Ihr plant ein eigenes Smart Home? Diese 7 Einsteigertipps helfen euch beim Start

2022 ist das Jahr, in dem euer Zuhause smart wird? Dann sind unsere 7 Smart-Home-Tipps für euch. So startet ihr frustfrei mit dem intelligenten Wohnen.

Mit den richtigen Tipps gelingt der Einstieg ins Smart Home. Mit den richtigen Tipps gelingt der Einstieg ins Smart Home.

Ich will ehrlich sein: Im Jahr 2022 ist der Einstieg ins Smart Home noch immer nicht so einfach, wie er es eigentlich sein sollte. Eine Vielzahl an Herstellern, Ökosystemen und Standards sorgen gerade bei Neueinsteigern für Kopfzerbrechen.

Aber davon müsst ihr euch nicht abschrecken lassen, wenn ihr selbst gerade am Beginn eurer Smart-Home-Reise steht. Denn mit ein bisschen Hilfe lassen sich viele der anfänglichen Hürden und Unsicherheiten gut umschiffen. Daher habe ich im Folgenden sieben Tipps für euch vorbereitet, die ich mir zum Start gerne selbst gegeben hätte.

Alana Friedrichs
Alana Friedrichs

Alanas Smart Home nahm seinen kleinen, aber feinen Anfang mit einem Amazon Echo Dot und einer smarten Steckdose für den Fernseher. Seitdem sind eine Handvoll weiterer Geräte hinzugekommen - soweit das eben in einer Mietwohnung machbar ist. Das nächste große Projekt für sie: Sich endlich mal tiefgehend mit Home Assistant beschäftigen, um für euch auch darüber hilfreiche Guides schreiben zu können.

Inhaltsverzeichnis

  1. Überlegt euch, was ihr von eurem Smart Home erwartet
  2. Es gibt kein zukunftssicheres Smart Home
  3. Findet den passenden Funkstandard
  4. Ein Hub ist Muss, wenn ihr mehr als eine Person seid
  5. Mit smarten Steckdosen macht ihr auch Altgeräte "smart"
  6. Fangt klein an, aber fangt an
  7. Wirklich smart wird es erst mit Routinen
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1. Überlegt euch, was ihr von eurem Smart Home erwartet

Bevor ihr so richtig mit der Auswahl der ersten Produkte und dem Bau des eigenen Smart Homes loslegen könnt, müssen wir erst einmal philosophisch werden und die Frage beantworten: Was genau erwartet ihr eigentlich von eurem Smart Home?

Sucht ihr nach einer möglichst komfortablen Lösung, bei der Geräte von Anfang an gut ineinander greifen und bei der alles einfach funktioniert? Dann entscheidet euch zu Beginn für eines der vier großen cloudbasierten Ökosysteme: Apple Homekit, Google Home, Amazon Alexa oder Samsung SmartThings.

Deren Smart Speaker funktionieren heute meist auch als Hub, in dem die anderen Geräte zusammenlaufen, und sind daher ein guter Erstkauf, um den Grundstein für das eigene Smart Home zu legen.

Wenn ihr euch für Amazon entscheidet, ist der Echo Dot ein kostengünstiger Smart Speaker. Wenn ihr euch für Amazon entscheidet, ist der Echo Dot ein kostengünstiger Smart Speaker.

Oder soll euer Smart Home mehr Flexibilität bieten und euch zum Experimentieren und Selbstbauen einladen? Dann seid ihr vermutlich gut mit einem eigenen lokalen Setup beraten, das ihr über die Open-Source-Software Home Assistant steuert.

Home Assistant könnt ihr beispielsweise auf einem PC, Mac oder Raspberry Pi installieren. Steuern lässt sich Home Assistant dann auch per App auf Android- oder iOS-Geräten.

Wenn ihr euch für Home Assistant entscheidet, bringt euch das mehr Kontrolle und breitere Möglichkeiten beim Aufbau eures Smart Homes. Außerdem liegen die gesammelten Daten bei euch und nicht bei einem großen Unternehmen.

Dafür müsst ihr euch aber auch auf eine steilere Lernkurve gefasst machen. In Online-Foren und auf Reddit findet man aber eine große, hilfsbereite Community, die euch bei Schwierigkeiten unterstützt.

2. Es gibt kein zukunftssicheres Smart Home

Bevor wir zu den praktisch anwendbaren Tipps kommen, braucht es noch einen weiteren Absatz zum richtigen Smart-Home-Mindset. Denn eine Hürde vor dem Start ist die Angst vor künftig nicht mehr funktionierenden Geräten oder eingestelltem Support der Hersteller.

Statt einfach anzufangen, warten Interessierte lieber darauf, dass Smart-Home-Produkte endlich zukunftssicher werden. Aber dieser Moment wird nie kommen. Technik entwickelt sich stetig weiter.

Wenn ihr euch für ein Smart Home entscheidet, werdet ihr irgendwann ältere Geräte austauschen oder per Do-it-yourself-Mentalität am Laufen halten müssen.

Das heißt natürlich nicht, dass ihr einfach munter drauf los kaufen sollt. Schon aus Kostengründen, aber auch im Sinne der Nachhaltigkeit, solltet ihr darauf achten, dass ihr beim Kauf auf Produkte setzt, deren Hersteller in der Vergangenheit mit langer Unterstützung glänzen konnten.

3. Findet den passenden Funkstandard

Damit die verschiedenen Geräte eures Smart Homes miteinander kommunizieren können, müssen sie dieselbe Sprache sprechen. Lange haben viele Hersteller hier auf ihre eigenen Funkstandards und Protokolle gesetzt, sodass Smart Homes schnell zu einem Flickenteppich aus verschiedenen Frequenzen werden konnten.

Ändern soll das der vor wenigen Wochen vorgestellte Standard Matter. Der wird von vielen großen Smart-Home-Unternehmen gemeinsam entwickelt und soll eine gemeinsame Sprache für alle Geräte sowie mit Thread zudem einen einheitlichen Funkstandard bieten.

Mehr zum neuen Smart-Home-Standard Matter erfahrt ihr in unserem großen Übersichtsartikel zum Thema:

Allerdings dauert es voraussichtlich noch ein paar Monate, bis die Hersteller Matter-fähige Geräte in der Breite anbieten werden beziehungsweise bereits ausgerollte Geräte per Update mit Matter kompatibel gemacht haben. Wenn ihr noch etwas abwarten könnt, verspricht Matter demnächst die beste Option für die Vernetzung eurer Geräte zu werden.

Wer nicht mehr warten kann oder aus verschiedenen Gründen nicht auf Matter setzen möchte, findet in ZigBee und ZWave die beiden nächstbesten Optionen. Für beide Standards spricht, dass sie schon deutlich länger am Markt sind als Matter und ihr daher mit einer größeren Produktpalette rechnen könnt.

Für ZWave spricht zudem eine vergleichsweise hohe Sicherheit und eine gute Kompatibilität mit neuen oder älteren Produkten. Außerdem nutzt ZWave nicht die Frequenz von 2,4 GHz, auf die etwa Thread, Bluetooth und Wi-Fi setzen, wodurch sich Geräte weniger stark in die Quere kommen.

ZigBee hingegen bietet eine besonders breite Masse an bereits verfügbaren Geräten, eine hohe Reichweite und eine gute Kompatibilität über verschiedene Hersteller hinweg.

4. Ein Hub ist ein Muss, wenn ihr mehr als eine Person seid

Das Smart Home mit dem Handy zu steuern und so das Haus mit nur einem Knopfdruck steuern zu können, klingt erst einmal fantastisch. Vor allem für Paare, Familien oder bei Besuch erweist sich das Smartphone nur als mäßig geeignete Steuerung des smarten Zuhauses.

Stellt euch vor, ihr müsstet eurer Großmutter erst erklären, wie eure Smart-Home-App funktioniert, damit sie das Licht im Wohnzimmer einschalten kann. Das Verständnis und Interesse dürfte sich in Grenzen halten.

Eine besonders komfortable Alternative ist die Steuerung per smarten Schaltern, die man wie gewöhnliche Lichtschalter im Haus anbringt. Aber bereits zu Beginn alle Schalter in Haus oder Wohnung auszutauschen, ist ein nicht zu unterschätzendes Investment, das man sich erst einmal leisten können muss.

Eine günstigere und leicht zu akzeptierende Lösung ist die Anschaffung eines smarten Speakers oder eines Smart-Displays. Über dieses können per Sprachsteuerung Familienmitglieder und Gäste das Smart Home steuern, ohne sich erst Apps herunterladen zu müssen.

Amazon Echo Dot (3rd Gen)
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Smart Speaker mit Sprachsteuerung und Amazon Alexa
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Amazon Echo Dot (4th Gen)
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Smart Speaker mit Sprachsteuerung und Amazon Alexa
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Amazon Echo Show 8
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Intelligenter Lautsprecher mit Display, Sprachsteuerung und Amazon Alexa
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Amazon Echo Show 8 (2nd Gen)
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Intelligenter Lautsprecher mit Display, Sprachsteuerung und Amazon Alexa
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5. Mit smarten Steckdosen macht ihr auch Altgeräte smart

Erfahrungsgemäß folgt auf das erste Smart-Home-Projekt schnell das zweite, dann das dritte und so weiter. Aber nicht jedes elektronische Gerät im Haushalt muss und sollte durch neue, smarte Alternativen ausgetauscht werden.

Oft reicht es, wenn man bereits vorhandene Elektronik mit ein paar kleinen Schritten smarter macht. Hier sind vor allem smarte Steckdosen Gold wert, die ihr auf bereits vorhandene, reguläre Steckdosen aufschaltet.

Die Steckdosen kommunizieren dann beispielsweise per WLAN, Bluetooth oder ZigBee mit einer Bridge oder eurem Router und machen das angesteckte Gerät smart - zumindest bis zu einem gewissen Grad.

So könnt ihr beispielsweise reguläre Lampen per Sprachsteuerung ein- und ausschalten oder die Kaffeemaschine zu einer bestimmten Uhrzeit starten lassen.

6. Fangt klein an, aber fangt wenigstens an

Ein komplettes Smart Home einzurichten, ist ein großes Projekt. Da ist es nur natürlich, vor dem Start so viel wie möglich durchzuplanen. Und wer das Smart Home als Komplettprojekt in einem Rutsch angehen möchte, sollte das auch möglichst in die Tat umsetzen.

Für alle anderen, die nach und nach ihre Wohnung oder ihr Eigenheim smarter gestalten wollen, gilt aber die Devise: Fangt klein an, aber fangt an.

Ein einstiegsfreundliches Projekt bringt euch erste praktische Erfahrungen und nimmt die mögliche Scheu vor dem ganzen Thema.

Drei Projekte, die sich meiner Meinung nach für den Anfang gut eignen, sind:

  • Smarte Beleuchtung: Ersetzt eure Glühbirnen oder Lichtschalter durch eine smarte Alternative
  • Smarte Heizung: Mit smarten Thermostaten regelt ihr die Wärme in eurem Zuhause. Das nächste Level der smarten Heizung erreicht ihr mit Temperatursensoren und Fensterkontakten
  • Smarter Hauseingang: Besonders für Eigenheim-Besitzer interessant sind smarte Türschlösser und Videokameras, mit denen ihr Besuch aus der Ferne die Tür öffnet oder Pakete von unterwegs aus annehmt.

7. Wirklich smart wird es erst mit Routinen

Dinge aus der Ferne oder per Sprachsteuerung an- und ausschalten zu können, ist noch nicht wirklich smart. Den wahren Mehrwert eines Smart Homes erlangt ihr erst, wenn ihr auf Routinen setzt, die mehrere Geräte automatisch ineinandergreifen lassen.

Diese Routinen werden durch ein bestimmtes Ereignis, etwa eine Uhrzeit, eine Temperatur oder euer Nachhausekommen zum Feierabend ausgelöst.

Einstellen könnt ihr solche Routinen sowohl in den Apps der großen Ökosystem-Anbieter Apple, Google, Amazon und Samsung als auch in Home Assistant – wobei euch bei Home Assistant natürlich deutlich mächtigere Werkzeuge zur Verfügung stehen.

Routinen in den Apps von Amazon und Google. Routinen in den Apps von Amazon und Google.

Wie ausgefeilt die Routinen sein müssen, hängt ganz von euch ab. Während einige von euch mit ein paar Routinen zum Aufstehen, ins Bett gehen oder nach Hause kommen glücklich sein dürften, möchten andere für jede potenzielle Situation gewappnet sein und ihr Smart Home stets weiter feinjustieren. Beides ist mit Routinen möglich.

Ihr habt noch offene Fragen rund um das Thema Smart Home oder könnt euch nicht für ein Ökosystem, einen Funkstandard oder einen anderen Smart-Home-Aspekt entscheiden? Dann werft einen Blick auf Sandras Artikel:

So funktioniert ein Smart Home: Systeme, Geräte und Apps

Plant ihr noch dieses Jahr den Einstieg ins smarte Zuhause? Oder lebt ihr bereits im Smart Home und habt weitere spannende Tipps für Neulinge? Schreibt sie uns gerne in die Kommentare!

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