Dreamfall läd zum Träumen ein

Was macht ein erstklassiges Adventure aus? Die Story trägt auf jeden Fall den grössten Teil dabei. Dazu kommen allerdings noch Rätsel, spielmechanik, Sound, die...

von LineofFire am: 25.04.2008

Was macht ein erstklassiges Adventure aus? Die Story trägt auf jeden Fall den grössten Teil dabei. Dazu kommen allerdings noch Rätsel, spielmechanik, Sound, die Sprecher und vieles mehr. Dreamfall macht vorallem bei der Präsentation und Inszinierung sehr viel richtig, verschenkt aber potential bei den lausigen Kämpfen. Schade eigentlich, sonst wäre Dreamfall nicht nur eine Perle, sondern ein Brilliant.

Dreamfall?

Protagonist der Handlung ist anfangs ersteinmal Zoé. Die junge Dame wohnt im Casablanca der Zukunft und steckt momentan mitten in einer Lebenskrise. Mit ihrem Freund ist Schluss, die Schule hat sie geschmissen, und allgemein weiss sie momentan nicht so recht was sie mit ihrer freien Zeit anfangen soll. Dies ändert sich radikal, als ihr im Fernsehen ständig ein kleines Mädchen begegnet. Dieses kleine Mädchen verlangt nach der Rettung einer gewissen April. Kenner des Vorgängers (The Longest Journey) wissen sofort, dass es sich hierbei um April Ryan handelt, alle anderen bekommen im Verlauf die Story des ersten Spieles grob erzählt. Um es gleich vorweg zu nehmen: Kenntnisse der Vorgängerstory sind nicht vonnöten; ich selbst habe Dreamfall zuerst gespielt und DANACH The Longest Journey.
Im weiteren Verlauf sucht Zoé ihren Exfreund, der auf mysteriöse Weise verschwunden ist, und der gleichzeitig auch noch scheinbar in eine grössere Sache verwickelt wird.

Arcadia und Stark

Im Verlauf des Abenteuers erfährt Zoé dann, dass eine Paralellwelt namens 'Arcadia' existiert. Die Erde, die ihr bis dato bekannt ist, heisst 'Stark'. Und hier spinnt Dreamfall eine aussergewöhnliche, meiner Meinung nach im PC-Adventure Bereich bisher unübertroffen schöne, durchdachte und faszinierende Fantasygeschichte. In der Paralellwelt Arcadia geht es in etwa zu, wie in einer mittelalterlichen Fantysywelt. Zauberer, fremde Wesen und vieles mehr laden zum Träumen ein. Im Verlauf der weiteren Story darf man dann sogar mit April Ryan rätseln. Um dem noch die Krone aufzusetzen, gibt es dann noch eine dritte Person, die man steuern darf, möchte ich aber hier nicht viel mehr dazu sagen. Nur soviel: Die drei Protagonisten verbindet mehr, als man anfangs denkt. Und auch hier spielt Dreamfall seine vollen Stärken aus: Die Handlung und Beziehung der Charaktere sind meisterhaft umgesetzt. Bitte mehr davon in anderen Spielen!

Marionettenspieler

Dreamfall steuert sich nicht wie die meisten anderen Adventures via Point & Click, sondern wird in 3D umgesetzt. Den Protagonisten lenkt man mit den WASD Tasten, die Kamera schwenkt man mit der Maus. Vorallem was das Inventar angeht, sieht man Dreamfall das Konsolenspiel an. Da man aber sowieso nie viele Gegenstänge im Inventar hat, stört das auch nicht allzuviel. Durch die ziemlich frei schwenkbare Kamera und den praktischen Item-Suchmodus lassen sich die Figuren so ziemlich gut steuern. Leider aber gibt es auch Grund zum weinen: Die Designer wollten scheinbar unbedingt auch Kampfszenen einbringen. So dürfen die Protagonisten auch kämpfen, was aber ziemlich eintönig und nervig in Szene gesetzt wurde. Da sich aber manche Kampfszenen eh übergehen lassen, reduziert sich das kämpferische Muss auf ein erträgliches Niveau. Weiterhin gibt es ein paar Minispiele, die aber meiner Meinung nach sogar noch ziemlich passend in Szene gesetzt wurden. Oft kommens ie eh nicht vor. Auch auf Schleicheinlagen verzichtet das spiel nicht, diese sind wieder weniger gut gelungen, kommen allerdings noch seltener vor als Kampfeinlagen.

Blaaaaahblaaaahblaaaah

Dreamfall ist professionell vertont, das merkt man von Anfang an. Die Sprecher machen ihre Sache hervorragend, auch die komplette Hintergrundmusik ist einsame Spitze für solch ein Spiel. Ein Tipp: Wenn man das Spiel auf englisch spielt, sind die Sprecher sogar NOCH besser. Zoé besitzt hier einen für mich ziemlich eigenartigen Akzent, der sie aber noch liebenswerter erscheinen lässt und ihrem Charakter eine ganz besonderes persönliche Note gibt.

Fazit

Dreamfall ist Storytechnisch eine Ikone, das ist für mich unabstreitbar. Leider trüben das etwas fummelige Kampfgameplay, die Inventarsteuerung und die allgemein etwas 'schwammige' Steuerung leicht das Spielvergnügen. Wer sich aber auf Fantasyszenarien einlassen kann und Adventures nicht abgeneigt ist, dem bleibt quasi nichts anderes mehr übrig als sich mal zum Träumen einladen zu lassen.


Läd zum Träuen ein


Wertung
Pro und Kontra
  • Grafik: Gesichtsanimationen, malerische Hintergründe
  • Sound: markente Sprecher, wundervolle Musik
  • Balance: jeder findet sich leicht zurecht
  • Atmosphäre: stimmiges Szenario zweier Welten
  • Bedienung: ziemlich frei schwenkbare Kamera
  • Umfang: ca 20 Stunden Spielzeit
  • Handlung: viele Wendungen,3 Charaktere miteinander verbunden
  • Rätsel: passend und logisch
  • Dialoge: phänomenale Dialoge
  • Charaktere: 3 Spielbare Charaktere
  • Grafik: Detailarmut
  • Sound: -
  • Balance: Minirätsel, teils zu leicht
  • Atmosphäre: -
  • Bedienung: funnelige Inventarsteuerung, Kampfbedienung
  • Umfang: -
  • Handlung: -
  • Rätsel: -
  • Dialoge: -
  • Charaktere: -

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher leicht

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 20, weniger als 40 Stunden



Kommentare(2)
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