Nach Spotify & Amazon Music probiere ich jetzt YouTube Premium - Mein Fazit nach 2 Wochen

Ich habe Spotify Premium und Amazon Music Unlimited durchgespielt. Jetzt gebe ich mir YT Music mit YouTube Premium auf die Ohren - und bin wirklich begeistert?

YouTube habe ich bislang nur für Videostreaming verwendet. Mit YouTube Music probiere ich »die Röhre« erstmals als Alternative zu Spotify + Co.. (The Best StockerAdobe Stock; yousafbhuttaPixabay) YouTube habe ich bislang nur für Videostreaming verwendet. Mit YouTube Music probiere ich »die Röhre« erstmals als Alternative zu Spotify & Co.. (The Best Stocker/Adobe Stock; yousafbhutta/Pixabay)

Weiter geht’s in meiner Reihe »Ich höre mich durch alle Musik-Streamer, die das Internet zu bieten hat - und kröne meinen persönlichen Streaming-König«.

Noch bis zum August habe ich auf das kostenlose Spotify gesetzt, und das für über 7 Jahre. Dann habe ich mich zu einem Probe-Abo von Spotify-Premium hinreißen lassen, war von den Vorteilen enthusiasmiert, aber auch neugierig geworden, auf Mitbewerber wie Amazon Music - oder eben jetzt YouTube Music.

So viel vorab: Die Vorteile, mit denen mich YouTube Premium überzeugt, haben weniger mit YouTube Music und Musikstreaming zu tun.

Was mir an YouTube Premium gefällt

Wie bei Amazon Music und Spotify auch, könnt ihr wahlweise auf die Kostenlos-Variante von YouTube Music zugreifen. Da ich aber Nägel mit Köpfen machen wollte, bin ich auch bei YT Music in den Probemonat der Bezahl-Version eingestiegen (bei YouTube heißt das dann »YouTube Premium«).

Welcher Vorteile bietet YouTube Premium? Zu den hier zugeschalteten Funktionen gehören YouTube-Videos ohne Werbeunterbrechung, herunterladbare und offline abspielbare Inhalte, die Hintergrundwiedergabe und YouTube Music Premium. Ihr seht: Naheliegenderweise haben viele der Vorteile mit der Videoplattform YouTube zu tun, nicht nur mit dem anhängigen Musik-Streamer YT Music.

Wie viel kostet YouTube Premium? Nach Abschluss des Probemonats kostet jeder Monat 11,99 Euro. Das Abo ist jederzeit kündbar. Es wird auch eine abgespeckte Bezahl-Version namens »Premium Lite« für nur 5,99 Euro monatlich angeboten. Diese ist dann aber, im Vergleich zu »Premium«, im Funktionsumfang beschnitten. Darüber hinaus gibt es Abo-Modelle für Familien oder Studierende.

Während meiner ersten zwei Wochen mit YouTube Premium konnten mich vor allem zwei Aspekte überzeugen.

Werbefreies YouTube: Der eindeutigste Vorteil hat nach meinem Dafürhalten mit der Werbefreiheit zu tun. Ihr kennt das Dilemma: Ihr öffnet ein YouTube-Video, doch bevor ihr in den Genuss des neuesten Videos eures liebsten YouTubers kommt, müsst ihr einen sogenannten »In-Stream Video Ad« anschauen. 

Man kennts: Ihr wollt ein YouTube-Video über die aktuellen Entwicklungen auf den Finanzmärkten gucken, da müsst ihr euch zuerst sechs Sekunden Werbung mit Tennisspielerin Coco Gauff geben. Nichts gegen Frau Gauff und ihre Tenniskünste. Man kennt's: Ihr wollt ein YouTube-Video über die aktuellen Entwicklungen auf den Finanzmärkten gucken, da müsst ihr euch zuerst sechs Sekunden Werbung mit Tennisspielerin Coco Gauff geben. Nichts gegen Frau Gauff und ihre Tenniskünste.

Die Werbeblöcke sind wichtig, damit YouTuber mit ihren Bewegtbildinhalten Geld verdienen können. Zudem kann Pre-Roll-Adveristing, also ein Werbeblock vor dem eigentlichen Video, binnen weniger Sekunden weggeklickt werden - nerven können die Werbeeinblendungen dennoch. Vor allem dann, wenn sie euch den Spannungsbogen eines Videos sozusagen »zerschießen«.

Oder, um es mit den Worten meines Kollegen Jusuf Hatic zu sagen: »Bist du die Ads einmal los, willst du sie nie wieder sehen.« Dieser Schlussfolgerung schließe ich mich an.

YouTube-Clips im Hintergrund: Die Hintergrundwiedergabe ist eine Funktion, die ich mir eigentlich (und auch uneigentlich) für YouTube wünsche, seitdem ich die Videoplattform zum ersten Mal auf meinem Android-Smartphone benutzt habe.

Wie oft habe ich ein YouTube-Video zu Hause, mit den Ohrstöpseln im Gehörgang, gestartet, dabei die Wäsche aufgehängt oder ein IKEA-Regal aufgebaut - was du als Hausmann halt so machst. Plötzlich fällt dir ein: »Oje, ich habe kein Kaffeepulver mehr! Wie soll ich das überleben?« Also zieht man los, will das YouTube-Video mitnehmen, aber das Video auf dem Smartphone minimieren und einfach weiterhören? Nein, das funktioniert nicht. Das Video bricht dann ab.

Dass ich als bezahlender Kunde - oder besser gesagt einer, der den Probemonat ausprobiert - jetzt ein Interview zwischen Arnold Schwarzenegger und Conan O’Brien mit in die Hosentasche und auf die Straße nehmen kann, finde ich fantastisch.

Die Briten bereuen ihren Brexit - und mit der Hintergrundwiedergabe höre ich solche und andere Videos wie Podcasts. Die Briten bereuen ihren Brexit - und mit der Hintergrundwiedergabe höre ich solche und andere Videos wie Podcasts.

Klar, wenn YouTube diese Funktion nicht auch kostenlos anbietet, dann ist das eine künstlich hochgezogene Einschränkung. Für mich als Kunde stellt die Hintergrundwiedergabe aber unbedingt einen erwähnenswerten Mehrwert dar.

Wo wir gerade über YouTube sprechen: Einer der YouTuber, den ihr euch dank der Hintergrundwiedergabe auf die Ohren geben könnt, ist ein Gothic-Fanboy.

Nebenjob: Gothic Fan - Interview mit dem Youtuber Jorgenson Video starten PLUS 34:23 Nebenjob: Gothic Fan - Interview mit dem Youtuber Jorgenson

Was mir an YouTube Music nicht gefällt

Der größte Minuspunkt an YouTube Premium hat leider direkt mit YouTube Music zu tun, wie ihr jetzt gleich erfahrt.

⛔ Keine eigene Desktop-App: Der größte Schmerzpunkt für mich bei YT Music ließ sich noch kürzlich als Frage formulieren - nämlich: »Wieso gibt es keine Desktop-App für YT Music?« Kurz gesagt, ich konnte keine dedizierte Desktop-App für YouTube Music finden, so wie ich sie von Spotify oder Amazon Music gewohnt bin. Denn: Es gibt keine.

Und, ja, für das Smartphone existiert eine solche. Diese funktioniert bei mir auch tadellos, ist in der Menüführung mit den Mobile-Apps von Spotify oder Amazon Music vergleichbar. Hier wie dort hört ihr auch empfehlenswerte Bands abseits des Mainstreams wie »My Ugly Clementine«.

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Zurück zur fehlenden Desktop-App: Sicher, gangbar wäre es auch, YT Music in einem Tab innerhalb meines Internet-Browsers laufen zu lassen. Aber angesichts der Tatsache, dass ich meistens mehrere denn weniger Registerkarten zugleich geöffnet habe, und mir nicht danach ist, mich durch zig Fensterchen zu klicken oder zu tippen, bis ich zu YT Music durchgedrungen bin, ist die Abwesenheit einer Desktop-App ein echter Negativpunkt.

Und ich hätte das Fehlen einer Desktop-App für YT Music noch deutlicher als rotes, fettes Minus angekreidet, wenn ich nicht kürzlich eine simple Handreichung in Erfahrung gebracht hätte, mit der ihr euch von YT Music (oder anderen Online-Anwendungen) eine eigene Verknüpfung auf eurem Desktop hinterlegen könnt.

Um euch die meinen Frustrationen zu ersparen, nachstehend eine Kurzanleitung dafür, wie ihr separates Icon für YouTube Music auf eurem Desktop hinterlegt - und somit im Klicki-Klicki-Alltag ziemlich zügig auf den Musik-Streamer zugreift. Die Anleitung hier funktioniert mit Chrome.

  • Schritt 1: Ihr habt YT Music im Chrome-Browser eures Vertrauens geöffnet.
  • Schritt 2: Jetzt klickt ihr oben rechts auf das Menü mit den drei vertikalen Punkten (»Google Chrome anpassen und verwalten«).
  • Schritt 3: Im sich nun öffnenden Klappmenü ist auf die Option »Weitere Tools« zu klicken.
  • Schritt 4: Daraufhin ploppt ein weiteres Klappmenü auf. Hier wählt ihr direkt die zweite Auswahlmöglichkeit von oben (»Verknüpfung erstellen…«).
  • Schritt 5: Zuletzt öffnet sich das Fenster »Verknüpfung erstellen?« Jetzt könnt ihr in ein Feld eingeben, wie die Verknüpfung heißen soll.

Die Einleitung dafür, wie ihr für YT Music eine eigene Verknüpfung für euren Desktop erstellt, auf einem Blick. Die Einleitung dafür, wie ihr für YT Music eine eigene Verknüpfung für euren Desktop erstellt, auf einem Blick.

Nachdem dieser Negativ-Aspekt aus dem redensartlichen Weg geräumt wurde, werde ich die nächste Zeit komplett auf den Konkurrenten Amazon Music verzichten. Denn auf die App bin ich bis zuletzt noch häufiger ausgewichen. Vor allem deshalb, weil ich aufgrund des App-Layouts irrigerweise davon ausgegangen bin, YT Music böte keine Podcasts an. Und dabei lausche ich doch gerne welche.

Apropos: Warum kenne ich eigentlich niemanden mit YouTube Premium, obwohl jeder Werbung hasst?

Geht ihr mit meiner Einschätzung von YouTube Music nach meinen ersten zwei Wochen d’accord, oder verortet sich eure Meinung diametral entgegengesetzt zu meiner? Anders formuliert: Welcher Musik-Streamer ist euer persönlicher Favorit - und warum? Schreibt uns eure Meinungen und Erfahrungen hierzu gerne in die Kommentare.

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