Das mit Abstand wichtigste Windows-Tool: Was es alles kann und wie es funktioniert

Egal, ob es darum geht, Performance-Problemen auf die Spur zu kommen oder mehr über deinen PC zu erfahren: An diesem Windows-Tool führt kaum ein Weg vorbei.

Der Task-Manager von Windows sagt im Grunde alles über deinen PC, was du wissen musst. Der Task-Manager von Windows sagt im Grunde alles über deinen PC, was du wissen musst.

Windows bietet jede Menge Tools, aber keins davon ist so wichtig und wertvoll wie der oft unterschätzte Task-Manager. Er enthält nicht nur jede Menge Infos zu dem PC, sondern kann auch dabei helfen, Problemen und Performance-Bremsen auf die Spur zu kommen.

Wir sagen euch, was den auf den ersten Blick unscheinbaren und auf den zweiten Blick mit Infos vollgestopften Task-Manager so wertvoll macht und wie ihr ihn leicht und ohne große Vorkenntnisse zu eurem Vorteil nutzen könnt.

Neben nützlichen Tools wie dem Task-Manager gibt es in Windows außerdem wichtige Einstellungen, nicht zuletzt für Spieler. Welche davon ihr euch genauer ansehen solltet, erfahrt ihr hier:

Wie ihr den Task-Manager findet und alle Infos bekommt

Nicht alle, aber doch viele Wege führen zum Task-Manager. Die gängigsten Methoden, das umfangreiche Tool unter Windows 10 und Windows 11 zu öffnen, sind die Folgenden:

  • Tastenkombination Strg + Umschalt + ESC (öffnet den Task-Manager direkt)
  • Rechtsklick auf das Startsymbol (zeigt ein Menü mit Task-Manager-Option)
  • Rechtsklick auf die Taskleiste (zeigt ein Menü mit Task-Manager-Option; nur Windows 10)
  • Tastenkombination Strg + Alt + Entf (zeigt ein Menü mit Task-Manager-Option)
  • Eingabe von Task-Manager im Suchfeld des Startmenüs

Standardmäßig zeigt euch der Task-Manager nur die aktuell offenen Fenster an, also beispielsweise Word oder den Browser. Nach einem Klick auf die Option Mehr Details unten links seht ihr dagegen deutlich mehr Infos und Menüs:

Mehr Details Mehr Details
Weniger Details Weniger Details

In der Standardansicht liefert der Task-Manager kaum Infos, klickt ihr unten links auf "Mehr Details", ändert sich das.

Die wichtigsten Untermenüs im Task-Manager mit mehr Details sind aus unserer Sicht Prozesse, Leistung und Autostart. Sie zeigen genau an, wie die Software eures PCs die Hardware im Einzelnen auslastet und welche Programme standardmäßig mit Windows starten.

Auf den ersten Blick wirken die vielen Informationen etwas erschlagend, aber lasst euch davon nicht verunsichern. Die entscheidenden Details können auch ungeübte Augen schnell erkennen, spätestens mit unserer folgenden Hilfestellung.

Die wichtigsten Infos im Task-Manager

Der Task-Manager kann vor allem dann hilfreich sein, wenn ein PC zu langsam läuft. Das hat in der Regel eine der folgenden beiden Ursachen, die teilweise auch parallel und mehrfach auftreten können:

  • Eine bestimmte Software ist fehlerhaft und/oder lastet die Hardware (zu) stark aus
  • Eine bestimmte Hardware-Komponente ist fehlerhaft und/oder liefert nicht genug Leistung

Der Task-Manager ist sowohl sehr gut dafür geeignet, Programme zu erkennen, die (zu) viele Ressourcen benötigen als auch mögliche Flaschenhälse durch (zu) wenig Hardware-Leistung aufzudecken, indem er beide Komponenten im Reiter Prozesse miteinander verknüpft:

Die Prozess-Ansicht

Die laufenden Prozesse sind von Haus aus nach aktiven Anwendungen und Hintergrundprozessen sowie alphabetisch sortiert. Klickt ihr dagegen auf eine der Spalten rechts vom Namen wie CPU oder Arbeitsspeicher, werden sie nach der Auslastung der jeweiligen Hardware angeordnet. Die laufenden Prozesse sind von Haus aus nach aktiven Anwendungen und Hintergrundprozessen sowie alphabetisch sortiert. Klickt ihr dagegen auf eine der Spalten rechts vom Namen wie "CPU" oder "Arbeitsspeicher", werden sie nach der Auslastung der jeweiligen Hardware angeordnet.

Im Kern sind Prozesse alle Anwendungen und Dienste, die seit dem Laden von Windows gestartet wurden. In der Prozess-Ansicht werden also nicht nur offene Programme und Fenster angezeigt, sondern auch Hintergrundanwendungen, von denen ihr oftmals nichts wisst (und in vielen Fällen auch nichts wissen müsst).

Wundert euch nicht über die meist lange Liste, bereits der Betrieb von Windows selbst erfordert viele Hintergrundprozesse, die hier alle mit aufgelistet werden. Diese Liste etwas zu verkürzen, um Ressourcen freizuhalten, ist grundsätzlich eine gute Idee. Im Abschnitt Die Autostart-Ansicht gehen wir näher darauf ein.

Die Prozess-Ansicht listet aber nicht nur auf, was auf eurem PC alles läuft, sondern auch, wie stark die entsprechenden Prozesse eure Hardware auslasten. Die passenden Informationen findet ihr in den Spalten CPU, Arbeitsspeicher und so weiter, unterteilt in zwei Bereiche:

  • Prozentangabe oben über den Spaltentiteln: Wie stark wird die Hardware insgesamt durch alle Prozesse beansprucht?
  • Angaben in den einzelnen Zeilen: Wie stark wir die Hardware durch den jeweiligen Prozess beansprucht?

Dank dieser Ansicht könnt ihr schnell erkennen, welche Anwendungen euren PC aktuell am meisten fordern. Besonders praktisch: Per Klick auf eine der Spalten sortiert ihr die Prozesse in absteigender Reihenfolge nach ihrer Auslastung der jeweiligen Hardware. Wählt ihr also CPU aus, landen die Anwendungen ganz oben, die den Prozessor gerade am stärksten belasten.

Es ist auch direkt per Rechtsklick möglich, Anwendungen über den Task-Manager zu beenden. So könnt ihr Ressourcen freigeben und wieder für mehr Leistung sorgen, aber Vorsicht! Nicht jeder Prozess kann problemlos geschlossen werden. Seid ihr euch unsicher, was ein bestimmter Prozess macht, hilft meist eine Internet-Suche nach seiner Bezeichnung.

Die Leistungs-Ansicht

Im Menü Leistung bekommt ihr genauere Infos zu dem aktuellen (Auslastungs-)Zustand eurer Hardware. Im Menü "Leistung" bekommt ihr genauere Infos zu dem aktuellen (Auslastungs-)Zustand eurer Hardware.

Im Reiter Leistung seht ihr sowohl grafisch dargestellt als auch mit mehr Daten als bei der Prozess-Ansicht angereichert, in welchem (Auslastungs-)Zustand sich die Hardware eures PCs befindet. Genau genommen geht es um diese Komponenten:

  • Prozessor (CPU)
  • Arbeitsspeicher
  • Datenträger
  • Netzwerk
  • Grafikkarte (GPU)'

Die gewünschte Komponente wählt ihr über die Spalte links aus. Im Infobereich rechts davon findet ihr neben der Auslastung weitere potenziell hilfreiche Informationen.

Dazu zählt unter anderem die Taktrate des Prozessors: Liegt sie auch bei Belastung der CPU deutlich unter der angegebenen Basisgeschwindigkeit, kann das den PC verlangsamen. Mögliche Ursache für eine zu niedrige Taktrate ist wiederum beispielsweise eine unzureichende Kühlung.

Dank der grafischen Darstellung seht ihr in der Leistungs-Ansicht sehr schnell, welche Hardware gerade besonders beansprucht wird. Fällt euch auf, dass eine bestimmte Komponente immer wieder sehr stark ausgelastet ist, kann es helfen, sie aufzurüsten. Gängige Upgrades sind beispielsweise mehr Arbeitsspeicher sowie eine CPU mit mehr und/oder schnelleren Kernen.

Beachtet allerdings, dass eine starke Auslastung nicht mit PC-Problemen gleichbedeutend ist und dass neue Hardware nicht automatisch für eine bessere Performance sorgt. Ein Indiz dafür, welche Komponente ihr als nächstes Aufrüsten solltet, kann sich im Task-Manger aber dennoch finden.

Noch eine wichtige Info aus der Leistungs-Ansicht: Im Detailbereich wird oben rechts stets angezeigt, um welche Komponente es sich genau handelt, also beispielsweise Core i9 10900K im Falle der CPU. So wisst ihr für ein mögliches Aufrüsten, von welcher Hardware ihr kommt.

Das volle Infopaket liefert Windows nicht von Haus aus

So hilfreich der Task-Manager im ersten Schritt auch sein kann, geht es um den genauen Zustand und die Auslastung eurer Hardware, findet ihr hier im Vergleich zu anderen Programmen nur wenige Eckdaten. Beispielsweise gibt der Task-Manager ausschließlich im Falle der Grafikkarte die Temperatur an. Bei anderen Komponenten wie der CPU, dem Arbeitsspeicher und den Datenträgern fehlt diese Info.

Wollt ihr das volle Datenpaket zu eurer Hardware samt der Möglichkeit, die gemessenen Werte über einen längeren Zeitraum zu protokollieren, helfen euch Tools wie HW Info. Mehr dazu und über weitere nützliche Helfer abseits des Task-Mangers von Windows erfahrt ihr in diesem Artikel:

5 kostenlose Hardware-Tools, die jeder Spieler kennen sollte

Die Autostart-Ansicht

Je mehr Programme automatisch mit Windows starten, desto weniger Ressourcen stehen für weitere Anwendungen zur Verfügung. Je mehr Programme automatisch mit Windows starten, desto weniger Ressourcen stehen für weitere Anwendungen zur Verfügung.

Im Reiter Autostart verbirgt sich Potenzial für das Tuning. Einen regelmäßigen Blick wert ist diese Ansicht allein deshalb alle mal.

Dem Namen entsprechend seht ihr dort eine Liste aller Programme, die automatisch zusammen mit Windows starten. Ihr findet hier hauptsächlich Tools, die ihr selbst nach der Installation von Windows heruntergeladen habt. Da nicht alle Programme danach fragen, ob sie automatisch gestartet werden sollen, gibt es hier teils ungewollte Einträge, die unnötig Leistung beanspruchen.

Benötigt ihr ein bestimmtes Tool nur selten und wollte es aus dem Autostart entfernen, könnt ihr das direkt per Rechtsklick und Auswahl des Menüpunkts Deaktivieren erledigen.

Bedenkt jedoch, dass Programme nicht nur durch den Start des Tools beziehungsweise Fensters Ressourcen beanspruchen können, sondern auch durch Hintergrundprozesse, die nach der Installation teilweise automatisch (und ebenfalls oft ungefragt) zusammen mit Windows ausgeführt werden.

Eine Übersicht dieser Prozesse findet ihr entweder im Task-Manager im Reiter Dienste oder wenn ihr diesen Begriff im Suchfeld von Windows eingebt. Was davon wie deaktiviert werden kann und was nicht, ist allerdings nicht trivial und ein eigenes Thema für einen möglichen anderen Artikel.

Kein Allheilmittel, aber sehr mächtig: Mit dem Task-Manager liefert Windows von Haus aus viele Infos, die unter anderem bei der Suche nach möglichen Performance-Problemen sehr hilfreich sein können. Wer ihn regelmäßig nutzt, lernt seinen PC nicht nur besser kennen, sondern findet neue Übeltäter auch sehr schnell. Damit gehört er zu den mit Abstand wichtigsten und praktischsten Windows-Tools.

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