Alt, doch schön

Star Wars Battlefront war der allererste Shooter, welchen ich spielte- auf der Playstation 2. Als ich dann später auf den PC umstieg, legte ich mir dann...

von Bakefish am: 21.12.2013

Star Wars Battlefront war der allererste Shooter, welchen ich spielte- auf der Playstation 2. Als ich dann später auf den PC umstieg, legte ich mir dann auch dieses Spiel hinzu, da ich von ihm insgesamt sehr begeistert war. Was genau mir am Spiel gefallen hat und was es aber hätte besser machen können, erkläre ich in der folgenden Rezension.

Auf in die Schlacht!

Ich beginne am besten mit den spielbaren Fraktionen, welche sich aus vier Teams zusammensetzen. Im Spiel haben wir die Möglichkeit, unsere Fraktion selbst zu wählen. Spielen wir in den Klonkriegen, können wir zwischen der Republik (also den Klonkriegern) und der K.U.S. (Konförderation unabhängiger Systeme) der Handelsförderation wählen, im galaktischen Bürgerkrieg zwischen Imperium und Rebellen. Jede Fraktion wiederum setzt sich aus fünf spielbaren Klassen zusammen, einer Sturmtruppe, einem Scharfschützen, Panzerabwehr, Techniker und einer fraktionsspezifischen Klasse. Jede Klasse hat, wie die Namen auch schon sagen, ihre eigenen Spezifikationen. So eignet sich die Sturmtruppe am besten für die Hau-Drauf-Taktik, d.h. sie ist im Angriff am effektivsten. Scharfschützen halten sich dezent im Hintergrund und schalten leise und schnell einen Gegner nach dem anderen aus. Der Panzerabwehrschütze kämpft mit einem schweren Raketenwerfer und hält so die gepanzerten Gefährte in Schach, der Techniker repariert Fahrzeuge oder Stand-MGs und versorgt den Rest der Truppe mit Munition und Gesundheit. Und dann noch die spezifische Klasse.

Im Spiel erwarten uns die verschiedensten Karten, diese spielen auf Planeten, auf welchen auch in den Filmen gekämpft wurde. Tatooine, Endor, Hoth, Geonosis- alle mit dabei, außer die der dritten Episode. Die gab es nämlich noch gar nicht, als das Spiel herauskam. Fakt ist, dass jede dieser Karten ihren ganz eigenen Aufbau hat und daher immer einer anderen Taktik bedarf. So bestehen einige Karten aus dichten, schwer zu durchschauenden Wäldern, andere hingegen sind fast komplett offen und daher für Panzer optimiert.

Und damit zum nächsten Punkt: Auch in Star Wars Battlefront gibt es jede Menge Fahrzeuge. Einige davon sind nur sehr schwach, aber auch sehr schnell, dann gibt es die Star-Wars-typischen Kampfpanzer, relativ langsam, aber auch mit einer ordentlichen Feuerkraft bestückt, und zuletzt gibt es dann die extrem großen, extrem schweren, aber auch extrem langsamen Kampfläufer wie den AT-AT, welche man ja bereits aus den Filmen kennt. Diese Brocken verfügen über mächtige Feuerkraft und fungieren gleichzeitig als Kommandoposten (dazu später), sind aber auch sehr schwerfällig. Diese schweren Monster gibt es aber auch nur auf recht wenigen Karten.

Kommandoposten eingenommen

In seinem Grundsystem kann man Star Wars Battlefront sehr gut mit Battlefield vergleichen: Auf jeder Karte gibt es eine gewisse Anzahl an so genannten Kommandoposten, welche anfangs immer von einer gewissen Fraktion besetzt sind. In den Klonkriegen beispielsweise heißt das, dass die Hälfte der Posten von Klonkriegern besetzt wird, die andere von den KUS. Das Ziel ist es nun, alle feindlichen Kommandoposten einzunehmen und dabei natürlich auch die eigenen zu behalten. Anfangs startet jede Gruppe mit einer gewissen Anzahl an Verstärkung. Verliert eine Fraktion zu viele Kommandoposten, heißt das, dass ihre Verstärkung zu sinken beginnt. Je weniger Kommandoposten eine Fraktion unter Kontrolle hat, desto schneller sinkt die Verstärkung. Ist kein Kommandoposten mehr unter Kontrolle, gibt es noch eine kurze Zeit, in welcher sie noch versuchen kann, das rückgängig zu machen. Dabei spielt auch der Kartentyp eine Rolle. Meistens spielt eine Fraktion die angreifende, während die andere verteidigt. Ein Beispiel dafür bildet der Planet Kashyyyk: Die eine Gruppe verteidigt ein höheres Plateau, von welchem sie ihre Gegner mithilfe von Scharfschützen und Stand-MGs aufs Korn nehmen darf, die andere Fraktion hingegen verfügt über Panzer, welche sie auf die andere Fraktion hetzen kann. Dieses Prinzip funktioniert wunderbar, da so immer ein größtenteils ausgeglichenes Verhältnis hergestellt werden kann. Auf manchen dieser Karten spielen auch noch eigene Fraktionen mit, die mehr oder weniger parteiisch sind und teilweise auch eigene Kommandoposten kontrolliert.

Das Universum lässt grüßen

Starten wir das Spiel, begrüßt es uns mit drei verschiedenen Spielmodi. Diese werde ich nun kurz erklären.

Im Soforteinsatz wird dem Spieler eine Auswahl sämtlicher Karten vorgesetzt, die im Spiel spielbar sind. Dabei wird sofort gekämpft, mit dem Ziel, entweder alle Kommandoposten einzunehmen oder die gegnerische Seite auszuradieren. Wie der Name schon sagt, macht man dies sofort, es gibt kein anderes Spielziel.

In der Galaxiseroberung suchen wir anfangs eine der vier Fraktionen aus und kämpfen dann gegen die andere Seite. Ziel ist es nun, einen Planeten nach dem anderen einzunehmen. Im Großen und Ganzen spielt es sich wie der Soforteinsatz, nur, dass wir uns einen Planeten nach dem anderen erobern müssen. Cool ist dabei auch, dass uns eingenommene Planeten immer einen Bonus geben, wie gesundheitsregenerierende Truppen, verstärkte Waffen oder sabotierte Feindfahrzeuge.

Zuletzt gibt es dann die historische Kampagne. In dieser dürfen wir entweder den Klonkrieg oder den galaktischen Bürgerkrieg nachspielen. Dabei wechseln wir nicht häufig die Seiten. Wenn wir etwa den Klonkrieg spielen, beginnen wir das Spiel als Droide der Handelsförderation, erst später dann wechseln wir auf die Seite der Klonkrieger. Genauso spielen wir im galaktischen Bürgerkrieg erst als Soldat des Imperiums und später als Rebelle. An sich klingt dieser Spielmodus besonders, doch kann man ihn ebenfalls mit dem Soforteinsatz vergleichen; lediglich Fraktion und Handlungsort werden uns vorgegeben. Nur manchmal gibt es noch kleine Spielziele, wie einen Schildgenerator auszuschalten oder eine feindliche Basis zu zerstören. Manchmal sind diese Dinge auch im Soforteinsatz aufgegriffen.Cool ist auch, dass wir manchmal Schauplätze besuchen, die es auch in den Filmen gibt.

Und rein ins Getümmel

Genug der Beschreibungen, jetzt geht es los. Spielen wir im Einzelspieler, kämpfen einfache KI-Soldaten mit oder gegen uns, im Mehrspieler werden diese durch richtige Gegner ersetzt. Es dauert keine zwei Minuten und schon geht das Schlachtgetöse los. Überall fliegen Laserstrahlen durch die Gegend, Waffen heulen, die Soldaten rufen sich Befehle zu, dann kommen auch noch Panzer ins Spiel. Und nein, man ist nicht nur dabei, man ist in diese Schlachten hervorragend integriert, einer unter der Masse. Ein hervorragendes Actiongefühl wird so durchgesetzt, welches auch nach etlichen Spielstunden nicht abebbt. Das einzige Problem dabei bildet die KI, welche sehr schnell zu purem Kanonenfutter verkommt. Zum Glück reagieren unsere Kumpels auch auf unsere Befehle oder helfen uns bei Gesundheitsmangel, die Feinde agieren aber meistens unglaublich blöd, da sie einfach teils nicht einmal dann reagieren, wenn sie direkt angeschossen werden. Nur in der Masse werden sie gefährlich. Trotzdem gibt Star Wars Battlefront ein unglaubliches Spielgefühl. Man fühlt sich teilweise wirklich an die riesigen Schlachten der Filmreihe erinnert, und man ist mittendrin. Schön!

Mehrspieler

Im LAN- oder Online-Modus erweitert sich das Spielfeld zwar nicht, aber mehr Spaß macht es trotzdem- denn nun kämpfen wir mit oder gegen menschliche Gegner. Das Spielprinzip ändert sich dadurch nicht, doch die Spannung steigt noch mehr an, da unsere Kumpels bzw. Feinde um einiges besser schießen können als KI-Gegner. Ich empfehle, das Spiel daher mit so vielen Freunden wie möglich zu spielen. Kurz und knapp formuliert: Unbedingt mal im Mehrspieler ausprobieren, das geht echt voll ab!

Ergraut

Zur Technik des Spiels möchte ich nicht viel sagen. Star Wars Battlefront stammt aus dem Jahre 2004, dementsprechend ist die Grafik auch veraltet. Dennoch sehen Charaktermodelle und auch das Wasser immer noch recht gut aus und haben einen hübsch nostalgischen Effekt.

Fazit

Bald schon wird Star Wars Battlefront seinen 10. Geburtstag feiern- und trotzdem finde ich, dass das Spiel zu einem gewissen Grad immer noch aktuell ist. Vor allem das Schlachtgefühl hat mich sehr angesprochen. Perfekt ist das Spiel trotzdem nicht, die KI stellt sich einfach zu dumm an und die Spielmodi gleichen sich zu sehr. Trotzdem ist mir das Spiel im Endeffekt dann 87 Punkte wert.


Wertung
Pro und Kontra
  • Hervorragendes Spielgefühl
  • satte Action
  • Verschiedene Taktiken und Karten
  • originale Schauplätze
  • mehrere Truppen
  • blöde KI
  • Spielmodi gleichen sich zu sehr

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 100 Stunden



Kommentare(1)
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