So schützt ihr euer WLAN vor ungebetenen Gästen

Wir erklären euch, wie man erkennen kann, ob jemand euer WLAN unerlaubt mitbenutzt, was man dagegen macht und wie man sich davor schützt.

Zuhause ist dort, wo sich das WLAN automatisch verbindet - Doch was, wenn ihr nicht die Einzigen seid, die eine Verbindung zu eurem Heimnetzwerk herstellen?

Dass jemand unbefugt euer WLAN benutzt, ist nicht so unwahrscheinlich, wie man vermuten mag. Eventuell habt ihr das Passwort mal eurem Nachbarn gegeben und anschließend vergessen, es wieder abzuändern, oder jemand hat gar böswillig die Sicherheit eures Netzwerkes ausgehoben.

Hat eine Person erst einmal Zugriff auf euer WLAN, kann das nervige bis gefährliche Folgen haben. Zum einen belegt die Person kostbare Bandbreite und so kann eure Internetverbindung deutlich langsamer werden. Schlimmer noch: Sensible Daten können ausgelesen und für illegale Machenschaften genutzt werden - und das über eure Verbindung.

Wir zeigen euch, wie man solche ungebetenen Untermieter identifiziert, entfernt und ausschließt.

So erkennt ihr unbefugte Gäste und entfernt sie

Zunächst einmal muss gesagt werden, dass die Vorgehensweise beim Eindringen in euer WLAN von Person zu Person unterschiedlich sein kann und vom Router-Modell abhängig ist. Der allgemeine Ablauf ist aber immer ähnlich - in diesem Guide gehen wir von der weit verbreiteten Fritz!Box von AVM aus. Befolgt zunächst folgende Schritte:

  1. Router-Einstellungen aufrufen

Wer eine Fritz!Box von AVM besitzt, kann diese Login-Seite mit der URL fritz.box aufrufen. Wer eine Fritz!Box von AVM besitzt, kann diese Login-Seite mit der URL fritz.box aufrufen.

Ruft die Benutzeroberfläche eures Routers auf. In vielen Fällen muss man hierfür die IP-Adresse des Gerätes oder eine spezielle URL in die Adresszeile eines Browser eingeben. Solltet ihr eine Fritz!Box besitzen, müsst ihr fritz.box eingeben. Wenn ihr nicht genau wisst, wie es bei eurem Router geht, dann schaut euch mal die Rückseite des Gerätes an. Viele Hersteller haben die nötigen Infos dort aufgedruckt.

Anschließend müsst ihr einen Benutzernamen und ein Passwort eingeben. Solltet ihr noch nichts davon geändert haben, findet ihr die Daten in der Regel ebenfalls auf der Rückseite des Routers. Im Falle einer Fritz!Box mit der aktuellsten Firmware, ist nur das Passwort notwendig.

  1. Verbundene Geräte einsehen und überprüfen

Ein Gerät wie das hier abgebildete Android-2 ist schwierig als ein Gerät des Haushaltes zuzuordnen. Ein Gerät wie das hier abgebildete "Android-2" ist schwierig als ein Gerät des Haushaltes zuzuordnen.

Die meisten Router führen heutzutage ein Aktivitätsprotokoll und sind in der Lage, alle verbundenen Geräte in Echtzeit anzuzeigen. Bei manchen Modellen muss man sich durch ein paar Menüpunkte klicken, um die Funktion dafür zu finden.

Sucht nach einem Tab oder Menü mit einer Bezeichnung wie Heimnetz, Verbundene Geräte, Online-Geräte oder Ähnliches. In einigen Fällen seht ihr direkt auf der Start- beziehungsweise Übersichtsseite die verbundenen Geräte, wie es zum Beispiel bei der Fritz!Box der Fall ist. 

Die verbundenen Geräte werden in der Regel mit dem dazugehörigen Namen angezeigt, jedoch kann es sein, dass einige von ihnen nur schwer zu identifizieren sind, wenn kein benutzerdefinierter Name vergeben wurde. So kann ein Gerät, das einfach Pixel 7 heißt, schnell einem Handy zugeordnet werden, das im Haushalt verwendet wird. Geräte können jedoch auch einfach Android-2 heißen.

Besonders knifflig wird es, wenn gar kein Name, sondern nur eine MAC-Adresse angezeigt wird. Diese besteht aus 12 Ziffern und Buchstaben und ist von Gerät zu Gerät einzigartig. Grundsätzlich gilt: Könnt ihr eines der angezeigten Geräte nicht zuordnen, ist schon einmal Vorsicht angebracht.

  1. Ändert euer Passwort

Achtet beim Ändern des Passwortes auf ein modernes Sicherheitsprotokoll wie WPA2 oder WPA3. Achtet beim Ändern des Passwortes auf ein modernes Sicherheitsprotokoll wie WPA2 oder WPA3.

Wenn ihr sehr viele Geräte in eurem Heimnetzwerk habt und nicht ausschließen könnt, dass sich ein unbekannter Vertreter darunter befindet, ist die einfachste Lösung eine Änderung des WLAN-Passwortes.

Danach müssen sich alle Geräte wieder neu verbinden und ihr könnt euch sicher sein, dass ein ungebetener Gast keinen Zugriff mehr auf euer Heimnetz hat. Haltet im Admin-Bereich eures Routers Ausschau nach einem entsprechenden Menüpunkt. Bei einer Fritz!Box geht ihr dafür folgendermaßen vor:

WLAN -> Sicherheit -> WPA-Verschlüsselung

Anschließend wählt ihr im Drop-Down-Menü WPA-Modus am besten WPA2 oder WPA3 aus. WEP solltet ihr vermeiden, sollte eurer Router dieses alte Sicherheitsprotokoll noch unterstützen, da dessen Sicherheit nicht mehr zeitgemäß ist.

Abschließend vergebt ihr noch ein starkes Passwort und fertig. Zwar kann das erneute Verbinden von allen Geräten sehr lästig sein, aber der Aufwand ist es definitiv wert, sollten sich Unbekannte in eurem Netzwerk herumtreiben.

Um euch auch zukünftig vor ungebetenen WLAN-Gästen zu schützen, könnt ihr noch einen Schritt weiter gehen.

  1. WLAN-Zugang dank MAC-Filter auf bekannte Geräte beschränken

Mit einem MAC-Filter kann das WLAN-Netzwerk auf bestimmte Geräte beschränkt werden. Mit einem MAC-Filter kann das WLAN-Netzwerk auf bestimmte Geräte beschränkt werden.

Viele Router können den WLAN-Zugang auf bekannte Geräte oder auf eine vom Benutzer erstellte Liste beschränken. Haltet dafür in euren Router-Einstellungen nach WLAN Zugang beschränken, Zugang beschränken oder MAC-Filter Ausschau. Die Funktion findet ihr bei der Fritz!Box auf derselben Seite, auf der ihr bereits das Passwort geändert habt. 

Scrollt ganz nach unten und aktiviert den Punkt bei WLAN-Zugang auf die bekannten WLAN-Geräte beschränken. Danach könnt ihr noch einzeln festlegen, ob bestimmte Geräte ausgeschlossen werden oder mit der Schaltfläche WLAN-Gerät hinzufügen selbst welche zur Liste hinzufügen. Bei einigen Routern kann es sein, dass ihr die MAC-Adressen der freigegebenen Geräte manuell eingeben müsst.

Ist der Filter eingerichtet, können sich nur noch die aufgelisteten Geräte mit eurem WLAN-Netzwerk verbinden. Das bedeutet, dass sich auch niemand mit einem unbekannten Gerät, trotz korrekter Passworteingabe, verbinden kann.

Der Vollständigkeit halber sollte aber angemerkt werden, dass weder WPA3 noch ein MAC-Filter die Sicherheit eures Heimnetzwerkes zu 100 Prozent gewährleisten, sie gestalten das Eindringen aber deutlich schwerer, weshalb Eindringlinge wohl schneller von ihrem Versuch ablassen und sich anderen Netzwerken zuwenden, die schlechter geschützt sind.

Wenn ihr kein Problem mit der Sicherheit, sondern eher mit der Reichweite eures WLAN-Netzwerkes habt, dann schaut mal in unseren Guide zu diesem Thema rein:

Repeater, Powerline oder Mesh - So verbessert ihr euren WLAN-Empfang

Hattet ihr schon einmal einen ungebetenen Gast in eurem WLAN? Wenn ja, wie habt ihr es gemerkt und wie seid ihr dann vorgegangen? Erzählt uns gerne eure Story dazu in den Kommentaren!

zu den Kommentaren (25)

Kommentare(25)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.