Seite 4: Steam Deck im Test: Diese Hardware sollte jeder PC-Spieler ausprobiert haben

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Wie gut klingt das Steam Deck?

Die Klangeigenschaften des Steam Deck haben mich vom Stand weg voll überzeugt. Dafür, dass die beiden Lautsprecher so klein ausfallen, vermitteln sie einen satten Bass und eine sehr weite Klangbühne, wodurch sich virtuelle 3D-Welten noch plastischer anfühlen. Für meinen Geschmack könnten die Lautsprecher jedoch ein klein wenig lauter sein.

Kombiniert mit einem Kopfhörer, wahlweise stehen dazu Bluetooth oder ein 3,5 Millimeter Klinkenanschluss zur Verfügung, ergibt sich der bestmögliche Klang. Wobei ich unter Verwendung von Bluetooth ab und an das Gefühl habe, dass etwas fehlt, dass es sich etwas flach, eindimensional anhört. Am allerbesten ist daher ein Kopfhörer mit Klinkenanschluss, allerdings kann das Kabel ein wenig störend sein.

Ist der Lüfter zu laut?

Lüfterausgang Oberseite Der Lüfter ist zwar hörbar...

Lüfterausgang Rückseite ...aber ers schnurrt dafür relativ gleichförmig vor sich hin.

Die gute Soundkulisse ist vor allem auch deshalb so wichtig, weil das Steam Deck nicht ohne Lüfter auskommt. Das ist der sehr guten Performance geschuldet und lässt sich wohl in keinem Spiel vermeiden. Mich persönlich stört das nicht, denn zumindest heult der Lüfter nicht ständig auf, sondern schnurrt relativ monoton, mit etwa 39 Dezibel, vor sich hin. Der ein oder andere könnte das jedoch als unangenehm empfinden.

Wie lange hält der Akku?

Ein besonders wichtiger Punkt bei einem Handheld ist die Akkulaufzeit. Wie lange halten die fest verbauten Stromspeicher? Reichen sie beispielsweise für eine Zugfahrt, oder muss das Ladekabel ständig parat sein?

Das hängt von verschiedenen Faktoren ab. Ich zum Beispiel komme mit einer Bildschirmhelligkeit von 50 Prozent und halber Lautstärke meist gut aus. Und tatsächlich macht es mir sogar Freude, mit 30 FPS zu spielen. Kommen dann Funktionen wie AMDs Skalierungstechnik FidelityFX Super Resolution (FSR) dazu, kann der Akku durchaus für mehrere Stunden Spielspaß genügen. Da FSR zum Zeitpunkt des Tests noch nicht für alle Spiele aktiviert werden kann, ist es jedoch schwer, das in Zahlen auszudrücken.

Ohne FSR, mit aktiviertem 30-FPS-Limit kann ich Ori and the Will of the Wisps allerdings gut fünf bis sechs Stunden spielen. Forza Horizon 5 gut dreieinhalb bis vier Stunden und Guardians of the Galaxy ebenfalls knapp vier Stunden. Die Ladezeit des Steam Deck wiederum beträgt bei fast vollständiger Entleerung rund eineinhalb bis zwei Stunden.

Apropos Aufladen: Das Ladekabel fällt mit einer Länge von eineinhalb Metern etwas kurz aus. Hier hätten es ruhig zwei oder drei Meter sein können, schließlich sitzt nicht jeder direkt neben einer Steckdose. Und gerade auf dem Sofa macht es durchaus Sinn, das Steam Deck via Netz- statt Akkustrom zu betreiben.

Lohnt sich eine SD-Karte als Speichererweiterung?

Die Ladezeiten via SD-Karte fallen erstaunlich gut aus. Die Ladezeiten via SD-Karte fallen erstaunlich gut aus.

Das Steam Deck gibt es derzeit in drei Varianten, von 64, über 256, bis zu 512 GByte internem Speicher. Davon wird ein Teil vom Betriebssystem verwendet, der Rest ist aber selbst im Falle des größten Modells recht schnell aufgebraucht. Mit einer SD-Karte lässt sich der Speicher jedoch recht simpel erweitern.

Weil ich gerade keine größere SD-Karte zur Hand habe, nehme ich einfach die Samsung 64 Evo Plus aus meiner Kamera. Die schafft es auf rund 100 MByte/s Lesen und 90 MByte/s Schreiben. Die verbaute SSD ist da ungleich schneller und bietet außerdem die besseren Zugriffszeiten.

Das Laden eines Spiels kann mit beiden Datenträgern recht lange dauern. Ori and the Will of the Wisps braucht selbst auf der flotten SSD ungewöhnlich viel Zeit, bis ich zum Drücken einer beliebigen Taste aufgerufen werde und eine Partie starten kann. Um genau zu sein 65 Sekunden. Von der SD-Karte dauert es 91 Sekunden, also nur 40 Prozent länger.

Beim Spielen selbst merke ich dann aber gar keinen Unterschied zwischen SSD und SD-Karte. Die Speichererweiterung macht also Sinn und ist gar nicht mal so teuer. Die Samsung Evo Plus mit 512 GByte gibt es beispielsweise für rund 55 Euro. Weitere Tipps zu dem Thema findet ihr in diesem Artikel:

Steam Deck am Fernseher?

Wer das Steam Deck als kompletten PC-Ersatz nutzen will, kann es via USB-C-HDMI-Adapter oder eine Docking Station auch an einen Monitor respektive Fernseher anschließen. Das kann auf Reisen Sinn machen, oder wenn einfach kein Desktop-Rechner zur Verfügung steht.

Einen anderen Grund dafür sehe ich ehrlich gesagt nicht, denn auch wenn die Grafik auf einem kleinen 7 Zoll großen Display mit 1.280 x 800 Pixeln wirklich ziemlich gut aussieht, auf einem großen Bildschirm macht sich die vergleichsweise geringe Auflösung dann doch bemerkbar. Zusammen mit einer Docking Station kann sich die Auflösung vielleicht entsprechend hochsetzen lassen, Stand jetzt ist das via USB-C-HMDI-Adapter aber nicht möglich.

Für einige Titel, wie zum Beispiel Factorio, die ohnehin nicht besonders leistungshungrig sind, mag das grundsätzlich eine Option sein, in den meisten Fällen dürfte die Rechenpower der modifizierten AMD-APU aber schlicht zu gering ausfallen, um Full HD und darüber hinaus mit guten Bildraten zu gewährleisten.

Valves Fokus liegt gleichzeitig zumindest bislang eindeutig auf der mobilen Nutzung. Das wird alleine daran deutlich, wie wenige offizielle Informationen es zum Thema Docking Station bislang gibt.

Was all die in diesem Test geschilderten Aspekte für meinen Gesamteindruck des Steam Decks bedeuten, erfahrt ihr abschließend in meinem ausführlichen Fazit.

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