Entlastung für Eltern: Smarte Windel schlägt im »Ernstfall« Alarm

Forscher des Massachusetts Institute of Technology haben eine Windel entwickelt, die ein Signal sendet, wenn sie nass ist.

Die smarte Windel ist nicht nur für Babys gedacht, sondern auch für pflegebedürftige Erwachsene. (Bildquelle: MIT) Die smarte Windel ist nicht nur für Babys gedacht, sondern auch für pflegebedürftige Erwachsene. (Bildquelle: MIT)

Forscher des Massachusetts Institute of Technology, kurz MIT, haben eine smarte Windel entwickelt, die Alarm schlägt, sobald sie nass ist. Damit könnte sich die ein oder andere böse Überraschung beim Windelwechsel künftig vermeiden lassen. Doch im Fokus der Forscher steht nicht nur der Komfort der Eltern, sondern auch das Wohl des Kindes.

Wie funktioniert die Windel?

In der Windel befindet sich ein Feuchtigkeitssensor, der im »Ernstfall« ein Signal an die Eltern oder die betreffende Pflegekraft respektive deren Smartphone oder Computer übermittelt. Der Sensor besteht dabei aus einem RFID(radio-frequency identification)-Chip, der sich unter einer Schicht aus saugfähigem Polymer befindet.

Saugt sich das sogenannte »Hydrogel« voll, dehnt sich das Material aus und physischer Kontakt zum Sensor wird hergestellt. Dieser wiederum sendet ein Signal zu einem RFID-Empfänger in unmittelbarer Nähe - von dort aus geht es dann weiter zu den Eltern.

Die Funktionsweise der smarten Windel zusammengefasst:

  • saugfähiges Hydrogel stellt bei Ausdehnung Kontakt zu RFID-Chip her
  • RFID-Chip sendet Signal an RFID-Empfänger (innerhalb eines Meters)
  • RFID-Empfänger übermittelt Daten an Smartphone oder Computer

Welche Vorteile bringt das? Die smarte Windel ist laut den Forschern nicht nur ein komfortables Gimmick für Technik-affine Eltern. In Zukunft könnten damit sogar Krankheiten wie etwa Verstopfung und Inkontinenz erkannt werden.

Nicht nur für Babys geeignet

Es gibt jedoch auch andere Einsatzgebiete für das smarte Helferlein. Pflegebedürftige Patienten, die auf eine Windel angewiesen sind, könnten durch die Technik besser vor Infektionen geschützt werden, wie Pankhuri Sen, Forschungsassistent am MIT, betont. Auch der sogenannte Dekubitus, also das Wundliegen von bettlägrigen Patienten, könne dadurch reduziert werden.

Wie hoch sind die Kosten? Das MIT gibt an, dass es sich bei der smarten Windel um ein Low-Cost-Produkt handelt. Der Chip soll in der Herstellung weniger als zwei US-amerikanische Cent kosten - dazu kommen aber noch Empfangsstation, Sender und Ähnliches. Wann und ob es marktreife Produkte geben wird, ist indes noch nicht bekannt.

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