Sony Xperia 5 V im Test: Ein Smartphone für Kamera-Enthusiasten

Bereits zur IFA 2023 kündigte Sony das neue Xperia 5 V an und enttäuscht nicht. Sowohl optisch als auch von der Haptik unterscheidet sich das neue Modell stark von anderen Neuheiten wie dem iPhone 15.

Dies liegt auch am eigenwilligen Format. Sony packt nämlich ein 6,1-Zoll-Display in ein 21:9-Bildverhältnis und lässt auch noch oben und unten dicke Ränder. Kann das gut sein? Finden wir es gemeinsam heraus!

Sony Xperia 5 V

Das Sony Xperia 5 V setzt auf ein kompaktes Design und legt besonderen Wert auf die Multimedia-Fähigkeiten. Mit seiner Dual-Kamera, die von Sonys eigenen Kameratechnologien inspiriert ist, bietet das Gerät diverse Möglichkeiten für Foto- und Videoaufnahmen. Der Snapdragon 8 Gen 2 Prozessor sorgt für eine flüssige Performance, hat aber in Sachen Energieeffizienz noch Raum für Verbesserungen. Das Smartphone ist mit einem 6,1-Zoll-OLED-Display ausgestattet, das jedoch nicht an die Brillanz von Top-Modellen anderer Hersteller heranreicht. Insgesamt ist das Sony Xperia 5 V ein solides Mittelklasse-Smartphone mit einigen spezialisierten Features.

• Kompaktes Format
• Lange Akkulaufzeit
• 3,5-Millimeter-Klinkenanschluss
• Gehäuse ist kein Fingerabdruckmagnet
• 120-Hertz-OLED-Display
• Tolle Haptik

• Nur 128 GByte Speicher
• Nur Fingerabdrucksensor

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Was habe ich getestet?

Das Sony Xperia 5V wurde für den Test unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Auf Text, Bewertung und Fazit hatte der Hersteller keinen Einfluss. Eine Verpflichtung zum Test gab es ebenfalls nicht.

Ungewöhnliches Design muss nicht schlecht sein

Sony geht schon immer eigene Wege – vor allem bei der Optik. Das lässt sich gut an der PlayStation 5, den Bravia-Fernsehern und natürlich auch bei den Smartphones erkennen. Während sich die Geräte vieler Konkurrenten ähnlich anfühlen, kommt Sony mit einem anderen Format daher, das ungewöhnlich gut in der Hand liegt.

Mit Abmessungen von 154 x 68 x 8,6 Millimeter fällt sofort auf, dass es sehr hoch, aber dafür unglaublich schmal für ein modernes Smartphone ist. Gerade die geringe Breite bringt mehrere Pluspunkte mit sich:

Auf der einen Seite liegt das Xperia 5 V dadurch sehr gut und vor allem sicher in der Hand. Ich kann problemlos die gesamte Displaybreite bedienen, während ich allerdings bei der Höhe entweder nachfassen oder eine zweite Hand zu Hilfe nehmen muss. Es braucht mehr Zeit für die Eingewöhnung als bei anderen Modellen.

Die Front wirkt wie ein Rückschritt, wenn man kürzlich neue Samsung-, Apple- oder Xiaomi-Modelle in der Hand hatte: Sony setzt nicht auf einen Kameraausschnitt im Display, sondern verbirgt die Frontkamera im dickeren Rand. Da auch der untere Rand genauso stark ist, wirkt das Gerät dadurch aufgeräumt und sehr symmetrisch.

Der kleine Kameraausschnitt verfügt nicht über ein aufwendiges Gesichtserkennungssystem, sondern lediglich über eine normale Frontkamera. Entsperren lässt sich das Xperia 5 V also nur per Pin, Muster, Passwort oder auch den Fingerabdrucksensor, der in der vertieften Seitentaste integriert ist und ruhig sein Werk verrichtet.

Das Gerät liegt nicht nur unglaublich gut in der Hand wegen seiner Breite, sondern auch die hochwertigen Materialien tragen zur angenehmen Haptik bei. Besonders die Glas-Rückseite im matten Design besticht durch ihre tolle Qualität und gibt Fingerabdrücken kaum eine Chance, sodass sie stets sauber wirkt.

Weniger stimmig ist ein anderer Punkt: Das Xperia 5 V ist laut Sony nicht wasserdicht und nicht nach dem typischen IP68-Standard zertifiziert. Es ist nur nach IPX5/IPX8 wasserabweisend, während ein Staubschutz nach IP6X gewährleistet wird. Daher solltet ihr etwa bei Strandfotos oder am Pool mit dem Xperia 5 V besonders gut aufpassen.

Kamera-Apps für Kamera-Enthusiasten

Apropos Fotos – kaum ein anderer Hersteller legt so viel Wert auf die Smartphone-Fotografie wie Sony. Dies liegt wohl einfach in den Genen des Unternehmens, da es seit vielen Jahren auch im Kamerasektor sehr aktiv und erfolgreich unterwegs ist.

Für das Xperia 5 V entschied sich Sony kurioserweise nur für ein Dual-Kamerasystem, während man die Telekamera des Vorgängers gestrichen hat. Dies ist ein ungewöhnlicher Schritt, da andere Hersteller verstärkt in die Zoomkameras investieren.

Damit stehen euch »nur« eine Weitwinkel- und Ultraweitwinkel-Kamera zur Verfügung. Erstere kann dabei durch den großen 50-MP-Sensor via digitalen die Brennweiten 24 mm und 48 mm in guter Qualität abdecken.

Wie viele Smartphone-Hersteller setzt Sony dabei auf das sogenannte Pixel-Binning, das wir auch an anderer Stelle erklärt haben. Kurzgefasst: Das System nimmt durch den großen Sensor mehr Informationen und Licht auf, reduziert dann die Größe auf ein kleines Format – etwa bei Sony von 50 MP auf 12 MP.

Im Falle der Hauptkamera lässt die höhere Auflösung auch zu, dass ihr eine „größere Brennweite“ nutzen könnt, indem die zusätzlichen Pixel für einen digitalen Zoom genutzt werden und dabei die Qualität nicht leidet.

Jedoch ist bei der sechsfachen Zoomstufe Schluss und das ist in dem Fall auch gut so, da hier die Aufnahmequalität bereits deutlich leidet.

In puncto Video bietet Sony durchaus interessante Ansätze. So lassen sich 4K-Videos mit 24, 25, 30, 60 und sogar 120 Bildern pro Sekunde aufnehmen. Der überraschend schnelle Autofokus sorgt dabei für scharfe Aufnahmen – auch bei Bewegungen.

Aus der Kameralinie des Herstellers übernahm Sony zudem den Augen-Autofokus, der bei Aufnahmen von Personen eine zusätzliche Unterstützung bietet.

Allerdings könnten ungeübte Nutzer bei der Verwendung der Kamera schnell überfordert sein. Immerhin bietet Sony drei (!) vorinstallierte Apps an: eine für Fotos und zwei für Video.

Darin stehen euch unzählige Einstellungsoptionen zur Verfügung, die man sonst nur bei professionellen Kameras findet. Dadurch lassen sich eigene Bildstile und einzigartige Aufnahmen schaffen – jedenfalls, wenn ihr mit den Einstellungen umgehen könnt. Glücklicherweise gibt es – wie bei professionellen Kameras – eine Automatikoption.

Übrigens möchte ich an dieser Stelle auch etwas wichtiges Erwähnen: Während Konkurrenten bei längeren Foto- und Videoaufnahmen schnell recht heiß werden, scheint Sony hier ein effektives Kühlsystem integriert zu haben, sodass das Xperia 5 V nie zu warm wurde.

Dabei wird das System von einem modernen Snapdragon 8 Gen 2 befeuert, der aktuell zu den stärksten Smartphone-Prozessoren gehört.

Akkulaufzeit überrascht – die Funktionen auch

Beim Akku hat sich Sony nicht lumpen lassen und einen mit 5.000 mAh verbaut. Dieser sorgt für eine sehr lange Laufzeit von mehr als 12 Stunden, wenn der 120-Hz-Modus aktiviert ist.

Zwar bietet dieser Modus ein »weicheres« Interface, zieht jedoch auch ordentlich am Akku. Schaltet man das Display auf 60 Hertz um, lässt sich die Laufzeit um fast 50 Prozent steigern.

Das Gerät kann entweder induktiv via Qi oder per USB-C-Kabel geladen werden. Ein USB-C-Kabel sowie ein Netzteil liegen dem Gerät jedoch nicht bei.

Unterstützt wird zudem USB 3.2 (Gen 1), was schnelle Datenübertragungen von bis zu 5 Gbit/s ermöglicht – ideal, um beispielsweise Fotos oder Videos zügig auf einen PC zu übertragen.

Außerdem verfügt das Xperia 5 V über zwei inzwischen seltene Features. Es unterstützt den Dual-SIM-Betrieb und kombiniert dabei eine physische SIM mit einer eSIM.

Im SIM-Kartenslot ist zusätzlich Platz für eine microSDXC-Karte (bis zu 1 TB), um den ansonsten eher knappen Speicher von 128 GByte zu erweitern.

Bemerkenswert ist auch, dass Sony sich dafür entschieden hat, dass ihr den SIM-Kartenslot ohne Werkzeugzeuge öffnen könnt.

Ebenso wie die Möglichkeit zur Speichererweiterung bietet das Gerät eine weitere Funktion, die aus vielen Konkurrenzprodukten verschwunden ist. Gemeint ist der 3,5-mm-Klinkenanschluss für Kopfhörer, der hier noch immer in die Oberseite integriert ist.

Wichtige technische Details im Überblick

• Farben: Gojischwarz, Blau und Platinsilber
• Abmessungen: 154 x 68 x 8,6 mm
• Gewicht: 182 g
• Speicherplatz: 128 GByte
• Prozessor: Snapdragon 8 Gen 2
• Akku: 5.000 mAh
• 120 Hz OLED-Display mit 6,1 Zoll im 21:9 Format
• Nur wasserabweisend nach IPX5/IPX8, staubdicht (IP6X)
• Dual-Kamerasystem mit 48 MP (Weitwinkel) und 12 MP (Ultraweitwinkel)
• Frontkamera mit 12 MP
• 3,5 mm Klinkenanschluss für Kopfhörer
• Dual-SIM mit nanoSIM und eSIM
• Fingerabdrucksensor in Seitentaste
• WLAN 6E, Bluetooth 5.3 mit LE Audio

Gewechselt

Ich habe mir das iPhone 15 Pro Max als Ersatz für mein 14 Pro geholt - Habe ich es bereut?

von Benjamin Otterstein

Fazit

Benjamin Otterstein: Das Sony Xperia 5 V spricht einmal mehr ein Publikum an, das großen Wert auf Einstellungsmöglichkeiten bei Fotos und Videos legt. Die umfangreichen Optionen sind sonst nur von professionellen Kameras bekannt und können zu tollen Aufnahmen verhelfen, sofern man damit umzugehen weiß.

Der Automatikmodus könnte allerdings besser sein. Man merkt daher, dass sich Sony bei der Entwicklung vor allem auf Kamera-Enthusiasten fokussiert hat. Allerdings fehlt selbst in diesem Segment ein immer wichtiger werdender Modus: der Makro-Modus.

In Bezug auf die Leistung macht Sony mit dem Snapdragon 8 Gen 2 kaum Abstriche, auch wenn »nur« 8 GByte Arbeitsspeicher und 128 GByte interner Speicher verbaut sind. Für Letzteres steht jedoch ein microSD-Slot zur Speichererweiterung bereit, was bei anderen Geräten immer seltener wird.

Das Xperia 5 V kann gleichermaßen mit modernen Technologien wie WLAN 6E, 5G oder auch Bluetooth 5.3 mit LE Audio überzeugen und schafft damit einen interessanten Spagat, den andere Anbieter nicht mehr wagen. Dieses Kunststück hat allerdings seinen Preis: Mit 999 Euro ist es vergleichsweise teuer.

Interessiert euch das Sony Xperia 5 V und seine spezialisierten Features? Lest unseren ausführlichen Testbericht, um alle Stärken und Schwächen des Geräts kennenzulernen. Teilt eure eigenen Erfahrungen und Meinungen im Kommentarbereich – wir sind gespannt auf euer Feedback!