Das Regime ohne Namen

Wir schreiben das Jahr 1960, aber es gibt keine Siegermächte, keine Besatzungszonen, nicht einmal die BRD existiert. Das Regime hat den Krieg gewonnen und...

von Minutwix am: 24.05.2014

Wir schreiben das Jahr 1960, aber es gibt keine Siegermächte, keine Besatzungszonen, nicht einmal die BRD existiert. "Das Regime" hat den Krieg gewonnen und herrscht mit eiserner Hand über die Welt.

Protagonist B.J. Blazkowicz wird in diese fiktive Welt geworfen und will nun das vollenden, was er 14 Jahre zuvor nicht geschafft hat: Das Regime stürzen! Mehr sei zur Geschichte des polnisch-amerikanischen Soldaten nicht verraten, da sie nicht so derart vorhersehbar ist, wie es sonst im Genre der Fall ist.

Gameplay

Wolfenstein: The New Order ist ein Shooter, der auf alte Tugenden setzt, wie z.B. Healthpacks, Rüstung oder die Art und Weise, wie sich Waffen bedienen lassen. Das Gameplay als solches, ist variabel, soll heißen, ob ich schleichen oder der "Leibhaftige Fleischwolf" sein will, ist von meinen Vorlieben abhängig, nicht von Skripten. Es gibt allerdings Situationen in denen rohe Waffengewalt zwangsläufig notwendig wird. Sämtliche Waffen fühlen sich wuchtig an und haben einen angemessenen Rückstoß, ohne dass die Waffen zu sehr an Präzision verlieren. Das Gameplay würde ich prinzipiell als das beschreiben, was man erwartet oder einem die Trailer suggerieren.

Technik  


Die PC Version sieht einfach toll aus, trotz Spektakel auf dem Monitor, lief das Spiel über längste Strecken flüssig und das bei einer GTX 650 Ti. Das Spiel erfordert also keine Highend Grafikkarte. Die Ladezeiten sind angenehm kurz, ich musste nie länger als maximal 8 Sekunden warten bis das Spiel weiterging. Es kamen auch keine größeren Grafikfehler zustande, keine Glitches und das Spiel brach nie ab. Personen, die Spiele des Spieles und nicht der Grafik wegen kaufen, sollten ihre Freude haben. Der einzige wiegende Kritikpunkt, den ich finden konnte, war das omnipräsente Nachladen einiger Texturen, was selbst bei hoher Texturencache auftrat. Sehr erfreulich ist der integrierte FOV-Slider, welcher bis 100 Grad regelbar ist.

Umgang mit der historischen Thematik 

Spiele sind Kunst. So nimmt sich Wolfenstein : The New Order ein heikles Thema der Weltgeschichte als Schauplatz, nutzt es aber leider nicht vollkommen aus, wie andere Kultur- und Kunstmedien. Das Spiel wurde so entwickelt, dass das 3. Reich der Feind ist und eben aus dieser Vorlage wurde so wenig entnommen. Ein Vergleich mit dem Buch "Er ist wieder da" an dieser Stelle: In eben diesem wird sehr auf Details geachtet: Sprache, typische Wörter und vor allem die Ideologie, dadurch wird Hitler selbst durch den Kakao gezogen. "Das Regime" hat kaum Charakteristiken, die Soldaten sind halt böse, töten alles und jeden und der Anführer ("Totenkopf") macht unethische Experimente, es könnte ein anders Regime als Vorbild genommen worden sein, einen spürbaren Unterschied zur Umsetzung der Ideologie gäbe es nicht. Die Charaktere an sich sind gut designt und wirken auch wirklich boshaft, ich weiß aber nicht, warum sich so wenig Mühe gegeben wurde den Aspekt von Wolfenstein zu beleuchten, der Wolfenstein ausmacht. Diesen gesamten Punkt könnte ich nun mit Belegen und Beispielen füllen, aber selbst als (selbsternannten) Historiker sollte das niemanden abschrecken.

Fazit

Wolfenstein: The New Order ist das, was man von einem Wolfenstein erwartet, schnelles, griffiges Gameplay, solide Grafik, hervorragende Vertonung. Alles in allem ein gelungenes und sehr gutes Spiel.

Vielen dank für`s Lesen


Wertung
Pro und Kontra
  • schlichtweg gutes Waffendisign
  • verschiedene Vorgehensweisen
  • vieles zum sammeln
  • Wiederspielwert dank früher Entscheidung
  • Texturnachladen
  • Setting wenig ausgeschöpft
  • Gameplayunterbrechungen

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 10, weniger als 20 Stunden



Kommentare(1)
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