Die goldene Mitte.

Der erste Teil von Dead Space war der absolute Hammer, durch die hervorragende Story und das Dem-Gegner-alles-abschießen-System wunderbar gemacht....

von Bakefish am: 10.10.2013

Der erste Teil von Dead Space war der absolute Hammer, durch die hervorragende Story und das Dem-Gegner-alles-abschießen-System wunderbar gemacht. Natürlich war die Vorfreude auf Teil 2 riesig, und das Warten hat sich gelohnt. Warum, könnt ihr nun selbst lesen.

What the…?

So ungefähr könnte man den Anfang des Spiels beschreiben. Isaac Clarke, ausgebildeter Raumschiffmechaniker und –ingenieur, wacht auf einer dunklen Raumstation auf, nur ein unbekannter Typ steht vor ihm und will ihm gerade noch sagen, dass er in tödlicher Gefahr ist, als er plötzlich von einer bereits aus Teil 1 bekannten Motte in einen Necromorphen verwandelt wird. Lauf, Isaac, lauf!
Wir haben nicht die geringste Ahnung, warum Isaac in der Zwangsjacke steckt, wo er ist, was überhaupt passiert ist. Er selbst dummerweise auch nicht. Der gute Klempner hat sein Gedächtnis verloren. Recht schnell erfahren wir jedoch, dass Isaac sich auf der „Sprawl“ befindet, eine Raumstation, erbaut aus den letzten Resten des Mondes Titan, welcher durch die aus dem Spiel so bekannten Planetcracker-Raumschiffe wegen seiner Ressourcen aufgerissen wurde. Fakt ist, dass er seit zwei Jahren nun hier ist, man hat ihn im Weltall dümpelnd aufgefunden, kurz nach den Ereignissen des ersten Teils. Nun muss er seine Erinnerungen wieder finden und dabei auch gegen die Regierung ankämpfen, welche ihn in der Zeit für ihre eigenen Zwecke missbraucht hat. Necromorphen und auch seine eigentlich tote Freundin stehen ihm dabei im Weg.

Wow.

Die insgesamt fünfzehn ewig lange Kapitel andauernde Reise führt durch die gesamte Raumstation, vom Krankenhaus über die Wohngebiete und eine Unitology-Kirche (ja, die sind auch wieder mit dabei) bis zu gewaltigen Sonnenkollektoren und den letzten Minenschächten des Titans und abschließend in den Regierungssektor.
Dabei wird uns die Raumstation in einer richtig imposanten Weise vorgestellt, wir fühlen uns teilweise richtig klein und doof angesichts dieses Monstrums des 26. Jahrhunderts. Den Höhepunkt bilden dabei die Weltraumspaziergänge, in welchen wir nun nicht mehr von Wand zu Wand springen, sondern uns mithilfe unserer Schuhtriebwerke komplett frei bewegen können.
 Problematisch wird jedoch, dass sich einige Abschnitte irgendwann wiederholen. Doch zum Glück haben die Wände oder Schächte immer ihren ganz eigenen Anstrich, was das Spielgefühl also vor dem Getrübtwerden schützt.

Geschnetzel geht auch noch geschmeidiger.

Natürlich muss ein Nachfolger auch mehr Gegner und Waffen präsentieren. Was Dead Space 2 auch tut. Insgesamt dürfen wir uns mit drei neuen Wummen durch das Spiel schnetzeln, einmal ein Harpunengewehr, welches einen wirklich abartig hohen Schaden durchsetzt, einen Minenwerfer und ein Präzisionsgewehr, die erste Waffe im Spiel, mit welcher man auch Zoomen kann. Die alten Waffen des vorherigen teils sind aber noch alle enthalten, der Plasmacutter hat diesmal übrigens ein deutlich schnittigeres Design.
Dies trifft auch auf die Gegner zu- nein, dass die alten noch da sind, nicht das schnittigere Aussehen. Teilweise haben wir es nun auch mit noch ekligeren Monstern zu tun. Ob es nun säurespuckende Viecher mit bestialisch langen Klauen sind oder merkwürdig vogelähnliche Lebewesen, welche sich in ziemlich verzwackten Räumen mal gerne verstecken und aus dem Hinterhalt angreifen, es wird einem eine ganz neue Palette an Gegnern geboten. Auffällig ist jedoch eines: Die Nekromorphen sind nun deutlich zahlreicher als noch in Teil 1, wir haben insgesamt einen sehr viel größeren Haufen niederzumetzeln. Fakt ist jedoch, dass die Gegner nun deutlich weniger aushalten als noch im Vorgänger.
Da fragt man sich nun, wie Isaac es mit so vielen aufnehmen soll. Doch das ist kein Problem, da er sich nun deutlich flüssiger spielen lässt als im ersten Teil. Beispielsweise kann man nun beim Sprinten nachladen bzw. Waffen wechseln und der Nahkampf ist viel, viel stärker als man es aus Teil 1 kennt. Eine coole Neuerung ist nun auch, dass man mithilfe der Telekinesekanone toten Feinden die Gliedmaßen abreißen kann und als eigene Waffen weiterverwendet. Ein perfekter Weg, um Munition zu sparen, denn die wird mit steigendem Schwierigkeitsgrad echt knapp- wie alles andere auch. Auf dem zweitschwersten Schwierigkeitsgrad schon ist das Spiel eine echt harte Nuss, doch der neu eingeführte Hardcoremodus ist noch übler. Denn hier darf man nur dreimal insgesamt speichern.
Auch werden die Anzüge diesmal nun komplett gewechselt, und jeder davon sieht cool aus.
Abgesehen von diesen Neuerungen ist das Gameplay aber immer noch das Gleiche. So sammeln wir immer noch Schemata auf und laden sie am nächsten Shop hoch, um an besseres Equipment zu gelangen. Energieknoten sind auch diesmal vonnöten, um Waffen entscheidend verbessern zu können. Gegnern muss man weiterhin die Gliedmaßen abschießen, um sie zu stoppen und die Stasekanone, mit der wir Gegner kurzzeitig verlangsamen, ist natürlich auch wieder mit dabei. Doch was in Teil 1 schon super war, wird jetzt noch perfektioniert.

Düster. Dunkel. Aber wir haben `ne Waffe.

Atmosphärisch gesehen weicht Dead Space 2 jedoch vom Vorgänger ab- ein recht großer Teil des Horrors ist nun durch Action ersetzt worden, es wird deutlich mehr geschossen. Doch die Endmischung ist immer noch zufrieden stellend. Viele Gänge sind sehr düster, der Psychoeffekt wird diesmal auch wieder hervorragend herausgehoben. Läuft man beispielsweise durch die Reste eines Kindergartens, in welchem die grellen Farben und die (in Anbetracht der Dinge, die sich auf der Sprawl abgespielt haben) echt üble Einschlafmusik verwirren beziehungsweise Unwohlsein hervorrufen oder durch Wohngebiete, die von Kerzen (wahrscheinlich von Unitologen aufgestellt) erleuchtet werden, merkt man schon, dass sich Visceral Games eine Menge Mühe gemacht hat, das Spiel authentisch herüberzubringen. Der düstere Endzeitlook des Spiels wird somit hervorragend inszeniert, wie schon in Teil 1.
Nervig ist jedoch die teils absolut übertriebene Brutalität. Isaac ist teilweise so verletzlich, dass man sich fragt, wie der es überhaupt geschafft hat, bis jetzt lebendig durchzukommen. Auch sind diesmal wieder die berühmt-berüchtigten Haue-wie-bekloppt-auf-die-E-Taste-Sequenzen enthalten, die teils einfach nur unnötig sind. Hat Isaac verloren, wird in einer manchmal zwanzigsekündigen Szene gezeigt, wie ihm der Kopf/ die Beine/ die Arme/ alles auf einmal abgetrennt werden. Warum muss einem das Spiel eigentlich immer noch unter die Nase reiben, dass man verloren hat?
Abgesehen davon ist die Stimmung hervorragend gemacht und für jeden Horrofan etwas Sehenswertes.

Unwichtig- Grafik.

Sehr stark verbessert hat sich die Grafik nicht, doch die Beleuchtungseffekte und allgemeine Texturenschärfe ist wieder leicht angehoben worden, wodurch das Spiel durchaus immer noch sehenswert ist. Auch ist die Steuerung bei angeschaltetem V-Sync deutlich besser als in Teil 1, trotzdem empfehle ich, es auszuschalten, da es so noch flüssiger läuft.

Fazit

Für Dead Space-Fans ist das Spiel ein klarer Pflichtkauf. Doch auch Fans des allgemeinen Horror-Ambientes dürften mit Dead Space 2 vollends zufrieden sein. Daher eine klare Kaufemfehlung!


Wertung
Pro und Kontra
  • düstere Atmosphäre
  • cooles Kampfsystem
  • riesige Raumstation
  • ewig lange Spielzeit
  • sehr gut inszenierte Story
  • nervige übertriebene Brutalität

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 20, weniger als 40 Stunden



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