Das Chaosduo Hund & Hase sind wieder da...

Wer Sam & Max zum ersten Mal im 3D Grafik-Gewand sieht, wird vielleicht schon die Flinte ins Korn werfen wollen, aber das ist garnicht nötig, denn die...

von Krawaller am: 07.10.2013

Wer Sam & Max zum ersten Mal im 3D Grafik-Gewand sieht, wird vielleicht schon die Flinte ins Korn werfen wollen, aber das ist garnicht nötig, denn die Grafik hat bei aller Einfachheit doch irgendwo ihren eigenen Charm! Zudem passt dieser skurrile Comic-Look sehr gut um die Abenteuer der Freelance Police in Szene zu setzen, auch wenn man sich grade bei den Hauptakteuren detailliertere Texturen gewünscht hätte um auch etwas Mimik bieten zu können. Denn grade die Dialogszenen sind optisch gesehen recht langweilig. Auffallend sind auch die vielen Unstimmigkeiten bei der Lippensynchronisation. Was aber den Charakteren an Details fehlt, macht die Umgebung mit allerhand kleinen Gimmicks die es zu entdecken gibt wieder etwas wett. Etwas plump trottet Sam von Ort zu Ort, immer gefolgt von Max, hier hätten die Bewegungsabläufe ein wenig weicher sein können aber das stört weniger den witzigen Spielfluss!

 

Telltale Games haben sich zum Glück für die handelsübliche Point and Click Navigation entschieden und nicht wie bei Genre Kollegen "Monkey Island 4" auf eine Tastatursteuerung gesetzt. Allerdings ist auch die Bedienung von Sam und Max nicht ganz unproblematisch! Nervend empfand ich z.B. das es rellativ schwierig ist sich gezielt zu bewegen bzw. etwas zu benutzen, während der Charakter samt Kamera in Bewegung war. Generell war die Position der Kamera nicht immer von Vorteil! Ganz grauselig viel auch das Steuern des Polizeiautos aus, da die Klicks irgendwie nur auf dem schmalen Streifen reagierten, auf dem sich das Auto hin und her bewegt hat, allerdings sind dabei auch keine katzenartigen Reflexe von nöten um diese Fahrten erfolgreich zu meistern. Schade finde ich auch das es keine Schnellreise-Funktion gibt, welche aber eigentlich bei den rellativ kleinen Schauplätzen nicht zwingen nötig wäre. Gegenstände von Bedeutung werden sofort ersichtlich sobald man mit dem Curser darüber fährt, ein Links- oder Rechtsklick entscheidet dann ob Sam diesen Gegenstand einstecken oder nur angucken soll! Max ist immer noch mehr ein Mitläufer, der ausser einigen Dialogoptionen sonst nix weiter zu tun hat als einfach nur Sam auf Schritt und Tritt zu verfolgen, doch sollte er sich Sam mal in den Weg stellen, schlägt dieser ihn in Obelix Manier in die Luft.

 

Publisher JoWood sei dank, wurden die alten Stimmen von Sam & Max: Hit the Road wieder verpflichtet, was dem Spiel viel Charakter und ne ordentliche Portion Wiedererkennungswert beschert! Eine der wohl bekanntesten Stimmen kommt von Sandra Schwittau, die im Spiel Max spricht. Sie hat schon Millionen von Fans mit der Synchronstimme von Bart Simpson zum lachen gebracht. Nicht zu vergessen der zwar recht unbekannte Hans-Gerd Kilbinger, welcher Sam seine Stimme leiht, dies aber auch auf höchst professionellem Niveau tut. So kontert Sam mit seiner immer ruhigen Art gegen Max's quirlige Stimme und bringt so selbst die schrägsten Dialoge trocken rüber bis sich das Zwerchfell krümmt. Die Arbeit der Synchronsprecher ist bei einem lustigen Adventure emens wichtig, was wie ich finde in diesem Spiel sehr gut umgesetzt wurde. Allerdings zündet auch nicht jeder Wortwitz so gut was aber ehr an der Dialogregie liegen dürfte. Ansonsten ist das Spektrum der Soundkulissem ehr als ärmlich zu bezeichnen, was nicht gleich Schlecht zu bedeuten hat - sondern dem Motto folgt: mit möglichst geringem Einsatz das optimale rauszuholen. Dadurch merkt man im weiteren Spielverlauf aber auch immer mehr das Recycling der Synchronsprecher. Das tierische Detektivduo wird von sanfter Jazz-Musik begleitet, die zuweilen allerdings in einer Endlosschleife ihr dasein fristet.

 

Die erste Episode Culture Shock zeigt gleich ganz deutlich wie skurril die neuen Abenteuer dieses wahnwitzigen Duo´s doch sind! Da geht es um Telenapping, Spirituelle-Augen-Workouts, Self-Defence-Kiosk Besitzer, das sinnlose anhalten von Verkehrsteilnehmern mit zerschossenen Rücklicht, Tattooseelenklempner und Kinderstars von gestern die heute kein Schwein mehr sehen will!

In Episode 2 wird die amerikanische TV-Landschaft aufs Korn genommen, welche natürlich mit unserer identisch ist. Immerhin hat ja der meiste Mist im TV seinen Ursprung in den USA. Sam & Max werden diesmal damit beauftragt die Geiselnahme einer Talkmasterin friedlich zu beenden, das dies bei der Freelancer Police allerdings fast unmöglich ist sollte klar sein. Das Duo muss nur noch schnell mal einen Plattenvertrag abschließen, zu Fernsehserienstars werden und nen ordentlichen Skandal in der lokalen Klatschpresse verursachen und schon können sie als Gäste in die Show und somit direkt Vorort das Geschehen beeinflussen. Alles leichter als gesagt? Nein nicht wirklich. Die Rätsel sind rellativ simpel und selbst Adventure Anfänger dürften keine großen Probleme haben diese Episode binnen kürzester Zeit zu beenden.

Irgendwie erlebte ich Episode 3 mehr wie ein Déjà-vu, denn sie läuft exakt gleich ab, wie schon seine beiden Vorgänger. Das tierische Detektiv Duo startet wieder in ihrem Büro, welches bereits jetzt keine neuen Sehenswürdigkeiten bietet - alles ist einem mittlerweile Vertraut, so das man sich das umschauen in den immer wiederkehrenden Locations von vornherein erspart. Wieder haben Sam & Max einen mysteriösen Fall bekommen und wieder spielt sich alles nach dem gleichen Schema ab: Im Geschäft mit Boscou reden, dann Sybil nach ihrem neuen Job ausfragen und ab zur neuen Location, was dieses mal ein Spiel-Casino unter der Kontrolle der Spielzeug-Mafia ist! Um sich dieser Mafia anzuschließen muss man, oh Wunder, 3 Aufgaben erfüllen und diese führen einen natürlich wieder zu Sibel, Boscou und ins Büro! Das dabei keine richtige Freude mehr aufkommt kann man nachvollziehen.

Der Schwerpunkt bei all den Abenteuern liegt ganz klar auf abgedrehten Dialogen, die das Zwerchfell zum Kollaps bringen sollen, was auch sehr gut gelingt wenn man etwas mit diesem teils doch recht rabiaten Humor anfangen kann. Für mich zumindest war nach Episode 3 die Luft erstmal raus.

 

Als begeisterter Lucas Arts Adventure Spieler ging natürlich auch Sam & Max nicht spurlos an mir vorbei! Ein krasseres Duo ist mir so noch nicht untergekommen. Selbstredent das auch die neuen Abenteuer in meiner Sammlung landen würden, was auch schon seit geraumer Zeit der Fall ist. Aber erst jetzt dank der Ankündigung des neuen Monkey Island Adventures von Telltale Games habe ich mir die Zeit genommen und mich an Episode 1 gewagt, auch um zu schauen was mich in etwa bei Guybrushs neuen Geschichten erwarten wird. Alles in allem bietet die erste Episode einen guten Start, auch wenn mir dieses Episoden Format nicht so ganz gefallen mag. Auch wenn Telltale Games nicht auf neuste technische Spielerein setzt hat mir das Spiel gut gefallen und ich finden es ist ein würdiger Nachfolger geworden, der mit Culture Shock einen gelungenen Einstieg bietet. Wer also Hund und Hase gern bei der Detektivarbeit behilflich ist sollte sich das Spiel mal näher zu gemüte führen...

Nach der grandiosen ersten Episode war ich etwas enttäuscht wie es nun weiter ging... die Story ansich ist Toll, vor allem weil man so schön die paralellen zur deutschen TV-Landschaft erkennen kann. Allerdings ist dieses Vergnügen recht kurzweilig geraten... ok es ist auch nur eine Episode aber dennoch ist sie inhaltlich kürzer als noch die Erste. An Rätseln gibt es keine echten Herrausforderungen, was allerdings auch mal ganz entspannend sein kann. Sam & Max dagegen kommen wie eh und je brachial daher und nehmen kein Blatt vor den Mund. Episode 2 empfand ich auch etwas Dialoglastiger was aber bei den ärmlich aussehenden Sprechszenen nicht so gut kommt, denn wie schon erwähnt hat man sich sehr schnell satt gesehen an diesen tristen Großaufnahmen. Auch wenn das Wiedersehen mit den Akteuren aus Episode Eins sehr unterhaltsam ist, kam mir das alles doch sehr nach Sparflamme vor, denn Summersumarum gibt es grade mal drei neue Figuren im Spiel... okok mit der Kuh zusammen wären es vier! Das ist recht wenig wie ich finde aber im Angesicht des Episodenformats wohl vollkommen aussreichend. Ich bin weiter gespannt was das Duo als nächstes erwarten wird, denn die Idee das Fernsehprogramm auf die Schippe zu nehmen fand ich einfach super...

Episode 3 - Der Maulwurf, die Mafia und die Millionen hab ich so ganz nebenbei durchgespielt... denn dieses Mal waren die Rätsel, wenn man sie denn so nennen möchte, noch einfacher, was aber wohl mehr am scheinbar immer wiederkehrenden Spielablauf liegen mag. Ob dies nun mit diesem Episoden-Format zusammen hängt kann ich noch nicht genau sagen, denn immerhin hab ich ja noch drei weitere Episoden vor mir. Bisher bin ich aber schon etwas gelangweilt, auch wenn Sam & Max an spritzigkeit nicht verloren haben. Ich kann aber behaupten das Episode 3 mich nur ca. ne halbe bis dreiviertel Stunde vor den Bildschirm gefessel hat, was ja doch eine sehr magere Ausbeute ist. Teilweise ist es doch recht nervend immer das selbe tun zu müssen und oft gleiche Dialoge durchzukauen, denn warum zum Teufel fragt Max jedes Mal wo die Fahrt hingeht, wenn wir doch eh nur ein Ziel haben?! Was mir an dieser Episode allerdings gut gefallen hat sind die Zusammenhänge, welche immer mehr zu einem Gesamtbild verschmelzen, auch wenn es nach Episode 3 immer noch zu früh für Spekulationen ist, wer oder was dort im Hintergrund eigentlich die Fäden in der Hand hält.

Fans der ersten Stunde sollten wissen worauf sie sich da einlassen, denn wer "Hit the Road" mochte, wird die neuen Geschichten nicht zwangsweise auch mögen.


Wertung
Pro und Kontra
  • Sam & Max
  • Sehr gute Synchronarbeit
  • Rabiater Humor
  • Texturarm
  • Immer die gleiche Vorgehensweise
  • Zu leichte Rätsel

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

zu leicht

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Weniger als 5 Stunden



Kommentare(2)
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