Seite 2: Vodafone / Kabel Deutschland drosselt nicht mehr - Hintergrund und Anbietervergleich

GameStar Plus Logo
Weiter mit GameStar Plus

Wenn dir gute Spiele wichtig sind.

Besondere Reportagen, Analysen und Hintergründe für Rollenspiel-Helden, Hobbygeneräle und Singleplayer-Fans – von Experten, die wissen, was gespielt wird. Deine Vorteile:

Alle Artikel, Videos & Podcasts von GameStar
Frei von Banner- und Video-Werbung
Einfach online kündbar

Um welche Anschlüsse ging es?

Von der Drosselung wären nur Kabelanschlüsse von Vodafone / Kabel Deutschland betroffen gewesen. Von der Drosselung wären nur Kabelanschlüsse von Vodafone / Kabel Deutschland betroffen gewesen.

Vodafone bietet seit kurzem Internet sowohl per DSL als auch via Kabelanschluss an, letzteres ist durch den Zukauf von Kabel Deutschland möglich geworden. Ist an einem Standort sowohl (V)DSL als auch Kabel von Vodafone verfügbar, pocht das Unternehmen auf eine Versorgung per Kabel. Von der 10-Gigabyte-Drosselung Vodafones waren jedoch ausschließlich Kunden mit einem Kabelvertrag betroffen – DSL-Anschlüsse drosselte Vodafone nicht. Ebenfalls nicht betroffen wären Kunden anderer Kabelanbieter wie Unitymedia gewesen.

Kündigungsrecht durch Drosselung?

Wer mit einer Drosselung nicht einverstanden ist, kann bei Einführung einer Drosselklausel in seinen Altvertrag mit hohen Erfolgsaussichten ein Sonderkündigungsrecht verlangen, schließlich nimmt der Provider damit ein bezahltes Recht der Flatrate weg. Kabel Deutschland passt bereits seit 2014 alte Verträge auf die neuen Vertragsbedingungen an. Nach Eingang der Vertragsänderung kann diesen Klauseln üblicherweise innerhalb von sechs Wochen widersprochen werden. Erfolgt in dieser Zeit kein Widerspruch, gilt der geänderte Vertrag als stillschweigend angenommen. Wie bei Neuverträgen mit explizit geregelter Drosselung heißt das aber noch lange nicht, dass die Klausel dann auch wirksam ist. Vodafone selbst etwa wurde im Juni 2015 vom Landgericht München wegen irreführender Werbung verurteilt, da die Drosselklausel nicht mit dem landläufigen Verständnis des Begriffs »Flatrate« konform ginge und zu versteckt nur darauf hingewiesen werde – rechtskräftig ist das Urteil aber noch nicht und es wurde damit auch nicht die Drosselklausel an und für sich für unwirksam erklärt.

Die Passage zur Drosselung findet sich schon länger in den Vodafone-AGBs, bei vielen anderen Providern gibt es solche Passagen (noch) nicht. Die Passage zur Drosselung findet sich schon länger in den Vodafone-AGBs, bei vielen anderen Providern gibt es solche Passagen (noch) nicht.

Gründe für die Drosselung

Die Einschränkungen für P2P- und OCH-Nutzer sollten laut Vodafone für alle anderen Kunden vorteilhaft sein. Technisch ergibt die Drosselung sogar Sinn - Kabel-Internet ist ein sogenanntes Shared Medium, es teilen sich also die Nutzer eines Verteilers die maximale Bandbreite dieses Verteilers. Entsprechend fällt in den Nachmittags- und Abendstunden die bestenfalls erreichbare Geschwindigkeit pro Einzelanschluss teils massiv ab.

Immer dann, wenn viele Nachbarn ihren Kabelanschluss ebenfalls für große Datentransfers nutzen, sinkt die Geschwindigkeit für alle - mit dem Ausschluss der Vielnutzer in Form von P2P und OCH lässt sich im Kabelnetz also tatsächlich die Geschwindigkeit für die restlichen Anwender erhöhen. Im (V)DSL-Netz funktioniert das hingegen nicht, weshalb die vor einiger Zeit nach Nutzerprotesten vertagten Drosselungspläne der Telekom rein technisch noch kritischer zu sehen sind. Nicht immer, wenn ein Kabel-Nutzer glaubt, bereits gedrosselt zu sein, muss das allerdings tatsächlich der Fall sein. Gerade in den von vielen Menschen zum Surfen und Filmstreaming genutzten Abendstunden kann auch einfach die mit vielen anderen Nutzern geteilte Leitung überfordert sein.

Auch bei anderen Zugangsmöglichkeiten wie LTE (als Festnetzersatz) gelten Volumendrosselungen. Diese begrenzen das Highspeedvolumen auf wenige Gigabyte im Monat, gelten im Mobilfunkbereich laut Providern aber als unerlässlich für eine faire Geschwindigkeitsverteilung. Doch auch hier gibt es Kritik: Wenn am Monatsanfang beispielsweise sämtliche Telekom-LTE-Kunden ein volles Highspeedvolumenkonto haben, bricht die Geschwindigkeit im LTE-Netz auch nicht viel stärker ein als zum Monatsende.

» Ebenfalls interessant:Internet und Online-Spielen auf dem Land

2 von 4

nächste Seite


zu den Kommentaren (69)

Kommentare(68)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.