Der beste 3D-Plattformer seit....

A Hat in Time, erschienen am 5. Oktober diesen Jahres war die große Hoffnung des 3D Jump'n Runs nach Yooka Laylee. Klar gibt es immer noch Nintendo die...

von MattisHammer am: 24.12.2017

A Hat in Time, erschienen am 5. Oktober diesen Jahres war die große Hoffnung des 3D Jump'n Runs nach Yooka Laylee. Klar gibt es immer noch Nintendo die dieses Jahr mit Mario Odyssey einen Hit landen konnten. Da gibt es nur ein Problem. Ich habe keine Switch und kaufe mir, obwohl ich Fan von Nintendo bin und meine Lieblingskonsole immer die Gamecube sein wird, wahrscheinlich auch keine. Damit komme ich nicht an das neue Mario und meine neue Hoffnung war A Hat in Time. Schon vor Release habe ich die Entwicklung verfolgt, zwar nicht bei Kickstarter unterstützt, weil ich erst später von dem Spiel hörte, aber immer ein Auge drauf geworfen bis ich es vergessen hatte und es aus den Augen verlor. Den Release hatte ich dann nicht einmal mehr mitbekommen und erst jetzt als ich es im Wintersale bei GOG gesehen hatte zugeschlagen. Zum Glück, denn die 8 1/2 Stunden, die ich gebraucht hatte um es zu 100% durchzuspielen waren mitunter die besten die ich mit einem Plattformer verbrachte und eine schöne Erinnerung an die Gamecube Ära mit Sunshine. Und das bei einem kleinen Team namentlich Gears for Breakfast mit knappen 300.000 Euro Kickstarter Geld und ca. fünf Jahren Entwicklungszeit. 

Hat Girl und seine Geschichte oder gibt es eine Geschichte?

Erst würde ich mit der Geschichte starten. Die ist mehr als Simpel und dient eigentlich nur dazu eine Lösung zu finden warum sie Sachen (In dem Fall Sanduhren) sammeln muss, wobei ein nettes Ende auf einen wartet. Hat Girl ist auf dem Weg nach Hause, doch ein Mafiosi klopft an ihr Schiff. Er will das sie etwas bezahlt, weil sie vor dem Planeten der Mafia geparkt hat. Als sie ihn nicht hereinlassen will zerstört er ihre Glastür und der Sog der entsteht zieht sie und alle ihre Sanduhren, welche sie zum betreiben ihres Schiffes braucht hinaus und verteilt die Sanduhren auf vier verschiedenen Planeten. Das wars. Simpel schnell erzählt und eigentlich nicht so wichtig. Keiner erwartet das ein kleiner Plattformer einen Epos erzählt. Deswegen passt das alles. Eine tiefgreifendere Geschichte wäre vielleicht sogar störend. Und als ein Fan von Gothic 3 habe ich sowieso nicht die größten Erwartungen an Geschichten, solange der Rest passt, was bei Gothic 3 auch nicht der Fall ist. Trotzdem sind die Charaktere die A Hat in Time aufbaut toll und größtenteils super gesprochen. Die Mafia die alle außer ihr Boss gleich aussehen und leicht dümmlich, sympathisch sind, the Snatcher der einen dazu bringt deine Seele an ihn zu verkaufen und immer wieder Verträge aushandelt (und einen 1+ Sprecher hat), DJ Groovs ein Pinguin und Regisseur, der mit einem anderem Regisseur namens Conductor ständig im Kampf wegen des Annual Bird Movie Awards liegt, der Badge Seller der aussieht als würde er glitchen und Mustache Girl, die Gegenspielerin. Mustache Girls als Gegenspielerin ist dann noch der enttäuschendste Teil der Handlung, weil sie zu selten vorkommt, man zwar ihre Intentionen versteht aber nie wirklich Fokus auf sie gelegt wird das sie nicht wie ein Hauptschurke wirkt und man sie zwischenzeitlich sogar wieder vergisst. Die Synchronsprecher sind auch gut, bis auf wenige ausnahmen, wie Mustache Girl. Schon wieder. Sollte einen das stören gibt es aber die Möglichkeit alles gesprochene in Mumble zu ändern. Sogar Hat Girl selbst ist obwohl sie als alleinige nicht redet ein guter Charakter. Alles was an der Stimme fehlt liegt hier in der Mimik und den Dingen die sie tut und wie sie Dinge tut.

Eine Steuerung wie sie nicht besser funktionieren könnte!  

Ich muss erst sagen das ich einen Xbox Controller genutzt hatte und kein einziges Mal die Maus und Tastatur ausprobiert habe. Also kein Plan wie es sich so steuert. Mit dem Controller allerdings steuert sich dieses Spiel perfekt. Hat Girl ist vielleicht einer der agilsten Charaktere in einem Plattformer aller Zeiten. Sie hat einen Doppelsprung um nochmal einen verkackten Sprung zu verbessern oder eine längere Entfernung zurückzulegen. Dann hat man einen Hechtsprung um eine noch längere Entfernung zurückzulegen, welcher und das ist das wichtigste immer abrechbar ist. Auch mittendrin. Damit ist jeder Sprung auf den Millimeter genau machbar und es macht alleine schon Spaß nur herumzurennen und zu springen. Beim Badge Seller kann man sich dann Badges kaufen, bis zu drei Stück und ausrüsten. Die geben einem die Möglickeit eines Greifhakens zum Schwingen, Das man mehr aushält oder alles in Mumble hört. 

Jetzt eigenen Blog oder Spieletest bei GameStar veröffentlichen: Die besten Beiträge werden mit freier Spiele-Auswahl bei GOG.com für 60 Euro belohnt!

Hat Girl heißt natürlich nicht einfach nur so. Sie hat verschiedene Hüte, die man in einer Schnellauswahl wechseln kann. Am Anfang hat man noch nur einen aber mit Wollknäuel die in den Welten verteilt sind kann man sich weitere freischalten um zu sprinten, die Zeit zu verlangsamen oder bestimmte Blöcke für kurze Zeit sichtbar und begehbar zu machen. Die sind alle auch immer nützlich, machen Spaß und erhöhen die allein schon hohe Abwechslung. 

"Kämpfen" kann man auch. Da kann man ganz klassisch auf die Gegner springen, einen Hechtsprung auf den Kopf des Gegners machen oder mit seinen Regenschirm zuschlagen. Manchmal muss man dann auch mehrere Angriffe verbinden, wenn zum Beispiel die Mafiosi nach einigen Schlägen mit dem Schirm zu blocken beginnen und rot werden vor Zorn und man danach einen Hechtsprung machen muss. Das ist jetzt alles nicht die Welt, funktioniert aber und ist auch nicht der Fokus eines Plattformers.

Eine höhere Abwechslung als irgendwer erwarten würde. 

Es gibt vier bzw. fünf Welten, obwohl die letzte nur der Bosskampf ist, die sich alle komplett unterscheiden. Die erste spielt in Mafia Town und erinnert am ehesten an Super Mario Sunshine. Man hat ein offenes Level mit mehren Akten, die alle etwas in der Welt verändern, trotzdem bleibt die Welt an sich gleich. Als Beispiel ist Mafia Town in einer Mission voller Lava und man muss Wasserhähne aus denen Lava kommt schließen. In einer anderen Welt muss man Aufträge für den Snatcher erledigen der einem immer neue Verträge zu erfüllen vorgibt, von denen man immer zwei wählen kann und selbst entscheidet welcher Akt als nächstes freigeschaltet werden soll. In der zweiten Welt sind es einzelne Level die linear von vorne nach hinten gehen, wo man für zwei Regisseure Punkte sammelt und der mit den meisten Punkten bekommt am Ende den Annuel Bird Movie Award. Die vierte Welt wiederum ist eine Open World, wo man alles in der Reihenfolge machen kann wie man möchte und die Welt erkunden soll. Dabei unterscheiden sich nun mal nicht nur die Akte sondern die Welten selbst grundlegend voneinander. Aber auch die Akte sind alle unterschiedlich. Manchmal ändert das Spiel sogar grob sein Genre, wenn man in die Villa geht und es zum Horrorspiel wird. Dazu kommen die von Sunshine inspirierten Time Rifts in denen man ein Level schaffen muss in denen man meist seine ganzen Skills benötigt und alles gelernte umsetzen muss. 

Auch optisch unterscheiden sich alle Welten wesentlich voneinander. Wenn man von einer offenen großen Welt voller Mafiosi, Sandstrand und Urlaubsfeeling in ein Filmset kommt wo einerseits Western Filme mit Mord und Detektivarbeit, sowie spaßige Filme mit großen Paraden in einem Stadtset gedreht werden, könnte das keinen größeren optischen Unterschied machen. Da hört es dann aber nicht auf. Ein grusel Wald voller Waldgeister und eine bergige in vier unterschiedliche Abteile mit Lava, einem Vogelkäfig, einer großen Glocke und einer rießigen Mühle die man erklimmen muss eingeteilte Welt folgen. Das ist wirklich beeindruckend. 

Sonstiges:

- Das Spiel nutzt die Unreal 3 Engine und sieht wirklich hübsch aus. Gerade der Stil gefällt mir gut. Zwar fehlen an manchen Stellen Animationen, wenn die kleinen Pinguine über den Boden schweben, anstatt zu laufen, was aber die Ausnahme ist. Die meisten Animationen sind schön flüssig, das Spiel läuft ohne Ruckler, mit teilweise wunderschönen Panoramen und Partikel Effekten.

- Nette Customisation mit den Farben für das Outfit.

- Die Kamera hat mir eigentlich keine Probleme gemacht. Einmal drehte sie sich zwar wie verrückt, nach einigen Sekunden wars das aber und danach passierte sowas auch nicht mehr.

- Absolut tolle Musik die einen einfach fröhlich anstimmt und die Welten gut unterstreichen.

- Das Hub, Hat Girls Raumschiff hat viele kleine Secrets die man entdecken kann. Zum Beispiel ein Textbasiertes Adventure, welches man an einem Computer spielt. Time Rifts usw. Außerdem kommen immer neue Figuren auf dein Schiff, welche man vorher getroffen hatte. Dadurch gibt es immer etwas neues und das Hub wird immer belebter. Zwar sind die Secrets nicht schwer zu finden, die Gespräche mit den Figuren auf dem Raumschiff sind allerdings ganz nett. 

- Ich hatte keine technischen Probleme, Bugs kamen keine vor und es lief immer flüssig. 

- Der Entwickler hat angekündigt das noch kostenlose Inhalte in Form von neuen Kapiteln kommen werden, was echt nett ist und mehr von diesem Spiel ist immer eine Freude.

Fazit:

Jeder dem Plattformer je gefallen haben und der von Yooka Laylee enttäuscht oder auch nicht enttäuscht wurde sollte sich A Hat in Time auf jedenfall mal anschauen. Mit einer perfekten Steuerung, tollen Charakteren und einer so hohen Abwechslung gehört A Hat in Time jetzt schon zu den mitunter besten 3D Jump'n Runs. Endlich ein gutes Kickstarter Spiel. Ein Grund warum ich eine Rezension schreiben wollte war außerdem das dieses Spiel jedes bisschen Aufmerksamkeit verdient hat und mir dieses Jahr von allen gespielten Spielen fast am meisten Spaß gemacht hatte.

Ich freue mich über konstruktive Kritik. Danke.


Wertung
Pro und Kontra
  • Tolle Charaktere
  • Größtenteils gute Synchronsprecher
  • Eine perfekte Steuerung - (Xbox Controller.)
  • Abwechslungsreichtum optisch und spielerisch bei den Welten und Aufgaben
  • Hübscher Grafikstil
  • Schwache Gegenspielerin...
  • und Mustache Girl mit weniger guten Sprecherin

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 5, weniger als 10 Stunden



Kommentare(6)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.