Ein gutes Spiel mit hohem Suchtfaktor

„Na los mein Langweilerfreund“ sagte der Langweiler zum Langweilerfreund, „spielen wir ein Partie Schach!“…„Na los mein Freund“, sagte der Heroes of Might and...

von dilb3rt am: 20.05.2008

„Na los mein Langweilerfreund“ sagte der Langweiler zum Langweilerfreund, „spielen wir ein Partie Schach!“

„Na los mein Freund“, sagte der Heroes of Might and Magic- Spieler zu seinem Heroes of Might and Magic-Spieler-Freund, „spielen wir eine Partie Schach…äh Heroes of Might and Magic“. „Ja“ sagte der Freund, und gemeinsam starteten sie ihre Rechner.
Die beiden wurden nie wieder gesehen. Warum? Weiterlesen!

Vom Schach das kein Schach ist

Wer je eine Partie HOMM gespielt hat, wird die oben verfasste Anspielung verstehen. Heroes of Might and Magic ist wie Schach. Abwechselnd werden Einheiten auf einer in Vierecke unterteilten Map verschoben, treffen verfeindete Einheiten aufeinander, kommt es zum Kampf.
Gähn? Nein, tatsächlich nicht. Was auf dem Papier einschläfernd klingt, entfaltet im Spiel eine derartige Freude, die es schafft, einen immer wieder mitzureißen und an den Bildschirm zu fesseln.

Von Rollenspielelementen, strategischer Tiefe und Rundenstrategie

Natürlich besteht HOMM 5 nicht nur aus Einheiten verschieben. Heroes of Might and Magic beinhaltet 2 Modi. Der oben beschriebene in dem Sie Ihre Einheiten wie beim Schach verschieben und die eigentlichen Spielmodus auf der Hauptkarte, der Rollenspiel- und Strategieelemente vereint.

Ihren Helden, den sie schon bei Partiebeginn erhalten , können Sie auf der detaillierten Karte hin und her scheuchen und gegen feindliche oder neutrale Einheiten kämpfen lassen, die zumeist, wie bei Warcraft 3, besondere Goodies wie Gold oder bestimmte Ressourcen bewachen. Diese Kämpfe laufen nach dem Schach-Schema ab und lassen sich nicht automatisch ausfechten. Durch gewonnene Schlachten erhält Ihr Haudegen Erfahrungspunkte, mit deren Hilfe er im Level aufsteigt und neue Fähigkeiten erlernt- eben wie bei Rollenspielen.

Um neue Einheiten anzufordern muss Ihr Held in die Burg reiten, die aber zu Partiebeginn schon vorhanden ist. Dort lassen sich, wie in einem Echtzeit-Strategiespiel Einheiten anfordern und Gebäude errichten, die, wie in einem Echtzeit-Titel eben, Ressourcen verbrauchen, die sich Ihr Held im Laufe seiner Streifzüge erstmal verdienen muss, indem er, wie oben erwähnt Ressourcen einsammelt, oder bestimmte Gebäude wie Minen auf der Hauptkarte einnimmt, die dann temporär Gewinne abliefern- wie in allen anderen Strategietiteln eben auch.

Natürlich können Sie Ihren Helden nicht unendlich lange auf der Karte herumstapfen lassen, der Bursche braucht schließlich auch Schlaf. Außerdem ist Heroes of Might and Magic 5 ein Rundenstrategietitel und für Rundenstrategietitel gilt grundsätzlich: gegangen wird mit Bewegungspunkten, mein Freund. Sind diese aufgebraucht, müssen Sie Ihren Zug beenden, damit dann Ihr Gegner seine durchdachten Spielzüge durchführen kann- wie in Rundenstrategietiteln eben

Von Schönheit, Hardwarehunger, KI und Schwierigkeitsgrad

Heroes of Might and Magic 5 sieht hübsch aus. Die detaillierten Karten und die coolen Spezialfähigkeiten und Zauber der Helden machen einfach durchs Zuschauen Freude.
Freilich darf man sich keine allzu aufwendigen Kampfanimationen vorstellen, aber für die Comicstil-artige Grafik ist es aber definitiv genug.

Dennoch ist der Hardwarehunger des Spiels relativ moderat. Ab 1,8 Ghz Prozessorleistung und 512 MB RAM, läuft das Spiel, zwar mit deutlichen Abstrichen in Sachen Schönheit, auf niedrigeren Details flüssig.

Natürlich handelt die KI in den meisten Fällen logisch, HOMM ist ja schließlich fast wie Schach. Die Intelligenz der Computergegner geht also in Ordnung. Was nicht in Ordnung geht ist der Schwierigkeitsgrad der recht netten Kampagne. HOMM Veteranen werden zwar anderer Meinung sein, jedoch werden Einsteiger schon bald am Schwierigkeitsgrad verzweifeln. Frustresistenz benötigt!



Mir als Stratege bereitet das Spiel ungemein große Freude. Es motiviert dauerhaft seinen Helden aufzuleveln und im Schach-Modus Einheiten zu verschieben. Da passierts des öfteren, dass man auf die Uhr schaut und überrascht denkt, wow ich sollt aufhören.

Ende…

Nein Blödsinn Moment, Warum wurden die beiden Freunde nie wieder gesehen? Nunja eine Partie HOMM braucht seine Zeit…beachtet man den Suchtfaktor dauert sie noch länger als lang.
Vielleicht sitzen die beiden irgendwo zusammen und schauen gerade auf die Uhr. Und sie denken sich „Wow, wir sollten echt mal aufhören…!“


Wertung
Pro und Kontra
  • Grafik: nette Animationen, schicke Karte
  • Sound: nette Hintergrundmusik
  • Balance: Im Skirmish gut regelbar...
  • Atmosphäre: gute Levels, lässt in die Welt eintauchen
  • Bedienung: gut strukturierte Menüs auf der Hauptkarte
  • Umfang: riesige Kampagne
  • Missionsdesign: viele Aufgaben in Kampagne
  • KI: handelt überlegt
  • Einheiten: große Fülle
  • Kampagne: umfangreich
  • Grafik: ---
  • Sound: lahme Kampfsounds
  • Balance: ...In der Kampagne mit der zeit zu schwer
  • Atmosphäre: ---
  • Bedienung: unübersichtlich im Schach-Modus
  • Umfang: nur 8 Szenarien-Karten
  • Missionsdesign: schwacher Einstiegslevel
  • KI: ---
  • Einheiten: auf Karte schwer zu unterscheiden
  • Kampagne: auf Dauer zu schwer

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher schwer

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Weniger als 5 Stunden



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