Mein PC hat mich fast zwei Jahre lang wahnsinnig gemacht, dabei war die (Not-)Lösung so simpel

Lernt aus meinem Fehler und habt keine falsche Scheu davor, eure Windows-Installation bei Problemen zurückzusetzen - es kann viel schneller gehen, als ihr vielleicht denkt.

Der Kern dieses Artikels ist schnell erzählt: Mein PC hat mich seit fast zwei Jahren jeden Tag mit einem ungewöhnlichen Problem genervt, das ich inzwischen durch die sehr hilfreiche Windows-Funktion Diesen PC zurücksetzen in den Systemeinstellungen unter dem Punkt Wiederherstellung endlich behoben habe.

Es stecken aber gleich zwei Dinge mehr dahinter, die mich dazu veranlasst haben, einen ganzen Artikel darüber zu schreiben. Er kann vielleicht auch euch das Leben in Zukunft etwas erleichtern, wenn ihr einmal größere Windows-Probleme haben solltet, indem ihr nicht denselben Fehler macht wie ich und aus unnötiger Sorge zu lange mit dem Zurücksetzen wartet. Um diese beiden Punkte geht es mir:

  • Eure bemerkenswerte Reaktion auf meinen ersten Bericht zu diesem Problem, die bei fast 240 Kommentaren vor allgemeinen Tipps und Hilfestellungen zu PC-Problemen nur so überquoll (siehe den ursprünglichen Artikel Mein PC treibt mich in den Wahnsinn und Windows 10 ist schuld)
  • Der für mich persönlich in der Form und Ausprägung nicht ganz erwartete Umstand, wie gut und schnell ich meinen Rechner nach dem Zurücksetzen wieder genau so nutzen konnte wie vorher (beziehungsweise sogar noch besser)

Was das Problem dagegen nicht gelöst hat, war mein zwischenzeitlicher Wechsel von Windows 10 zu Windows 11 direkt aus dem älteren Betriebssystem heraus. Wenn ihr dagegen weiter bei Windows 10 bleiben wollt, hat mein Kollege Sören Diedrich einige hilfreiche Einstellungs-Tipps für euch parat:

Wie alles begann

Starten wir mit einem kurzen Blick auf die damalige Ausgangssituation. In den Wahnsinn getrieben hat mich der Umstand, dass ich meinen PC nicht direkt nach dem Start von Windows benutzen konnte, so wie ich das vorher schon lange Zeit gewohnt war.

Stattdessen musste ich stets ungefähr so lange damit warten, auf das Startmenü zu klicken oder Programme wie den Browser zu öffnen, bis ich das Dropbox-Icon in der Taskleiste gesehen habe (was gerne mal eine Minute und länger dauerte). Andernfalls hat Windows den weiteren Dienst verweigert.

Bei Missachten dieser Regel konnte ich zwar weiter den Mauszeiger bewegen und auf das Startmenü klicken. Es hat sich aber nur sein Rahmen ohne Inhalt geöffnet. Beim Klick auf eines der Programme, die an die Taskleiste angeheftet waren, passierte sogar meist gar nichts und auch sonst gab es keine Reaktionen des Rechners mehr, weder im Task Manager noch an anderer Stelle.

Wer Tipps bei PC-Problemen sucht, der wird bei euch fündig: Mein Leid über dieses Windows-Problem habe ich euch schon im oben genannten Artikel geklagt. Dass es als Reaktion darauf auch Hilfestellungen geben würde, war zu erwarten. Aber sowohl die Menge als auch die Art der Tipps, von denen ich viele noch nicht kannte, überraschten mich äußerst positiv - auch an dieser Stelle nochmal großen Dank dafür!

Ich muss allerdings zugeben, dass ich ein ziemlich fauler Mensch bin. Gepaart mit euren zahlreichen Lösungsansätzen hat mich dieser Umstand letzten Endes aber doch noch zur Lösung des Ganzen geführt: Windows musste daran glauben. Passende Guides in verschiedenen Szenarien, die auch für Windows 11 gelten, findet ihr hier:

Windows 10 zurücksetzen: So geht's ohne Datenverlust

Wie es zum Happy End kam

Ich habe mir immer wieder vorgenommen, eure Tipps nach und nach auszuprobieren. Da aber schwer zu sagen war, wo genau das Problem liegt, hätte das ein durchaus langwieriger Prozess sein können. Ähnliche Sorgen hatte ich vor einer Neuinstallation von Windows. Bis alles wieder so ist, wie es war, kann der Weg ohne passende Vorbereitung durchaus recht weit sein, so meine Befürchtung.

Statt mich einfach für einen der beiden Ansätze zu entscheiden, habe ich über ein Jahr lang weiter mit meinem nervigen Windows-Problem gelebt, nachdem es mich zuvor schon fast ein Jahr plagte. Nachdem vor Kurzem aber sporadisch auch noch mein Mauszeiger damit angefangen hat, zu ruckeln und das Starten von Programmen teils ewig dauerte, wurde der Leidensdruck sogar für mich faule Socke zu groß.

Auch weil eure zahlreichen Tipps mir klar gemacht haben, wie viele mögliche Problemstellen es gibt, habe ich mich für das Neuinstallieren beziehungsweise das Zurücksetzen von Windows aus dem Betriebssystem heraus entschieden. Erfahrungsgemäß stellt es einfach die zuverlässigste Problemlösung dar, solange nicht die Hardware vorhandene Schwierigkeiten verursacht. Und siehe da: Nach etwa zwei Stunden war bereits fast alles wieder so wie vorher und das nervige Startproblem komplett verschwunden.

Beim Zurücksetzen des PCs werden Apps und Einstellungen stets entfernt, persönliche Daten könnt ihr aber behalten. Beim Zurücksetzen des PCs werden Apps und Einstellungen stets entfernt, persönliche Daten könnt ihr aber behalten.

Meine privaten Daten und die für die Arbeit habe ich unberührt gelassen und mich stattdessen wie im Screenshot oben zu sehen für die Option Eigene Dateien beibehalten entschieden. Da ich im Alltag letztlich gar nicht so viele Programme nutze, war ihre Neuinstallation erfreulich schnell erledigt.

Meine Spiele von Steam und GoG sowie auch League of Legends waren dabei alle noch vorhanden, die passenden Clients dagegen nicht. Im Zweifel empfiehlt sich aber ein manuelles Spiele-Backup vorab, um vor allem sehr große Titel nicht neu herunterladen zu müssen.

Über ein paar doch noch fehlende Programme kann man im weiteren Verlauf durchaus stolpern. Etwa, wenn man einen Screenshot von einem Ausschnitt des Bildschirms erstellen will und man dann erst merkt, dass Greenshot noch nicht installiert ist. Oder wenn man erst beim Start von Firefox realisiert, dass man die Lesezeichen nicht über einen passenden Account online gesichert hatte. Letztlich ging aber alles ziemlich schnell über die Bühne.

Mein Tipp: Keine falsche Scheu vor dem Zurücksetzen

Auf Basis dieser und anderer Windows-Erfahrungen von mir in der Vergangenheit kann ich es euch nur sehr ans Herz legen, Windows von Zeit zu Zeit per Bootstick neu zu installieren oder zurückzusetzen. Früher habe ich das sogar etwa einmal im Jahr gemacht. Mittlerweile würde ich diesen Zeitraum aber eher auf zwei Jahre ausdehnen.

Das ist einfach der sauberste Weg, um zu viele installierte Programme und/oder Dienste, die sich mit der Zeit dann doch gerne im System verankern, auf einen Schlag loszuwerden. Das kann zwar auch ein stets sehr sorgsamer Umgang mit dem PC verhindern. Gerade wenn man den Rechner so wie ich sowohl für die Arbeit als auch privat nutzt, kommt mit der Zeit aber doch einiges an Ballast zusammen.

Wo wir gerade bei kuriosen PC-Problemen sind, will ich euch abschließend noch ein selbst verursachtes dieser Art nicht vorenthalten, das mit dem eigentlich nicht falsch nutzbaren USB-C-Anschluss zu tun hat:

„Stromüberspannung am USB-Anschluss“ – Man kann USB-C also doch falsch anschließen

Wie haltet ihr es mit Blick auf euere Windows-Installation? Erst dann neu installieren, wenn es nicht mehr anders geht, nach einem mehr oder weniger festen Intervall das Betriebssystem zurücksetzen oder ein ganz anderer Ansatz? Schreibt es gerne in die Kommentare!

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