Eigentlich gefällt mir ja die grobe Richtung, in die sich Windows 11 in letzter Zeit bewegt. Alles wirkt aufgeräumter und strukturierter, viele fehlende Features von Windows 10 sind inzwischen nachgereicht und gerade in den vergangenen Monaten hatte ich das Gefühl, dass Microsoft endlich wieder Ideen hat, wie man das Betriebssystem noch sinnvoll erweitern könnte.
Aber es ist auch nicht alles schön. Nervige Eigenwerbung und ungeklärte ethische Fragen rund um KI trüben das Gesamtbild deutlich. Und dann diese nervige Eigenheit, sich plötzlich und scheinbar ohne Grund von hilfreichen Funktionen zu verabschieden, nur weil man einen Bereich runderneuert - so wie auch beim neuen Update Moments 4.
Drag-and-Drop in der Adresszeile? Nö-öh!
Das habe ich als pflichtbewusste Tech-Redakteurin natürlich direkt zum Launch installiert. Man will die Neuerungen, darunter den überarbeiteten Datei-Explorer, ja auch aus erster Hand in der Liveumgebung testen. Ein paar Tage später ist mir aber aufgefallen, dass da ein gut verstecktes, aber hilfreiches Feature fehlt.
Die Rede ist von der Möglichkeit, Dateien im Explorer per Drag-and-Drop in der Adresszeile zu verschieben. Das klingt jetzt komplizierter als es ist, vielleicht hilft ein Screenshot beim Verständnis:
Statt mühselig mit [Strg]+[X] und [Strg]+[V] zu arbeiten, kann ich Dateien auch einfach auf den entsprechenden Ordner im Pfad ziehen und sie werden dorthin verschoben - beziehungsweise, konnte. Seit dem neuen Update geht das nämlich nicht mehr.
Dabei hatte man das Feature doch eigentlich erst vergangenes Jahr mit dem Update 22H2 (wieder) eingeführt, nachdem es zum Launch von Windows 11 ausgeblieben war.
Microsoft selbst äußert sich zur neuen Adresszeile folgendermaßen:
File Explorer’s newly designed address bar recognizes local and cloud folders. It also shows your file’s status. For Microsoft OneDrive users, the address bar now contains your OneDrive sync status and a quota flyout box.
Die neu entworfene Adresszeile des Datei-Explorers erkennt lokale und Cloud-Ordner. Sie zeigt auch den Status der Datei an. Für Microsoft-OneDrive-Nutzer enthält die Adresszeile jetzt auch den Synchronisationsstatus mit OneDrive und eine Flyout-Box.
Von der fehlenden Funktionalität liest man hingegen nichts.
- Kein PC-Spiel erfordert mehr als Windows 11 Home
- Gegenüber Windows 10 verbesserter Support moderner CPU-Architekturen
- Weniger Sicherheits- und Fernwartungsfunktionen als Windows 11 Pro
- Festplattenverschlüsselung sowie weitere Sicherheits- und Fernwartungs-Funktionen
- Die meisten Zusatzfunktionen braucht ein reiner Gaming-PC nicht
- Gegenüber Windows 11 Home doppelt so teuer
Dass Microsoft mit einem neuen, schicken Design auch wichtige Features in den Ruhestand schicken, hat leider Tradition. So etwa mit der Einführung der neuen Einstellungen, die die alten Systemeinstellungen ablösen sollen - oder der Taskleiste, der zum Start von Windows 11 eine ganze Reihe von Kernfunktionen fehlte.
Einige dieser Features kommen im Lauf der Zeit zurück, auf andere wartet man bis heute. Ich verstehe, dass Microsoft das Betriebssystem für Nutzer bedienerfreundlich und leicht verständlich halten will. Aber es muss doch einen Weg geben, das ohne derart schmerzhafte Kompromisse für Power-Nutzer zu erreichen.
Mehr lesen: Microsoft Copilot: Neuer Windows-Begleiter ist da - aber nicht bei uns
Was meint ihr? Kanntet ihr die Drag-and-Drop-Funktion der Adresszeile, habt sie vielleicht gar selbst gerne genutzt? Ist euch der Wegfall auch schon aufgefallen? Wie findet ihr den neuen Datei-Explorer und das Update Moments 4 sonst? Und auf welches nützliche, aber verschwundene Feature wartet ihr bis heute? Schreibt es mir gerne in die Kommentare!
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