Wer 2023 eine SSD-Festplatte kaufen wollte, konnte sich einen Großteil des Jahres über attraktive Angebote und immer weiter sinkende Preise freuen.
Beispielhaft sei hier die Samsung SSD 980 Pro mit einem TByte Speicher genannt: Lagen die Tiefstpreise der Festplatte hier Anfang des Jahres noch im dreistelligen Eurobereich, konnten Interessierte diese im dritten Quartal 2023 für etwas mehr als 50 Euro kaufen.
Seit Oktober ist allerdings eine rückläufige Entwicklung zu beobachten: Die Preise für SSDs ziehen an, die 980 Pro 1 TByte etwa nähert sich inzwischen wieder der 100-Euro-Grenze an. Grund hierfür ist nicht zuletzt die Entscheidung einiger Hersteller, die Produktion künstlich zu verknappen.
Die aktuellen Preissteigerungen sind allerdings nur der Anfang, wie die Marktanalysten von Trendforce erklären. Im Laufe des Jahres 2024 sollen die SSD-Preise laut dem Trendforce-Bericht nochmals um bis zu 50 Prozent steigen.
SSD-Preise 2024: Von steigenden Wafer-Kosten und dem Schweinezyklus
Als Beleg für die Trendforce-Prognose wird die Zielsetzung führender NAND-Hersteller wie Samsung, Micron oder SK hynix angeführt.
Von den heutigen Preisen ausgehend müssten SSDs rund 40 Prozent teurer werden, damit die genannten Unternehmen zumindest die Gewinnschwelle erreichen; also der Punkt, an dem Erlöse und Kosten gleich hoch sind und somit weder Gewinn noch Verlust erwirtschaftet wird.
Wollen die SSD-Hersteller also wieder nennenswerten Profit mit ihren Festplatten erwirtschaften, müssten die Preise eher um 50 Prozent oder höher steigen, wie Trendforce weiter ausführt.
Die eingangs erwähnten Maßnahmen von Samsung & Co. zeigen entsprechend ihre Wirkung - nicht nur beim Endkunden, sondern auch beim Spotmarkt für TLC-Wafer. Allein in den vergangenen drei Monaten sind die Preise über alle Kapazitäten hinweg um 30 bis fast 100 Prozent angestiegen, Tendenz steigend.
128 GByte TLC | 256 GByte TLC | 512 GByte TLC | |
Juli-Preise | 1,063 US-Dollar | 0,929 US-Dollar | 1,404 US-Dollar |
Oktober-Preise | 1,08 US-Dollar | 1,158 US-Dollar | 2,044 US-Dollar |
Dezember-Preise | 1,3 US-Dollar | 1,498 US-Dollar | 3,075 US-Dollar |
Am deutlichsten wird die Preisexplosion beim 512-GByte-Wafer, der seit den historischen Tiefstpreisen vom Juli 2023 um rund 120 Prozent zugelegt hat.
Dass die Billigpreise für SSDs nicht auf Dauer haltbar waren, zeichnete sich bereits in der ersten Jahreshälfte ab. Chip-Hersteller wie Samsung, SK hynix oder Micron mussten in dieser Sparte Verluste in Milliardenhöhe verzeichnen, sodass nun mit der Verknappung des Angebots gegengesteuert wird.
Grundsätzlich sind diese Preisschwankungen über mehrere Jahre hinweg insbesondere bei Speicherchips zumindest nicht komplett ungewöhnlich und werden in der Wirtschaftswissenschaft als »Schweinezyklus« bezeichnet.
Vereinfacht formuliert wird innerhalb eines solchen Zyklus im Wechsel bei hoher Nachfrage die Produktion nach oben gefahren, was wiederum bei sinkendem Interesse zu einer Überversorgung und dem daraus folgenden Preissturz führt, der im Laufe des Jahres zu beobachten war.
Dem entgegen wirkt die Verknappung des Angebots, welche das Verhältnis zwischen Nachfrage und Angebot wieder stabilisiert und die Preise wieder nach oben treibt.
Wenn ihr euch bereits mit großen Speicherkapazitäten eingedeckt habt, könnt ihr diese für Backups nutzen. Unsere Autorin Alana hat hierfür die 3-2-1-Methode parat, mit der ihr eure wichtigsten Daten auf jeden Fall gesichert habt:
Jetzt seid ihr gefragt: Konntet ihr die günstigen Preise für SSDs im Laufe des Jahres nutzen und welcher Hersteller hat für euch das beste Preis-Leistungs-Verhältnis? Habt ihr mehrere Festplatten für verschiedene Zwecke oder setzt ihr auf eine große SSD als »Massengrab«? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!
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