Weltweites Internet soll mit nur vier Satelliten möglich sein

Das Internet der gesamten Erde könnte theoretisch mit nur vier Satelliten funktionieren. Allerdings müssten Nutzer dann diverse Einschränkungen in Kauf nehmen.

Könnte das Internet auch mit vier Satelliten weltweit funktionieren? Forscher sagen: Ja. Könnte das Internet auch mit vier Satelliten weltweit funktionieren? Forscher sagen: Ja.

Damit ihr täglich auf GameStar die neuesten Spiele-News lesen könnt, brauchen wir und ihr das Internet - und das wiederum braucht Satelliten. Doch wie viele davon müssen tatsächlich im Weltall über uns kreisen, damit unser W-Lan, Netzwerkanschluss oder mobile Daten funktionieren?

Forscher haben berechnet, dass weit weniger Satelliten ein globales Internet kostengünstig aufrecht erhalten könnten als Unternehmen wie SpaceX gerade in die Erdumlaufbahn befördern. Ingenieure von The Aerospace Corporation (TAC) haben in einem Aufsatz erklärt, wie eine Abdeckung mit nur vier Satelliten konkret funktionieren könnte (via Heise).

Höhere Umlaufbahn verursacht höhere Kosten

Das Hauptproblem bei der globalen Abdeckung: Damit eine geringe Menge an Satelliten die gesamte Erde versorgen kann, müssen die Satelliten in großer Höhe über der Erde ihre Umlaufbahnen ziehen. Weil diverse Faktoren auf die Umlaufbahn einwirken, benötigen die Satelliten große Mengen an Treibstoff, um eine gleichmäßige elliptische Bahn zu fliegen - und das verursacht hohe Kosten.

Die hohen Treibstoffkosten verhindern bislang den Betrieb von Satelliten in besonders hohen Umlaufbahnen. Die hohen Treibstoffkosten verhindern bislang den Betrieb von Satelliten in besonders hohen Umlaufbahnen.

Um dieses Kostenproblem zu lösen, haben die Forscher der TAC kreisförmige statt elliptische Umlaufbahnen berechnet, die für eine höhere Stabilität der Satelliten im All sorgen könnten. Die Berechnungen ergaben für vier Satelliten, die mindestens 16,4 Jahre ihre Kreise ziehen, zwei mögliche Modelle der Abdeckung:

  • 24-Stunden-Umlaufbahn in 22.000 Meilen Höhe = 86 Prozent Abdeckung
  • 48-Stunden-Umlaufbahn in 42.000 Meilen Höhe = 95 Prozent Abdeckung

Regionen, die das zweite Modell kurzzeitig nicht abdecken könnte, blieben für maximal 80 Minuten pro Tag ohne Internetanbindung. Die Satelliten benötigten in beiden Varianten während einer Laufzeit von 16,4 Jahren rund 60 Prozent weniger Treibstoff als normale Satelliten.

Verzögerungen bei der Übertragung unvermeidbar

Der Haken an der Sache: Je weiter die Satelliten sich von der Erde entfernt befinden, desto länger benötigen sie für die Signalübertragung. Nutzer müssten also mit zusätzlichen Verzögerungen von einer Viertelsekunde und mehr rechnen.

Darüber hinaus fiele der Ausfall eines einzelnen Satelliten bei nur vier insgesamt deutlich stärker ins Gewicht als bei konventionellen Systemen mit großen Mengen an Flugkörpern. Und letztere ließen sich wegen ihrer geringeren Entfernung zur Erde auch leichter austauschen.

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