Klang
Trotz des eigenwilligen Designs zeigt sich das Teufel Cage beim Klang eher traditionell und beim ersten Probe hören sogar erstaunlich zurückhaltend. Eine echte Bass-Schleuder (zu Lasten der restlichen Frequenzen) erwarten wir von einem HiFi-Hersteller wie Teufel sowieso nicht, aber das Cage gibt Musik und Spiele doch überraschend linear wieder und ist weit von der üblichen Badewanne in der Frequenzkurve (durch überbetonte Bässe und Höhen) entfernt.
Wer mächtig donnernde Bässe und tief grollende Geschütze vom Teufel Cage erwartet, wird dadurch zunächst enttäuscht. Zu nüchtern und ausgewogen klingt alles und vor allem bei den Bässen haben auch wir mittels Equalizer (teil der mitgelieferten Software beim Anschluss per USB) etwas nachgeholfen, weil es durchaus etwas mehr sein darf als die Standardeinstellung. Und die 40-mm-Lautsprecher des Cage machen das klaglos mit – mit einer leichten Anhebung der tiefen Frequenzen hat der Bass dann auch ordentlich Druck, sodass die Ohrmuscheln auf Wunsch vibrieren, gleichzeitig bleibt er trotzdem trocken und präzise!
Die Auflösung quer durch das Spektrum ist hoch und auch kleine Klangdetails werden nicht von dominanteren Geräuschen oder Instrumenten überlagert. Durch die geräumigen Ohrmuscheln profitieren auch Surround-Simulationen und ermöglichen einen realistischen Klangraum, abhängig natürlich von der Qualität des Spiele-Sounds und auch des Verfahrens zur Berechnung des virtuellen Raumklangs.
Insgesamt gefällt uns der Klang des Cage sehr gut, da er stets natürlich und ausgewogen bleibt und mit etwas Hilfe auch ausreichend Bassdruck bietet, um krachende Schlachten akustisch eindrucksvoll, aber stets präzise zu vermitteln. Erst wer spürbar mehr Geld in die Hand nimmt wie für das Beyerdynamic Custom Game (ohne USB-Soundchip) oder ein Stereo-Headset/Kopfhörer der gleichen Preisklasse wählt (ebenfalls ohne USB-Soundchip) wie etwa das Sennheiser Game One, kann hier akustisch noch mehr pro Euro bekommen.
Das Mikrofon überträgt Sprache sehr klar, ohne Rauschen und mit guter Filterung der Hintergrundgeräusche. Das es keinen Schaumstoffüberzug hat, ist es etwas anfällig für Atemgeräusche. Der flexible Mikrofonarm erlaubt aber jederzeit eine korrekte Platzierung, sodass der Luftstrom beim Atmen und Sprechen nicht über das Mikro streift.
Außerdem lässt sich die eigene Übertragung (bei Nutzung der USB-Soundkarte am PC) per Monitorfunktion überwachen, sodass ungewollte Atemgeräusche schnell auffallen, bevor einen der Chat darauf hinweist.
USB-Soundkarte
Der integrierte Soundchip von C-Media beherrscht die Wiedergabe mit bis zu 24 Bit / 96 KHz sowie eine ganze Reihe heute üblicher Funktionen (Equalizer, dynamische Bassverstärkung, Lautstärkeangleichung, Stere-Upmix, etc.) sowie eine Surround-Simulation namens Xear Surround Headphone.
Die Surround-Simulation macht ihre Sache in der Regel gut, es ist allerdings nicht ganz leicht, Geräusche direkt von vorne oder hinten zu unterscheiden. Auch die Differenzierung zwischen Klangquellen ober- oder unterhalb der Spielfigur bleibt akustisch schwierig. Allerdings gelingt das auch nur den besten Surround-Simulationen (wie etwa der des Sennheiser GSX 1000, der alleine mehr als das Teufel Cage kostet) klar unterscheidbar.
Insgesamt bewegt sich Xear Surround Headphone in etwa auf dem Niveau von Dolby Headphone, verliert aber etwas gegen das CMSS3D der Soundblaster-Karten und relativ deutlich gegen Sennheisers exzellente (aber teure) Binaural Engine des GSX 1000.
Nützlich ist in jedem Fall der Equalizer, um das Basspotenzial des Cage auszureizen und die standardmäßig neutrale Klangwiedergabe an den eigenen Geschmack und das aktuelle Szenario anzugleichen. Auch die Nebengeräuschunterdrückung für das Mikrofon funktioniert gut.
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