Baukasten für alle kreativen Hobby-Spiele-Bastler

Project Spark ist eine von Microsoft Studios und von Team Dakota entwickelte Mischung aus Spiel und Spielentwickler-Software. Wobei von vorn herein klar ist,...

von Lupinos am: 07.12.2014

Project Spark ist eine von Microsoft Studios und von Team Dakota entwickelte Mischung aus Spiel und Spielentwickler-Software. Wobei von vorn herein klar ist, dass es sich nicht um eine professionelle Game-Engine á la Unreal handelt, sondern sich eher an Gamer richtet, die mal mit wenig Programmierkenntnissen über den Tellerrand hinaus blicken und selbst erfahren möchten, wie es ist ein Spiel zu entwickeln. Dafür bietet Project Spark einen Editor, der mit allerhand Werkzeugen gespickt ist und ermöglicht es die Spiele hinterher in der Community zu teilen, indem man sie hochlädt. Hinzu kommt der spielerische Aspekt, der sich in einem von Team Dakota entwickelten Spiel namens "Streiter Quest", dem Crossroads Spiel und natürlich den hunderten Community-Spielen äußert.

Wenn man genug Geduld und Zeit mitbringt, ist Project Spark völlig kostenlos!

Das größte Potential von Project Spark steckt allerdings in dem Editor. Mit ihm lassen sich im Handumdrehen über grafische Oberflächen die verschiedensten Spiele entwickeln. Der Editor ist eine Art Baukasten, in dem man aus verschiedenen Elementen (wie Objekten, Terraforming, Coding, etc.) ohne große Vorkenntnisse recht fix ein hübsches Spiel zusammenbasteln kann. Der Kreativität sind dabei fast keine Grenzen gesetzt, zumindest nicht im Rahmen der Engine, die mit Project Spark kommt. Vom Ego-Shooter über Sidescroller bis 3D-Action-Adventure oder gar Puzzle-Game, Arcade usw. lässt sich fast alles erstellen. Dabei versucht Project Spark aber auch nie sich für eine professionelle Spielentwickler Software auszugeben, sondern es bleibt immer auf spielerischem Hobbyniveau, was allerdings nicht bedeutet, dass man mit Project spark keine großen Spiele machen kann.

Ein weiteres Herzstück von Project Spark ist die Community, die kontinuierlich ihre neuesten Kreationen hochlädt und zum Download bereit stellt. Leider ist die Anzahl der Uploadplätze limitiert, lässt sich allerdings durch DLCs erweitern. Die Variation der Spiele und Qualität ist sehr vielfältig. Es reicht vom packenden 3rd-Person Action Adventure bis hin zum sinnfreien durch eine unbelebte Welt metzeln. Dennoch sind etliche sehr kreative Spiele vorhanden, die beeindruckend zeigen, was mit Project Spark alles möglich ist. Aber eben auch die Spiele/Welten, die nur auf die Punkte für Downloads und Upvotes abzielen und völlig uninspiriert sind.

Wie schon erwähnt, ist die Grundausstattung von Project Spark kostenlos, kann aber mit DLCs erweitert werden, die entweder durch das Erspielen von Punkten oder eben mit echtem Geld freigeschaltet werden können. Freispielen heißt in dem Sinne, dass man für diverse Herausforderungen Punkte bekommt (z.B. in den erwähnten Spielen Aufgaben erfüllen, Community Spiele für eine bestimmte Zeitspanne spielen, Gelände färben oder formen, Kodebausteine in einem Script hinzufügen, etc. pp.) Wenn man allerdings den leichteren Weg wählt und echtes Geld einsetzen will, kann es, wenn man nicht aufpasst, allerdings etwas teurer werden, doch wenn man es geschickt anstellt, kann man mit 40€ und einem Monat täglich 1-2 Stunden spielen, fast das komplette Paket an DLCs freischalten.

Anleitung: (40,99€ = 5750 Tokens) Starterpaket für 100 Token kaufen (inklusive 3 Tage Premium) dadurch wird das große Starterpaket für 4000 Tokens sichtbar, was etliche DLCs bereitstellt + 1 Monat Premium (= doppelte Punkte, XP und Streiter XP). Somit bleiben noch 1650 Tokens übrig und in dem einen Monat Premium kann man gerade am Anfang je nach Einsatz 4000-8000 Punkte pro Tag freispielen und kommt somit auf bis zu 200.000 Punkte (oder mehr), um sich mehr DLCs freischalten zu können.

Aber wie gesagt, geht es auch völlig kostenfrei, da die wichtigsten Elemente auch alle mit erspielten Punkten freigeschaltet werden können.

Hier bekommt man einen kleinen Einblick, was möglich ist.

Project Spark ist leider auf dem PC nur für Windows 8 verfügbar. Auf den Konsolen momentan noch nur für Xbox One aber der Xbox 360 Release ist fest vorgesehen und sollte bald erscheinen.

Auf meinem Medion PC mit einem i5 core mit 4 x 3,2 GHz, 8GB RAM und einer Nvidia GTX 750 (1GB VRAM) läuft es problemlos auf höchsten Einstellungen und 1080p.

Zur Zeit ist Project Spark noch mehr oder minder in der Entwicklung, so dass man mit dem ein oder anderen kleineren Bug von Zeit zu Zeit rechnen muss. Gerade bei den Server Verbindungen kommt es zur Zeit (7.12.'14) ab und dann zu Aussetzern, da Team Dakota die Server wechselt. Aber das sind kleinere technische Macken, die den Spielspaß nicht bremsen. 


Fazit: Für alle, die gerne mal selbst kreativ werden möchten im Bereich der Spieleentwicklung, bietet Project Spark eine Fülle von Möglichkeiten, die allerdings ein bisschen durch das Baukastenprinzip wieder beschränkt werden, da sich keine eigenen Objekte oder Texturen hinzufügen lassen. Kinect-Besitzer können allerdings eigene kleinere Animationen und Sounds aufnehmen und in das Spiel integrieren. (Edit 10.12.'14: Nach neueren Infos, die ich habe, arbeitet Kinect aber zur Zeit allerdings nur mit der Xbox One.)

Wer also keine professionelle Spieleschmiede erwartet, sich an dem etwas eigenwilligen Knuddellook nicht stört und Spaß an der Kreativität hat, ist mit Project Spark bestens bedient, denn es macht irre viel Spaß.


Wertung
Pro und Kontra
  • -kostenlos (wenn man will)
  • -sehr steile Lernkurve
  • -hoher Kreativitätsfaktor
  • -unbegrenzte Spielzeit (nur abhängig vom User selbst)
  • -hoher Spielspaß (wenn man kreativ sein möchte)
  • -leicht zu erlernen
  • -hilfreiche Community (hauptsächlich Englisch allerdings)
  • -hoher Suchtfaktor
  • -nur Win 8
  • -anfangs etwas eingeschränkt
  • -DLCs z.T. mit happigen Preisen
  • -kaum In-Game-Tutorials (man muss sich anfangs viel ergooglen oder Tutorials auf YouTube suchen)
  • -keine Möglichkeit eigene Modelle, Sounds, Texturen hinzuzufügen (Ausnahme mit Kinect Souns und Animationen)
  • -hoher Suchtfaktor

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher leicht

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 100 Stunden



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