»Das Vertrauen ist zu gering«: Obwohl fast jeder zweite Shein und Temu nutzt, könnte der Hype laut einem Experten bald enden

Das Wachstum von Temu & Co. neigt sich angeblich dem Ende zu.

Temu und Shein steigerten ihre Beliebtheit im vergangenen Jahr, doch der Hype könnte bald enden. (Bildquelle: Ascannio via Adobe Stock) Temu und Shein steigerten ihre Beliebtheit im vergangenen Jahr, doch der Hype könnte bald enden. (Bildquelle: Ascannio via Adobe Stock)

Einer repräsentativen Umfrage zufolge nutzt fast jeder zweite chinesische Shopping-Portale wie Temu oder Shein. Das Kundenwachstum soll jedoch schon bald ein Ende finden.

Darum ist das wichtig: Im Laufe der vergangenen Monate eroberten Temu, Shein & Co. die Online-Shopping-Welt im Sturm. Die Befragung gibt Aufschlüsse darüber, wie der Erfolg zu erklären ist - tritt aber auch auf die Bremse über die Zukunftsaussichten.

Ohnehin regt sich gegen die Portale aus China schon seit ihrer Ankunft in Deutschland starke Kritik:

Im Detail: In der vergangenen Woche veröffentlichte das Kölner Handlungsforschungsinstitut IFH die Ergebnisse einer Befragung von Konsumenten zu den chinesischen Plattformen.

  • 91 Prozent der Befragten kennt eines der Shopping-Portale wie Alibaba, Temu, Shein oder Wish.
  • Insgesamt 43 Prozent der Befragten nutzen diese auch aktiv. Bei der Altersgruppe von 18 bis 29 Jahren sind es 51 Prozent.
  • Im Jahresvergleich habe sich die Bestellhäufigkeit bei Shein verdoppelt; bei Temu hat sogar eine Verdreifachung stattgefunden.

Das meint der Experte: Zu dieser Befragung äußerte sich auch IFH-Geschäftsführer Kai Hudetz gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (via Tagesschau).

  • Demzufolge sei die steigende Beliebtheit von Temu und Shein primär auf die günstigen Preise zurückzuführen.
  • Ebenfalls ein Faktor: Die genannten Plattformen führen Produkte, die bei der Konkurrenz häufig nicht zu finden sind.

Zwei Drittel der Befragten gab an, dass man gezielt nach Schnäppchen auf den China-Portalen sucht.

Für Hudetz ist das auch ein Zeichen, dass die »Menschen in Deutschland sehr auf Preise fokussiert sind«, was den Portalen wiederum in die Karten spielt.

Ohne die Inflation und Verunsicherung wären Temu und Shein hierzulande nicht so schnell gewachsen.

IFH-Geschäftsführer Kai Hudetz zur dpa

Es gibt auch Bedenken: Eine heile Shopping-Welt sieht dennoch anders aus, wenn ihr euch den zweiten Teil der IFH-Befragung zu Gemüte führt.

  • Unter anderem geben nur 24 Prozent der Befragten an, dass sie ohne Bedenken bei Temu oder Shein einkaufen.
  • Noch schlechter sieht es etwa bei der Datensicherheit aus: Hier haben nur 21 Prozent der Befragten bei Shein das Gefühl, dass ihre Daten sicher sind; bei Temu sind es nur 16 Prozent. Zum Thema Datenschutz haben sich bereits mehrfach Experten geäußert.

Angesichts dessen glaubt Hudetz nicht, dass der Erfolgszug von Temu, Shein & Co. weiter anhält. Dafür sei »das Vertrauen in die Portale zu gering« und die Stellung von etablierten Händlern wie Amazon hierzulande zu stark.

EU-Neuordnung geplant: Auch die Europäische Union steht diesen Shopping-Portalen eher kritisch gegenüber. Entsprechend wird derzeit über eine Neuordnung von Importregelungen diskutiert.

  • Bisher mussten für die Einfuhr von Päckchen mit einem Warenwert von weniger als 150 Euro keine Zollgebühren bezahlt werden.
  • Laut der EU-Kommission wurden im vergangenen Jahr mehr als zwei Milliarden solcher Pakete aus Drittstaaten (wie eben China) nach Europa geliefert.
  • Auch die Bundesregierung hat bereits klargestellt, dass man das Vorhaben der neuen EU-Importregelung unterstützen werde.

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