Das Schicksal von Cybertron

  Autos und Flugzeuge, die sich in Roboter verwandeln und dann mit gewaltigen Schusswaffen miteinander zu kämpfen? Diese Frage ging mir durch den...

von Grizzyplayer am: 16.12.2012

 

Autos und Flugzeuge, die sich in Roboter verwandeln und dann mit gewaltigen Schusswaffen miteinander zu kämpfen? Diese Frage ging mir durch den Kopf, als ich mich vor den Fernseher saß, um den ersten Teil der Transformers-Trilogie zu gucken. Zugegeben, ich war kurz davor aufzustehen und mich zu fragen, warum ich mir diesen "Kinderfilm" überhaupt ansehe. Ich bin sitzen geblieben... und war schlichtweg begeistert! Die Geschichte, die Inszenierung, das coole futuristische Setting- einfach alles hat gepasst. So hegte ich große Sympathien für Optimus Prime und Co.

Das war wahrscheinlich auch der Grund, warum ich mir ein Jahr später, Transformers: War for Cybertron besorgte. Die vorigen Spiele, welche auf den Filmen basierten, konnten mich spielerisch einfach nicht überzeugen. War for Cybertron, ein waschechter Third-Person-Shooter, versprach etwas Neues.

Ein Heimatplanet, Zwei Gruppen

Man beginnt die Geschichte irgendwo im Weltall. Megatron, Anführer einer Robotergruppe namens Decepticons und bis dahin ein fast friedlicher Transformer, der sich annähernd mit den Autobots verstand, hat von einer ganz mächtigen Energiequelle erfahren: Dunkles Energon. Das Zeug ist zwar ziemlich gefährlich, aber klar, auch sehr mächtig. Megatron fackelt nicht lange. Die Beziehung mit den Autobots aufs Spiel setzend, begibt er sich zu einer Raumstation, wo sich die sagenumwobene Energiequelle befinden soll. 

Zurück ins Weltall: Man kracht also mit seinem Raumschiff, begleitet von zwei weiteren Decepticons, in die Raumstation, während um einen herum eine Schlacht tobt. Voller Gier begibt man sich also durch den Eingang, den das Raumschiff geschaffen hat, und beginnt die ersten Autobots abzuknallen. Zwischendurch macht man immer wieder Bekanntschaft mit Starscream, zurzeit noch Mitglied der Autobots, welcher energisch versucht, Megatron von seinem Vorhaben abzuhalten.

Letztendlich gelingt es unserem Bösewicht doch und er erlangt die Macht des dunklen Energons. Beeindruckt stellt man fest, wie viel Kraft Megatron auf einmal besitzt. Der sprengt eine Tür nach der anderen, bis man plötzlich vor Starscream steht. Dieser weicht ängstlich zurück und fleht Megatron an ihn nicht zu vernichten.

In Anwesenheit eines weiteren Autobots sieht man dann aber, wieStarscream Megatron anbietet, ihm zu zeigen, wo es eine dunkleEnergonbrücke gibt, mit der Megatron noch mehr Energon produzieren kann. Das ist der Moment, an dem Starscream die Seiten wechselte und wo ein unglaublicher Bürgerkrieg entbrennt.

Grafik

Die Unreal Engine 3, welche Activision benutzte, zaubert wunderbare Umgebungen und tolle Effekte auf den Bildschirm. Der Linseffekt ist einzigartig und versetzte mich mehr als einmal ins Staunen. Die Objekte sind stets gut designed und passen hervorragend zum Sci-Fi-Szenario. Leider fallen einige Gegenstände stark vermatscht aus und gelegentlich kommt es vor, dass einige Körper undurchlässig sind. Dadurch, ist es möglich, durch eine Deckung zu schießen.

Die Animationen verlaufen flüssig. Sehr schön anzusehen, wenn man seinen Modus wechselt. Auch die hervorragend gerenderten Zwischensequenzen können sich sehen lassen. Hier überzeugen Optik und Technik. 

Sound

Der Transformers-Soundtrack war auch einer der Gründe, warum ich den Film ansprechend fand. Und siehe da: Er taucht auch in War for Cybertron auf. Das schafft viel Atmosphäre. Abgesehen davon, dass auch die restliche Musikuntermalung klasse ist. Besonders in den Bosskämpfen fährt die Komposition ihre größten Geschütze auf und verbreitet ein heldenhaftes Gefühl im Körper.

Die Roboter klingen, dank gelungener deutscher Synchro, ziemlich gut. Zum ersten Mal hörte ich dann auch Bumblebee sprechen, obwohl seine Stimme nicht wirklich ganz zum Gepiepe vom Film passt. Zwar klingt die englische Sprachfassung, wie in jedem anderen Spiel auch, dezent authentischer, stellt aber trotzdem keinen Zwang dar.

Die Waffensounds sind leider etwas unabwechslungsreich. Oft klingen die Schießeisen einfach nur up- oder downpichted. Das vermittelt nicht gerade das Gefühl mit einem tonnenschweren Roboter, der gewaltige Wummen benutzt, durch eine Spielwelt zu laufen.

Steuerung

Prinzipiell ist an der Steuerung nicht viel auszusetzen. Auch weilActivision auf typisches Shooter-Handling setzt. Die Tastaturbefehle sind frei konfigurierbar und lassen sich für jedes einzelne Fahrzeug individuell anpassen. Ein winziges Defizit hat die Steuerung dennoch, auch wenn das den eingefleischtesten Shooterfans kaum stören sollte: Wenn man mit einem Scharfschützengewehr auf Gegner schießt, dann wird es wegen des Rückstoßes nach oben gezogen. Statt bei anderen Shootern aber wieder herunterzusinken, bleibt es in der Position und mann muss es manuell auf die Ursprungslage zurückbewegen.

[Randinfo für Steamspieler: Eine der zwei Fähigkeiten aktiviert man mit der Schift-Taste. Da diese auch erforderlich ist, um den Steam-Overlay zu öffnen, empfiehlt es sich das Spiel zu pausieren oder den Tastaturbefehl für die Fähigkeit zu ändern.]

Die Steuerung im Menü ist absolut Mausfreundlich gestaltet. Hier gibt es keine Fehler.

Gameplay

Die Kampagne ist in zwei Hälften unterteilt und umfasst 12 Kapitel. In den ersten 6 Missionen darf man die Decepticons auf ihren Feldzug begleiten. Die Restlichen 6 ballern sie sich mit den Autobots durch das Spiel.

Vor Missionsbeginn wählt man aus drei Robotern, seinen Favoriten. Jeder von ihnen hat bestimmte Fähigkeiten und Waffen. So kann man schon im Voraus planen, wie man vorgeht.

Die Fahrzeuge zu fahren bzw. fliegen macht Spaß. So hebt sich Transformers: War for Cybertron von anderen Shootern ab. Die Fahrzeugpassagen lockern das Spielgeschehen ungemein auf. Besonders dann, wenn das Geballer langweilig wird. Außerdem haben die Bordgeschütze mächtig Wumms und so kann man auch mal mitten im Gefecht in den Fahrzeugmodus wechseln, um den Gegnern kräftig einzuheizen.

Die Fähigkeiten sind abwechslungsreich und effektiv, wenn man sie taktisch einsetzt. Dabei bietet War for Cybertron ein ganzes Arsenal von Skills, wo für jeden etwas dabei ist. Es gibt auch Fahrzeugfähigkeiten, allerdings sind diese nicht so ganz effektiv, wie die im Robotermodus.

Multiplayer

Auf verschiedene Mehrspielerkarten kann man in einigen Modi, online gegen andere Spieler antreten. Dabei kann man aus vier Klassen wählen (Späher, Soldat, Wissenschaftler und Anführer), die man selbst gestalten und ausstatten können. Dabei steht einem ein unglaubliches Spektrum an passiven und aktiven Fähigkeiten zur Verfügung, um seinen eigenen individuellen Roboter zu erstellen. 

Jede Klasse kann den Maximallevel von 25 erreichen. Vorerst motivieren die Levelaufstiege zwar, dann aber wird das Tempo träger und sie fangen an, auf andere Klassen auszuweichen. Viel besser wäre es gewesen einen zentralen Level zu haben, der von jeder Klasse Erfahrungspunkte bekommt.

Dazu kommt es oft zu Verbindungsabbrüchen und Lags, weil ein Spieler keine ausreichende Internetverbindung hat. Das Schlimmste ist aber, dass wenn der Host das Spiel verlässt, das Match abgebrochen wird und alle Erfahrungspunkte flöten gehen. Außerdem versuchen viele Spieler sich einen Kampfvorteil zu verschaffen, indem sie ständig den Fahrzeugmodus wechseln. Das zerrt an den Nerven und ist ein Funkiller.

Fazit

Die Story von Transformers: War for Cybertron ist gut und erzählt eine völlig neue Geschichte, die einige Geheimnisse aus dem Film preisgibt. Optik und Sound überzeugen und bieten tolle Effekte. Die Musikuntermalung (darunter auch der fantastische Transformers-Soundtrack) ist gelungen und die deutsche Synchronisation ist gut. An der Steuerung ist so gut wie nichts auszusetzen. Mit den Fahrzeugen herumzubrettern bietet eine willkommene Abwechslung und das Einsetzen von Fähigkeiten macht Spaß. Der kurzweilige Multiplayer ist eine gelungene Beigabe.

 
Leider gibt es auch einige Schwächen: Viele Objekte besitzen matschige Texturen und sind teilweise durchlässig. Die Waffensounds lassen zu wünschen übrig, außerdem macht der Multiplayer nur bedingt Spaß, was auch an den letztendlich trägen Levelaufstiegen und den regelmäßigen Verbindungsabbrüchen liegt.

Transformers: War for Cybertron ist für Fans wahrscheinlich unumgänglich, da es wichtige Details zur Story preisgibt, andere Spieler sehen nur ein 08/15-Shooter mit einigen tollen Ideen.


Wertung
Pro und Kontra
  • gelungene Story mit vielen Hintergrundinformationen
  • tolle Grafik mit atemberaubenden Lichteffekt
  • ordentliche deutsche Synchronisation
  • gutes Handling (im Spiel als auch im Menü)
  • coole Fähigkeiten
  • flüssige Moduswechselanimation
  • kurzweiliger Multiplayer...
  • ...der aufgrund von trägen Leveln, Lags und Verbindungsabbrüchen oft zur Geduldsprobe wird
  • matschige Texturen und durchlässige Objekte
  • schlechte Waffensounds

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 20, weniger als 40 Stunden



Kommentare(3)
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