Die RTS-Messlatte.

World In Conflict stammt von den Machern des hervorragenden Ground Control 2, welches kaum jemand kennt. World In Conflict ist jedoch nicht ohne Echo...

von Rupert_The_Bear am: 24.12.2009

World In Conflict stammt von den Machern des hervorragenden Ground Control 2, welches kaum jemand kennt. World In Conflict ist jedoch nicht ohne Echo durchgegangen und erfreut sich im Multiplayer immer noch großer Beliebtheit.

Wenn kalte Kriege heiß werden.

1989: Die Mauer steht, Russland gibts noch nicht, SSSR,Roter Stern, Hammer und Sichel sind eher anzutreffen. Plötzlich tauchen vor Seattle sowjetische Schiffe auf und entladen im Hafen Truppen,Panzer und Kampfhubschrauber. Invasion! Die Amerikaner werden völlig überrascht und zunächst überrannt. Doch da kommen Parker, Bannon und deren vorgesetzer Col. Sewyer ins Spiel.
World In Conflict mag eine etwas einfache Story haben,aber es zeigt, wie kaum ein anderes Spiel, eine alternative Geschichte um 1989 und die frühen 90er Jahre. Ein 'Was wäre, wenn...', aber was für eins. Als Parker (Den man in den Zwischensequenzen nie von Vorne sieht) kommandiert man Truppen und muss verschiedene Missionen erledigen. Es beginnt mit der Verteidigung Seattles oder was davon übrig geblieben ist und es geht dann weiter durch die USA, in Europa und an der Grenze zur Sowjetunion wird man ebenfalls in Kämpfe verwickelt.
Dabei stehen einem von einzelnen Infanteriesquads, bis zu Apache-Kampfhubschrauber zur Verfügung und als Taktische Hilfen kriegt man Jagdflugzeuge gegen Hubschrauber, A-10 Tank Killer bis hin zum Atomschlag. Damit lässt sich einiges anstellen und das wird man auch müssen.
Schön: Kleine Details, durch die man sich in die späten 80er versetzt fühlt, zum Beispiel der CD-Player mit dem vermutlich passendsten Lied: Tears For Fears - Everybody Wants To Rule The World.

Take Cover!

Soviel zur Story, jetzt gehts um die Praxis. Kein anderes RTS ist vermutlich von der Inszinierung so gewaltig wie WiC, manche beschreiben es als 'Das Call Of Duty unter den Strategien' und das triffts eigentlich auf den Punkt. Überall wird gekämpft, hier explodiert was, da stürzt ein Hubschrauber ab, dort rennen Zivilisten devon. Es wird geschossen,geschrien und es werden Befehle erteilt. Als Parker hat man einen harten Job. Mal muss man eine Stellung verteidigen, mal erobern,mal muss man Geschütze ausfindig machen und ausschalten und anderes erledigen. Anders als viele andere RTS hat WiC keinerlei Basisbau. Normalerweise stört mich das, doch hier ist das System aus Ground Control 2 weitergeführt worden und es funktioniert herrlich. Man 'kauft' sich am Anfang der Mission Einheiten und kriegt Credits zurück wenn sie zerstört oder getötet werden und man kann sie wieder neu kaufen, doch das dauert, bis man die Credits wiederhat, weswegen man auf seine Einheiten aufpassen sollte. Gekauft, werden die Einheiten per Transportflugzeug aufs Schlachtfeld geliefert und stürzen sich sofort in den Kampf. Das ist sehr dynamisch und dadurch wird das Spiel nie langweilig und auch für Zuschauer gibt es so einiges zu sehen.
Wenn man pedantisch ist, wird man über kleine unrealistische Sachen zu meckern haben. Eine C-141B Starlifter kann keinen 60 Tonnen M1A2 Abrams Panzer transportieren, ihn geschweige denn an einem Fallschirm in einer Box zu Boden schweben lassen. Das stört nur wenig, da man normalerweise keine Zeit hat auf sowas zu achten...

Mark the target.

...das müsste man aber tun, denn zu sehen gibts einiges. WiC sieht bahnbrechend aus! Zoomt man hinein, kann man einzelne Deteils an den Panzern sehen, die Hubschrauber haben Cockpits und die Piloten bewegen sich. Umgebungen sind sehr schön und abwechslungsreich. Verschneite Berge,Großstädte,kleine idyllische Städtchen am Meer und Weinanbaugebiete. Naja, solange idyllisch bis die US-Army und die Soviet Forces aufeinander treffen, dann brennt die Luft. Häuser exlodieren, Wälder gehen in Flammen auf,Krater,Wracks und die schönsten Explosionen des Genres sorgen für ein spektakuläres Schlachterlebnis. Zu hören gibts ebenfalls einiges. Funksprüche, Schusse, Schreie und wenn man an die Einheiten heranzoomt, hört man wie die Besatzungen sich unterhalten, die der sowjetischen Panzer auf russisch.Kleine Sachen, die freuen und sehr für die Atmosphäre sorgen, wenn man hört wie die Stimmen sich überschlagen, wenn die Panzer unter Beschuss stehen und in unmittelbarer Umgebung Bombenteppiche gelegt werden. Der schönste Effekt: Die Atombombe ,die für kurze Zeit alles blendet und der Geigerzähler der tickt, wenn man mit der Kamera über das Gebiet fährt, oder die 'Fuelbomb', die sich über der Erde ergießt und in einem riesigen Feuerball explodiert und durch die Druckwelle alles in der Umgebung zerfetzt. Dabei ist das Spiel weniger brutal, als z.B. Company Of Heroes, welches Bluteffekte und abgerissene Gliedmaßen besaß.

Gemeinsam gegen den Rest der Welt.

Der Multiplayer kann ebenfalls sehr überzeugen und setzt seinen Schwerpunkt auf Teamwork. Wer im Alleingang alles und jeden plattmachen will, ist hier falsch und aufgeschmissen, denn ohne die anderen Spieler schafft man nichts. Jeder sucht sich am Anfang des Matches eine Rolle aus: Infantery,Armour,Support,Air und erfüllt eben seine Rolle, während die anderen ihre erfüllen. Dabei müssen alle ineinander übergehen und alle Spieler müssen sich gegenseitig unterstützen. Erstens sehen MP-Partien mit guten Spielern sehr eindrucksvoll aus,zweitens spielen sie sich sehr spannend und machen Spass. Die Maps sind zahlreich und werden, dank Community-Updates, immer zahlreicher und sie sind sehr abwechslungsreich. 16 Spieler in einer Partie, Teamwork zum Sieg und ,wie im SP, die beste Inszinierung überhaupt. Schön ist der Vergleich der Maps vor und nach der Partie. Durch das zerstörbare Terrain sieht man am Ende sehr schön, wieviel Chaos und Schaden man angerichtet hat. Krieg ist nicht schön, ausser in Spielen wie WiC.

Fazit.

Unterm Strich ist WiC mit Abstand das am besten aussehende Strategiespiel und vom Gameplay kann es ebenfalls übezeugen, selbst Leute, die mehr auf Basisbau setzen. Ich spreche dabei nicht nur von mir.
Ein spannender, gut erzählter, kinoreif inszinierter SP und ein motivierender und sehr schön umgesetzter MP machen World In Conflict zu einem Stammbeuscher auf der Festplatte und ist ein 'Must Have' für jeden, der RTS spielt. Zusammen mit dem Addon: Soviet Assault bietet das Spielspass pur für lange,kalte Abende. Uneingeschränkt zu empfehlen.


Wertung
Pro und Kontra
  • Grafik: Schöne Umgebungen,Einheiten,Detailreichtum,Effekte
  • Sound: Im wahrsten Sinne des Wortes: Bombastisch!
  • Balance: 3 Schwierigkeitsgrade, leichter Einstieg
  • Atmosphäre: Mittendrin-Gefühl,Bedrohlich,Chaos der Schlacht
  • Bedienung: Leichtgängig,Hotkeys+Maus konfigurierbar
  • Umfang: 14 Missionen,MP mit vielen Maps,Skirmish,Editor
  • Missionsdesign: Primäre&Sekundäre Ziele,Bonusziele,Abwechslung
  • KI: Nutzt Gebäude&alle Einheiten sinnvoll,Rückzug
  • Einheiten: Alle Nützlich,Spezialfähigkeiten,Tactical Aids
  • Kampagne: Recht Lang,Mit Addon zwei Stück,Wiederspielwert
  • Grafik: -
  • Sound: -
  • Balance: Manche Stellen auf
  • Atmosphäre: Manche Sachen unrealistisch(Für Pedanten relevant)
  • Bedienung: Etwas fummelige Menüs
  • Umfang: 14 Missionen,von denen man mehr will!
  • Missionsdesign: -
  • KI: Aussetzer
  • Einheiten: Für manche könnten es wenig verschiedene sein
  • Kampagne: Nur eine,Zeitlücken die vielleicht gefüllt werden

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 40, weniger als 100 Stunden



Kommentare(1)
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