackbar" machen. Alana erzählt euch gerne mehr über den neuen Funkstandard als auch über die Einbindung von Thread:

Home Assistant, OpenHab und Raspberry Pie - Alles unter einer App

Wie bereits erwähnt gibt es eine Menge Hersteller mit verschiedenen Sprachen: Google Home, Philips Hue, Bosch Smart Home, Homematic IP, Tado - viele sind untereinander nicht kompatibel. Heißt: Für fast jedes neue Gerät in euren vier Wänden muss eine neue App her, welche auf eurem Handy Platz wegnimmt. Der neue Funkstandard Matter ist dabei eine Universalsprache, sodass alle Geräte miteinander kommunizieren können (die über diesen Standard verfügen), das geht allerdings auch jetzt schon mit mehr Tiefe.

Es gibt verschiedene Open-Source Programme wie den Home Assistant, welche über einen Raspberry Pi laufen und eure Automatisierungen in nur einer Anwendung vereinen. So erstellt ihr einfach IFTTT (IF This Than That) Abhängigkeiten: Nehmt ihr euren Controller von der PS5 in die Hand, kann ein Bewegungssensor das erkennen und den Befehl geben, euren TV einzuschalten und die Rollläden herunter zu fahren. Dabei spielt es keine Rolle, von welchem Hersteller eure Geräte sind, denn bis zu 959 unterschiedliche werden unterstützt. Alle kompatiblen Produkte und Systeme findet ihr unter der Home Assistant Website.

Insgesamt zählen diese lokalen Konzepte zu den sichersten, da es bei euch zu Hause betrieben und gehostet wird - kein Datentransfer nach Außen! Außerdem erhöht ihr so den Schutz vor möglichen Internetausfällen.

Was sind Smart Home Gadgets?

Simple Add-Ons, die euch noch mehr Arbeit abnehmen oder auch nur kleine Spielereien, die oft eine eigene App haben und auch Daten von euch wollen, wie z.B. smarte Waagen oder Wasserkocher.

Natürlich muss aber auch hier wieder unterschieden werden zwischen zwei Kategorien von Gadgets: Plug & Play Gadgets, die unabhängig von eurer Zentrale sind und Gadgets, die abhängig sind. Bei Plug & Play handelt es sich um Geräte, die WLAN oder Bluetooth bereits sprechen.

Plug & Play Gadgets:Gadgets abhängig von Hub:
SteckdosenKühlschränke
Bluetooth LautsprecherKaffeemaschinen
Fitness TrackerFingerabdrucksensor
SaugroboterTürschloss
LED LeuchtenKameras
Smarte WaagenHeizungsthermostate
WasserkocherBewegungsmelder
Smart Home Gadgets, die ihr mit und ohne Zentrale verwenden könnt

Weitere Klassiker der Smart Home Gadgets sind Saugroboter. Die sind in den meisten Haushalten derzeit zu finden, Tendenz steigen. Aber was können Staubsaugerroboter und wie funktionieren sie?

Lest mehr über Saugroboter in unserer Kaufberatung nach und holt eurer Mietze einen Spielkumpanen:

Wie beginne ich damit, mein Smart Home aufzubauen?

Am wichtigsten ist die Auswahl des Systems aufgrund der Kompatibilität. Hier müsst ihr euch eine Menge Fragen stellen:

  • Möchte ich Energie sparen?
  • Wie möchte ich mein Smart Home steuern?
  • Wie hoch ist mein Budget?
  • Möchte ich es komfortabler haben?
  • Möchte ich mein Zuhause sicherer machen?
  • Geschlossenes oder offenes System?

Habt ihr eure Traumzentrale, solltet ihr euch für eine Bedienung entscheiden. Wollt ihr mit der Sprachsteuerung loslegen, ist es am einfachsten und günstigsten mit Alexa bzw. Echo von Amazon zu starten, da sie eine sehr gute Soundqualität hat und Zentrale mit Sprachassistent in einem ist. Und aufgrund der verschiedenen Funksprachen haltet ihr euch erstmal einige Türen offen.

Steckdosen sind recht günstig zu erwerben und daher perfekt für den Einstieg Steckdosen sind recht günstig zu erwerben und daher perfekt für den Einstieg

Welche Gadgets für Einsteiger? Jetzt habt ihr euer System, wisst, wie ihr es steuert und nichts ist damit verbunden. Mit Steckdosen anzufangen, kann aber schon mal ein guter Einstieg sein – sie machen auch nicht smarte Geräte smart und müssen nicht direkt von der teuersten Marke sein. So könnt ihr eure Lampen auch über euer Smartphone steuern, selbst wenn diese keine smarten Lampen sind.

Der Klassiker sind WLAN-Steckdosen, wir haben für euch die derzeit besten auf dem Markt herausgesucht:

Bei IKEA findet man schon günstige Steckdosen und LEDs. Hütet euch aber vor billigen Anbietern im Internet, denn da haben Geräte oft eine geringe Lebensdauer oder halten nicht, was sie versprechen. Wer aber eher auf Nachhaltigkeit und Umwelt steht, der sollte ein Blick in Richtung Heizthermostate werfen.

Um zu Anfang einen Bereich deines Zuhauses smart zu machen, bieten sich aber auch Starter-Sets an. Sie bestehen meist aus einer Zentrale und einem oder mehreren smarten Produkten.

Weitere hilfreiche Tipps zum Einstieg in die Smart Home Welt hält Alana für euch in ihrem Artikel bereit.

Ist ein Smart Home nachhaltig & energiesparend?

Bei der einen oder anderen Stelle ist man zurecht verdutzt, wenn es heißt, man könne durch ein Smart Home Geld sparen. Die meisten Geräte wie LED Lampen und Steckdosen sind ja immer auf Abruf und während ihres Stand By warten sie nur auf die Anweisung.

Wurden vorher keine LEDs oder Energiesparlampen verwendet, wird sich das bemerkbar machen, da deutlich weniger verbraucht wird. Hat man schon Energiesparlampen, lohnt es sich nicht, auf Smart Home Lampen umzusteigen, da sie einen ähnlichen Verbrauch haben - im Gegensatz aber auch dauerhaft an sind.

Es gibt aber noch weitere Faktoren, die in einem Smart Home zur Nachhaltigkeit & Ersparnissen beitragen. Fangen wir mal ganz klein an, was für jedermann interessant sein könnte.

Apps geben an, wo gerade mit welcher Temperatur geheizt wird und können das Thermostat fernsteuern Apps geben an, wo gerade mit welcher Temperatur geheizt wird und können das Thermostat fernsteuern

Smarte Heizungsthermostate sind in der Regel einfach zu bedienen und sind die Gadgets, um Heizkosten zu sparen. Zunächst sind sie nachhaltig, da sie erkennen können, ob Leute im Haus, in der Wohnung oder im Raum sind. Dadurch passen sie die Temperatur automatisch an. Und jeder von uns hat die Heizung schon mal angelassen und Fenster aufgerissen. Auch hier erkennen die Geräte, ob ein Fenster offen ist und regeln für uns die Temperatur und gleichen unsere Vergesslichkeit wieder aus. Die meisten Hersteller geben an, man könne bis zu 30% an Geld und Energie sparen.

Wenn ihr mehr zum Thema smart Heizen wissen wollt, haben wir hier die besten Heizkörperthermostate für euch:

Steckdosen wurden jetzt auch schon öfter angesprochen - ja sie ziehen Strom, aber: Mit Steckdosen kann man auch tracken, welche Geräte wie viel Strom verbrauchen: So kann man herausfinden, wo man Optimierungen vornehmen kann.

Einige Systeme sind darauf ausgelegt, nur dann Energie zu nutzen, wenn ausreichend da ist: Das ist sowohl umweltfreundlich als auch kostengünstig. An einem sonnigen Tag kann die Waschmaschine öfter laufen, als an einem regnerischen Tag, da mehr Energie produziert wird und je mehr Energie vorhanden ist, desto günstiger ist es.

Gateways ermöglichen es sogar, Rückmeldung vom Energieversorger zu erhalten, wann es am günstigen ist, Strom zu verbrauchen. Für viele kann das aber auch eine Einschränkung sein, da man sich nach dem Wetter zu richten hat und nicht jeder kann eigene Solarpanels anbringen. Wobei mittlerweile die Ecoflow Smart Home Panel immer beliebter werden.

Vor- & Nachteile eines Smart Homes

Ein vernetztes Zuhause ermöglicht es, den Alltag einfacher zu gestalten, indem es Alltagspflichten durch Routinen automatisiert.

Pro
  • Gestaltet den Alltag einfacher
  • Nachhaltige Optionen
  • Energiekosten senken
  • Kann mehr Sicherheit bringen
Contra
  • Kann zu Beginn kostenintensiv sein
  • Man muss auf Kompatibilität achten
  • sehr viele verschiedene Standards

Folglich muss man sich in das Thema definitiv einlesen, bevor man loslegt. Und auch der Einstieg wird schwierig sein - besonders bei der Entscheidung des Systems. Aber es wird sich lohnen, wenn man langfristig auf ein komfortables Smart Home umsteigen möchte.

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