Drachig Gut

GarWer wollte den nicht schon einmal selber fliegen? Über Wiesen, Wälder, Berge, Schluchten und Flüsse? Und dann auch noch Feuer speien und Kugeln aus jenem...

von KaiserJohannes am: 08.01.2010

GarWer wollte den nicht schon einmal selber fliegen? Über Wiesen, Wälder, Berge, Schluchten und Flüsse? Und dann auch noch Feuer speien und Kugeln aus jenem heißen Material verschießen? Das alles geht nun endlich, denn im Rollenspiel Divinity 2: Ego Draconis dürfen Sie ran an die Flügel, und als schuppiger Drache die Welt Rivellons erkunden. Doch halt! Zu beginn müssen Sie eine Ausbildung zum Drachentöter absolvieren. Denn gerade die Drachen sollen ausgerottet werden. Ob uns das zum richtigen Ergebnis führt? Und was es mit dem finsteren Herrscher Damian, welcher aus der Verbannung befreit wurde, auf sich hat, dass erfahren Sie erst, wenn Sie selber Drache werden dürfen!
Doch zu nächst einmal entführt Sie Divinity 2: Ego Draconis in das etwas verschlafende Dorf Leuchtenfeld. Hier haben die unsere Kollegen ihr Hauptquartier aufgeschlagen, und hier soll unsere Ausbildung zum Drachentöter beendet werden.

Als Drachtentöter

Direkt zu beginn erhalten wir während der Vollendung unsere Ausbildung zwei wichtige und Spiel prägende Fähigkeiten. Zum einen können wir jetzt Geister sehen und mit ihnen Sprechen, was wir im späteren Spielverlauf oft beanspruchen werden. Und zum andern schimmern unsere Augen nun Blau. Denn alle Drachtentöter können Gedanken lesen. Das hilft nicht nur im Liebeswesen sondern auch enorm bei der Bewältigung von Quest. Allerdings, und das ist der Haken an der Sache, ist das ausspähen nicht ganz umsonst. Wir müssen harte Erfahrungspunkte abtreten um durch die Köpfe der anderen zu stöbern. Die Fähigkeit will also überlegt eingesetzt sein. Da alle Drachentöter nach erhalten dieser Fähigkeiten ihr Gedächtnis verlieren können wir nun eine von drei Klassen auswählen. Aber ob wir nun Magier, Jäger oder Kämpfer wählen ist letztendlich egal. Divinity 2: Ego Draconis besitzt einen offenen Talentbaum, es ist also völlig egal welche anfängliche Spezifizierung wir wählen. Dadurch werden enorm personalisierte Klassen möglich, so habe ich zum Beispiel einen heilenden Schwertmeister kreiert.
Das Leben als Drachentöter ist nicht einfach, nur Momente nach Beendigung unserer Ausbildung müssen wir schon wieder los. Im ersten der zwei großen Gebiete wurde der letzte Drache gesichtet. Mit dem Luftschiff geht es ins Trümmertal, so heißt die dortige Idylle. Da wir gerade erst all unsere Kräfte zurück erlangen haben bekommen wir von unseren Vorgesetzten die Aufgabe uns umzuhören. Also machen wir uns auf und befragen die Leute in der gemütlichen Kleinstadt. In den ersten zahlreichen Quests zeigt sich deren Vielseitigkeit, so helfen wir streitlustige Stadtwachen zu ruhigen, Goblinherzen für einen Kämpfer des Champion Ordens zu beschaffen, oder einem verängstigten Bauern dabei sein geliebtes Haus Schwein namens Kevin zu befreien. Fast alle dieser Quest sind auf mehreren Wegen lösbar, das allerdings fast immer darauf hinausläuft, dass wir uns auf eine Seite schlagen müssen, sei es bei einem Streit oder einem Kampf.

Ein Beispiel gefällig?

Der allzu edle Kämpfer Richard vom Orden der Champions aus Aleroth, welcher sich zur Zeit im Trümmertal aufhält, meint, dass die Nahrungslieferung für die hiesige Kleinstadt überflüssig sein. Nach kurzen Nachforschungen und einem Gespräch mit den zwei Wachen das Vorratslagers haben wir die Option. Entweder wir belassen alles so wie es ist, und verwickeln uns somit in einem Kampf mit dem Champion Richard oder wir geben diesem Recht und kämpfen auf seiner Seite gegen die beiden Wachen. Bevor wir die Entscheidung treffen lesen wir die Gedanken von Richard, und kommen zu dem Schluss dass Befehl Befehl ist. Doch all zu schnell sollten wir nicht in den Kampf rennen. Wenn wir uns für die Wachen entscheiden und gegen Richard kämpfen erwartet uns ein Level 10 Gegner wir selbst sind zu diesem Zeitpunkt aber nur Level 5, die beiden Wachen nur Level 4. Entscheiden wir uns mit Richard zu kämpfen haben wir leichtes Spiel, der hohe Level macht Hackfleisch aus den Wachen! Quest erledigt? Ja und zwar ohne das uns der Champion aus Aleroth eine Belohnung überreicht. Stattdessen “dürfen“ wir die toten Stadtwachen plündern. Diese haben, anders als zum Beispiel in The Elders Scrolls IV: Oblivion, nicht das im Gepäck was sie auf am Körper haben, nur ein altes Schwert und wertlosen Plunder.
Schlagen wir uns auf die Seite der Wachen ist der Kampf ungemein schwerer. Besiegen wir Richard, und das ist auch nach mehreren Anläufen nicht garantiert, Belohnen uns die Wachen und wir dürfen die besser gefüllten Taschen Richards ausräumen.
Es kann aber auch sein das im Kampf die Wachen fallen, wir es aber trotzdem schaffen Richard zur Strecke zu bringen. In diesem Fall bekommen wir keine Belohnung können aber die Wachen und Richard ausrauben.
Außerdem, dass ist allerdings eher unwahrscheinlich, könnte es passieren, dass nur eine Wache von Richard erschlagen wird und wir ihn dann töten. In diesem Fall bekommen wir eine Belohnung und können 2 Leichen ausräumen.
Alle Questentscheidungen haben mal mehr mal weniger massive Auswirkungen auf den Spielverlauf. So könne wir die angetrunkenen Soldaten im Gasthof verpfeifen und dem Kommandanten melden das diese die Bedienung angepöbelt haben. Oder wir können den Fall herunter spielen, und bewusst die Unwahrheit sagend die Soldaten schützen.
Egal für was wir uns entscheiden, es gibt direkte Auswirkungen auf den Ablauf des Spielgeschehens. Wenn wir die Soldaten in Schutz nehmen, sind diese sichtlich Dankbar und geben uns um sich zu revanchieren einen Kellerschlüssel mit welchem wir in eine reich gefülltes Kellergewölbe hinabsteigen können. Oder wir tun das moralisch richtige und sagen vor dem Kommandanten die Wahrheit. Daraufhin werden die Soldaten auf eine Strafexpedition geschickt, in späteren Spielverlauf werden wir dann dabei zusehen müssen, wie sie gegen einen Oger kämpfend sterben. Allerdings ist die Kellnerin im Gasthof dann erleichtert und gewährt uns Rabatte.
Meistens ist es nur ein Gut und Böse Spiel, dass aber viel Spaß macht.
Im späterem Spielverlauf wenn der Held Zugang zu dem Orobas Fjorde, dem zweitem großem Gebiet, hat gibt es sogar eine Hölle, in der man sich für Gut und Böse entscheiden kann. Wer hier zu 100% Gut oder Böse ist bekommt spezielle Rüstungsteile.

Als Drache

Über endlose Weiten fliegen und die Menschen von oben bestaunen, den Wind am schuppigen Körper spürend durch die Lüfte gleiten mit erzitternder Stärke Feuerspeien? Nix da! Zunächst müssen wir, wenn schon nach kurzer Zeit und etwa einem drittel des Trümmertales wir zum Drache werden, auf dem Boden bleiben.
Als der letzte Drache vor uns auf dem Boden liegt und uns zusammen mit seinen Fähigkeiten eine Aufgabe übergibt wird uns schnell klar was zu tun ist.
Fortan ist jener Drache in unserm Kopf, und gibt immer mal wieder lustige und auch hilfreiche Kommentare zum Spielgeschehen ab. Das ist zum einen oft sehr amüsant und zu anderen erhalten wir so schnell und einfach neue Aufgaben. Unsere Aufgabe besteht darin die Gestalt eines Drachen annehmen zu können. Hierzu ist es zwingend notwendig Herrscher über den Drachenturm zu sein. Nur dumm das sich hier ein nicht ganz so freundlicher Zeitgenosse niedergelassen hat. Um überhaupt auf die Dracheninsel, auf der der Turm steht, zu kommen müssen wir mehrere lange Questreihen absolvieren. Nachdem wir durch ein Portal gesprungen sind und uns auf der Insel wiederfinden gilt es sich für den Angriff vor zu bereiten.
Nach knapp 15 Stunden in Rivellon machen wir es uns im Thron das Turms gemütlichen. Jetzt können wir endlich in die Lüfte steigen, doch gibt es im Turm noch viel mehr zu entdecken. Denn der Herr des Turms bekommt drei Gehilfen an die Seite, so können wir beim Schwerttrainer unsere Kampffähigkeit verbessern. Der hauseigene Nekromant zimmert uns ein nettes Untoten-Tierchen zusammen, dass uns im Kampf unterstützt. Allerdings benötigt der Nekromant mehrere Leichenteile für einen Begleiter, der beliebig personalisiert werden kann. Diese Teile können wir selber finden oder einen von 3 Dienern schicken. Der Verzauberer kann Rüstungen oder Waffen aufrüsten, auch er benötigt hierzu verschiedene Items.
Nun aber endlich fliegen! Doch ganz frei ist der Spaß in den Fjorden auf nicht, zwei Begrenzungen halten uns vom “Boden flambieren“ab. Eine, meiner Meinung nach, ziemlich gemeine Art an Luftangriffsschutz: Divinity 2 lässt alle Erdgegner verschwinden, sobald wir in die Lüfte steigen. Auch sehen wir Gegner von oben nicht, es kommt also vor, dass wir einen Landeplatz suchen und an einer geeigneten Stelle hinabsteigen, um dann fest zustellen, dass das Boden mit Gegnern übersät ist.
Und dann gibt es da noch die Anti-Drachenenzonen, rote schimmernde Begrenzungen die an das Schutzschild aus Halo erinnern. Wer dort als Drache hinein fliegt kommt selten wieder raus.
Zusätzlich erschweren uns andere Flugechsen das Leben, nur gut das Gegner nicht neu generieren, sonder unter der Erde bleiben. Der Drachenflug ist keine sinnlose Spielerei, sondern perfekt in das Spiel mit eingefügt. Vor allem in den Fjorden ist ein weiter kommen oder erkunden ohne Flügel kaum möglich, häufig lassen sich an Felsvorsprüngen Höhleneingänge und Türen erkennen. Fast alle Quest bringen uns in die Höhe, und Spaß macht das fliegen nebenbei auch noch sehr.

Das schöne, Das hässliche und Das glorre

Egal welche Bewegung der Held in Divinity 2: Ego Draconis ausführt, alle wirken elegant. Bei ausreichendem Attributen macht der Held eine Rolle vorwärts wenn er springt. Alle Kampfanimationen können durch die Bank hinweg begeistern, egal wer sich wo wie bewegt es sieht gut aus. Hinzu kommen die wirklich grandiosen Deutschen Sprecher, die alle wirklich alle ihre Arbeit getan haben. Das Spiel ist komplett vertont, alle Questgeber, ja auch nur einfache Bauern haben eine eigene Stimme bekommen. Zwar kommen einige Wiederholungen vor, doch das ist anhand der viele NPCs überhaupt kein Kritikpunkt.
Nun zum unangenehmen Teil: Divinity 2 hat zwar sehr idyllische uns stimmungsvolle Momente und Stellen doch das kann nicht über die unzeitgemäße Grafik hinweghelfen. So bietet das Spiel zum Beispiel kein 3D Gras. Die Grafik wirkt noch sehr unfertig, fasst als wäre das Spiel noch in der Alpha-Version, was man vom Spiel an sich sonst nicht sagen kann, denn alle Elemente klappen hervorragend und sind gut in das Spiel eingebunden. Zwar gewöhnt man sich schnell daran, und wird viel zu stark in die Welt an sich hineingezogen um nach ein paar Stunden sich über die Grafk zu beschweren. Doch ist und bleibt sie wohl der Kritikpunkt am Spiel.
Was zu Glück nicht von der Grafik beeinflusst wird ist die Story. Da Divinity 2 ein sehr actionreiches Kampfsystem hat erwartet man nicht all zu viel, die meisten Action Rollenspiele sich eher licht Bewaldet was die Story betrifft. Nicht so Divinity 2, das neben den sehr guten Quests und dem actionreichen Kampfsystem eine Story hat, die ihres gleichen sucht, und nur schwer findet. Im letzten Jahr hat wohl kein Rollenspiel, das für Jugendliche geeignet ist, eine so gute Story dargelegt wie Divinity 2: Ego Draconis.

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Wertung
Pro und Kontra
  • Grafik: Stimmungvoll
  • Sound: Gute Sprecher, und Musik
  • Balance: faire Quest
  • Atmosphäre: Sehr stimmungsvolle Idylle
  • Bedienung: einfach und konfortabel
  • Umfang: 4o stunden und mehr spiel spaß
  • Quests: Inovative und abwechslungsreich
  • Charaktersystem: frei personnarliersbare Klassen
  • Kampfsystem: einfach und actionreich
  • Items: viele verschiedene und hüpsche Items
  • Grafik: unvertig wirkend
  • Sound: -
  • Balance: schnell leicht
  • Atmosphäre: schlecht Grafik
  • Bedienung: einige Funktionen fehlen
  • Umfang: -
  • Quests: oft nach Gut und Böse Prinzip
  • Charaktersystem: -
  • Kampfsystem: oft Buttonmashing
  • Items: -

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher leicht

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 20, weniger als 40 Stunden



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