Wischsauger: Wann er sich für euch lohnt, selbst wenn ihr schon einen Saugroboter besitzt

Seit Jahren fahren bei mir Staub- und Wischroboter durch die Wohnung. Für mich lohnt sich ein Hand-Wischsauger wie der Dreame H12 Pro Ultra trotzdem.

In meinem Haushalt arbeiten jetzt gleich zwei Wischgeräte! Obwohl ich einen der neusten Staubsaugroboter besitze, will ich auf den manuellen Wischsauger nicht verzichten – aber nicht jeder braucht einen.

Mehr als vier Monate habe ich jetzt den Dreame H12 Pro Ultra bei mir Zuhause. Ein kabelloser Nass- und Trockensauger, den man händisch vor sich herschiebt und zieht. Ich wollte ausprobieren, ob sich das zusätzliche Gerät lohnt.

Der Nass- und Trockensauger ergänzt bei mir den Einsatz des täglich fahrenden Staub-Wisch-Roboters. Schon nach wenigen Wochen war ich überzeugt von der gezielten Reinigung. Ich zeige euch anhand meiner Erfahrungen mit dem H12 Pro Ultra, wann sich der Kauf für euch lohnt und wann ihr verzichten könnt.

Patrick Freese
Patrick Freese

Bereits mit 12 Jahren baute Patrick Gaming-PCs für sich und seine Freunde zusammen. Dadurch verfügt er über viele Jahre Erfahrung beim PC-Bau und setzte sich früh mit den Tücken von Windows auseinander. Vor seinem Wechsel ins GameStar-Tech-Team arbeitete er im Team von MeinMMO und schrieb schon dort über Tech-Gadgets wie seinen Roborock Q7 Max+. Staubsauger- und Rasenmähroboter sind inzwischen sein Spezialgebiet.

Dreame H12 Pro Ultra: Vorteile

Starke Wischleistung

Wenige Tage nach dem Aufbau des H12 Pro Ultra kam die Feuerprobe. Ich ließ einen Marmeladenfleck für etwa einen Tag vor sich hin trocknen. Dann schnappte ich mir den Wischsauger und aktivierte den Automodus.

Wenn das Gerät eingeschaltet ist, dreht sich die Reinigungsbürste und gleitet damit über den Fußboden, sodass man die stattlichen 4,9 Kilo Gewicht gar nicht merkt. Ich steuerte direkt über den roten, klebrigen Fleck. Ein bisschen hin und her, sodass ich jede Stelle aus verschiedenen Winkeln erwischte. Die Marmelade verschwand rückstandslos vom Holzfußboden. Das Ganze dauerte vielleicht eine Minute. 

Danach schob ich das Gerät wieder in die Station und aktivierte den Selbstreinigungsmodus. Hier kann ich zwischen schnell und gründlich wählen. Dabei wird die Walze mit 60 Grad Celsius heißem Wasser gereinigt und anschließend trockengeföhnt.

Bei meinem Roboter hätte ich die App öffnen und auf der Map genau den Punkt auf der Wohnungskarte auswählen müssen, wo der Fleck zu finden ist. Der Roboter hätte dort eine Fleckenreinigung gestartet. Bei kleineren Flächen kann das recht umständlich sein, eine Zimmerreinigung ist schneller als Auftrag zu starten.

Roborock Qrevo Slim und der Dreame H12 Pro Ultra im Vergleich. (Bild: Patrick F., GameStar) Roborock Qrevo Slim und der Dreame H12 Pro Ultra im Vergleich. (Bild: Patrick F., GameStar)

Mit der Fleckenreinigung des Wischsaugers bin ich sehr zufrieden. Das Gerät bringt mit seinen knapp 5 Kilo mehr Gewicht als ein Staubsaugroboter mit etwa 4,1 Kilo (Roborock Qrevo Slim) auf die Waage. Dazu kann ich selbst beim Wischen noch mehr oder weniger Gewicht auf den Wischer geben, um hartnäckigere Flecken anzugehen. Mit dem Wischergebnis bin ich äußerst zufrieden. Ich konnte bisher jeden Fleck mit dem Gerät entfernen. An dem Marmeladen-Test sind bereits einige Staubsaugroboter in meinem Haushalt gescheitert.

Cooles Gimmick: Im Automatik-Modus erkennt das Gerät selbst mit einem Sensor den Schmutz und passt die Saugleistung entsprechend an. Das klappt meistens gut.

Angenehme Arbeitslautstärke

Die Arbeitslautstärke ist ähnlich wie beim Staubsaugroboter. Ich höre das Gerät zwar deutlich, wenn es benutzt wird, aber trotzdem kann ich mich nebenbei noch bequem unterhalten. Auch im Nachbarzimmer höre ich den Sauger durch die offene Tür, aber das ist kaum wahrnehmbar, wenn noch andere Geräuschquellen wie der Fernseher aktiv sind.

Außerdem ist die Arbeit in der Regel ja schnell erledigt.

Kontra

Kleiner Wassertank

Im Vergleich zum Roboter ist es unbequem, dass ich vor jeder größeren Zimmerreinigung den Wassertank füllen muss. Der Frischwasserbehälter fasst 900 Milliliter (Schmutzwasser nur 700 Milliliter). Im Vergleich fasst der Frischwasserbehälter in der Station des Roborock Qrevo Slim 4 Liter und der Schmutzwasserbehälter 3 Liter. Seinen Tank füllt der Roboter selbst an der Station.

Vergleich der Wassertanks des Roborock Qrevo Slim und des Dreame H12 Pro Ultra. (Bild: Patrick F., GameStar) Vergleich der Wassertanks des Roborock Qrevo Slim und des Dreame H12 Pro Ultra. (Bild: Patrick F., GameStar)

Wie beim Staubsaugroboter müssen die Tanks regelmäßig gereinigt werden, da sich sonst ein aufdringlicher Geruch bildet. Bei der Wartung nehmen sich beide Reinigungsvarianten nicht viel. Auch das Reinigen der Bürste funktioniert mit wenigen Handgriffen und ist schnell erledigt. Die Reste aus der Bürste sammeln sich im Schmutzwassertank und lassen sich dann im Abfluss entsorgen.

Sperriger Kopf: Der Kopf, der mit der Wischbürste über den Boden fährt, ist recht groß und kantig. Im Gegensatz zu einem Wischroboter, der seinen Wischarm ausfahren kann und mit den rotierenden Pads reinigt, hat man hier einen Nachteil. Es gibt allerdings auch Wischsauger mit rotierenden Pads, die besser an engen Stellen reinigen können. Je nach Wohnungsbeschaffenheit bietet sich so ein Gerät vielleicht für euch an.

Preis, Verfügbarkeit und Alternativen

Der Preis: Für den Dreame H12 Pro Ultra (via Amazon.de) müsst ihr etwa 350 Euro hinlegen. Für den Saug- und Wischroboter Qrevo Curv bezahlt ihr aktuell etwa 850 Euro.

  • Als Alternative bietet sich der Roborock Dyad Pro (via Amazon.de) an, der für aktuell 340 Euro erhältlich ist. Der Vorteil an dem Gerät ist, dass er das Reinigungsmittel automatisch dosiert, während man beim Dreame-Modell selbst das Reinigungsmittel in den Tank hinzufügen muss.
  • Eine günstigere Alternative ist der Tineco Floor One S5 (via Amazon.de), der knapp 300 Euro kostet. Laut Tests schlägt sich der Dreame bei hartnäckigeren Flecken aber etwas besser.
  • Preis-Tipp: Wer lieber sparen möchte, bekommt den Redkey W12 regelmäßig für weniger als 200 Euro im Angebot. Hier findet ihr den Redkey W12 bei Media Markt.

Wann lohnt sich ein Wisch-Sauger? Ein Wisch-Sauger lohnt sich als Ergänzung zum Roboter für mich, da im Haushalt mit Kindern oft mal was daneben geht. Einen gröberen Fleck wische ich lieber mit dem Handgerät weg. Auch beim Zusammenleben mit Haustieren, die mit dreckigen Pfoten von draußen gerne mal durchs Wohnzimmer laufen, ist der schnell einsatzbereite Wisch-Sauger ein Vorteil. 

  • Mit einem Wischsauger wische ich schneller einen Raum als ein Wischroboter.
  • Gut gegen eingetrocknete oder gröbere Flecken
  • Schnell einsatzbereit

Wann lohnt sich ein Wischsauger nicht? Kommt es bei euch selten zu Flecken, die schnell weggewischt werden müssen, kann ich den Kauf nicht empfehlen.

  • Ein Wischroboter arbeitet automatisch und man kann sich in der Zeit anderen Aufgaben widmen.
  • Bei leichten Verschmutzungen reicht ein Wischroboter aus.
  • Ein Wischsauger ist oft groß und sperrig; man benötigt Platz für die Station.
  • Der Anschaffungspreis liegt für die empfohlenen Modelle oft bei 200 bis 350 Euro.

Steht man vor der Wahl, ob Handgerät oder Roboter, kommt es auf die eigene Bequemlichkeit an: Ein Roboter lässt sich per App zu festen Zeiten zum Putzen bewegen und reinigt auch gezielt einzelne Räume. Mit dem Handgerät bleibt ihr selbst so lange auf einem Fleck, bis er wirklich weg ist. Ihr müsst aber auch dabei bleiben und könnt in der Zeit nichts anderes machen.

Sollte euer Wischroboter schon eine gute Reinigungsleistung bieten, ist ein zusätzlicher Wischsauger eher überflüssig.

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