Unser Autor Reiner Hauser kam bei seinem Artikel über Victoria 3 ganz schön ins Schwitzen: Nachdem er sich durch 50 Entwicklertagebücher zum Paradox-Strategiespiel geackert hatte, konnte er nicht mal die Hälfte seiner Notizen in den Artikel einfließen lassen, um den Rahmen nicht komplett zu sprengen.
Darüber muss er im Podcats mit Micha sprechen. Denn Victoria 3 verspricht, der komplexeste und verzahnteste Stragiekoloss der Paradox-Geschichte zu werden - für eine möglicherweise winzige Zielgruppe.
Einerseits soll Victoria 3 das Zeitalter der Industrialisiering (genauer: die Zeit zwischen 1836 und 1936) so detailliert simulieren wie kein Spiel zuvor, bis hin zur kompletten Weltbevölkerung: Auf der Victoria-Karte leben eine Milliarde Menschen, unterteilt in zahllose politische und gesellschaftliche Interessengruppen, die wiederum die Entwicklung und Gesetzgebund unseres Landes massiv beeinflussen.
Alle Folgen und Formate in unserer neuen Podcast-ÜbersichtDiese Bevölkerungsmechanik ist eng verzahnt mit einem Wirtschaftssystem, bei dem es nicht nur auf Logistik ankommt (Transport von Rohstoffen, Weiterverarbeitung in Fabriken, Ausbau der Infrastruktur), sondern auch auch Bildung und Sozialpolitik: Produktivere Fabriken brauchen gebildetere Arbeiter, die jedoch auch revolutionäre Ideen entwickeln können - bis hin zur demokratischen Mitbestimmung.
Andererseits wird Victoria 3 kein typisches Paradox-Spiel, weil man darin nicht einfach nach Lust und Laune erobern und die Karte »einfärben« kann, denn Kriege sollen teuer werden und der Wirtschaft schaden - auch, weil Frontsoldaten derweil nicht in Fabriken arbeiten können.
Folglich hängt ein Großteil der Dynamik von Victoria 3 von der Politik- und Wirtschaftssimulation ab, die sich vorrangig in Menüs abspielt. Das fasziniert Reiner und Micha, weil es viel Kopfkino-Potenzial entfaltet - viele von euch könnten aber davor zurückschrecken.
Apropos: Paradox selbst schreckt nicht zurück vor heiklen Themen: Weil beides zur damaligen Epoche gehörte, simuliert Victoria 3 auch Kolonisation und Sklaverei. Warum und was ihnen dabei wichtig war, erklärt der Game Designer Mikael Andersson in Doms Artikel über ethisches Game Design.
Victoria 3 - Screenshots vom Imperialismus-Strategiespiel ansehen
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