Ein Muss für jeden Online-Spieler

Mit Unreal Tournament 3 galt für Epic das Motto back to the roots - sie wollten zurück zu den Wurzeln der sehr populären und beliebten Shooterreihe...

von - Gast - am: 27.03.2008

Mit Unreal Tournament 3 galt für Epic das Motto back to the roots - sie wollten zurück zu den Wurzeln der sehr populären und beliebten Shooterreihe zurückkehren.


Doch ist solch eine Orientierung immer vorteilhaft?


In diesem Falle schon, denn Epic hat einen gewaltigen Online-Kracher auf die Beine gestellt. Doch kann das Spiel auch offline überzeugen?


Schleim daheim

Optisch macht Unreal Tournament 3 einen exzellenten Eindruck - die Grafik ist sehr bunt gehalten und ein echter Knaller. Die Unreal3-Engine lässt Grafikeffekte par excellence zu und das Waffen- und Fahrzeugdesign ist grandios umgesetzt. Die Lichteffekte überzeugen, die Texturen sind scharf und die Tiefenunschärfe beeindruckt. Für besondere Grafikpracht ist zwar ein sehr schneller Rechner Pflicht, doch auch auf schwächeren PC´s sieht das Spiel durchaus akzeptabel aus.

Die Waffen sind optimal in das Szenario gesetzt und dementsprechend futuristisch und abgedreht gestaltet. Besonders angetan hat es mit die Biorifle, welche derart echt wirkende Schleimkugeln abschießt, dass man Angst hat, sie könnten jeden Moment aus dem Bildschirm springen.
Jede Arena ist ein kleines Kunstwerk für sich selbst. An jeder Stelle lassen sich viele kleine Details erkennen, welche zwar in der Hitze des Gefechts schnell vergessen werden, aber stundenlanges Erkunden der Arenen ohne Gegner zulassen. Es entsteht ein äußerst stimmiger Eindruck.

Wer will denn heute noch laufen?

Auch das Design der Fahrzeuge ist sehr futuristisch. Der Panzer der Axon ist hier noch das konventionellste Fahrzeug. Besonders beeindruckt hat mich das Design des Dark Walkers der Necris, der stark an die Alienroboter aus dem Film Krieg der Welten erinnert. Das Gefühl ist atemberaubend, wenn solch ein haushohes Ungetüm mit seinen 3 stacksigen Beinen genau neben einem mit flüssigen Bewegungen durch die Gegend stapft. 2 riesige Scheinwerfer an seiner Vorderseite tun ungemein dazu bei. Die 2 großen rivalisierenden Gruppen (Axon/Menschen und Necris/Aliens) unterscheiden sich spielerisch lediglich bei den Fahrzeugen, die ihnen auf größeren Karten zur Verfügung gestellt werden. In Sachen Abwechslung und Ideen sind auch die Fahrzeuge durch und durch grandios. Das Spektrum reicht von schnellen Bodenfahrzeugen, mit deren Hilfe sich Gegner einfach umfahren/zerquetschen lassen, zu sowohl langsamen und schnelleren Fahrzeugen, von denen sich einige ,,opfern

Atmosphäre und Bedienung

Das Schlachtgefühl kommt exzellent rüber; bei großen Gefechten vergeht keine Zeit, in der nicht irgendwas gerade am Schießen, Brennen oder Explodieren ist. Dies ist auch sehr der schnellen Geschwindigkeit zu verdanken, die sogar noch größer als der schon recht flotte Vorgänger UT2004 ist. Was mich jedoch stört, ist, dass dieses Geschwindigkeitsgefühl immer wieder durch eine schwammige Maussteuerung (was für mich in einem Shooter durchaus inakzeptabel ist) und die etwas zu behäbigen Bewegungen der Spielfigur ausgebremst wird. Die Seitwärtssprünge (Dodges) sind meiner Meinung nach viel zu klein und auch die normale Sprunghöhe unrealistisch gering. Epic wollte zwar die Spieler damit mehr an den Boden binden, als in UT2004, doch man sollte nicht das Gefühl haben, mit einem 3 1/2 Zentner schweren Spieler durch die Landschaft zu hopsen - schon gar nicht in einem Spiel, dessen hohe Spielgeschwindigkeit Markenzeichen ist.

Kurzschluss gefällig?

Bei den Spielmodi ist so ziemlich für jeden Spielertyp etwas dabei: Wer auf kurze actiongeladene Kämpfe aus ist, kann sich in knackigen Deathmatches austoben (Solo und Team), wer sich direkt mit anderen Spielern messen möchte, kann sich im 1on1 direkt gegenüberstellen. Dieser Modus ist jedoch (noch) nicht richtig ausgereift, da schlichtweg kleine Maps fehlen, die minutenlanges Suchen nach dem Gegner ausschließen. könnten.



Für Taktiker und Spieler mit etwas mehr Zeit stehen Capture the Flag (mit und ohne Fahrzeuge) und Warfare zur Verfügung. In Letzterem müssen mehrere Knotenpunkte erobert werdern, um die Schutzschilde des gegnerischen Powercore in deren Basis deaktivieren zu können, um ihn letztendlich zerstören und den Sieg holen zu können. Der Clou: Viele Warfare-Maps besitzen neutrale Knoten, deren Eroberung sowohl kleinere, als auch größere Vorteile im Gefecht bringen können: Das Angebot reicht von neuen Waffen und Fahrzeugen bis hin zu aktivierten Mechanismen, die den gegnerischen Powercore beispielsweise überschwemmen und ihm so langsam Energiepunkte abziehen.







Dies alles macht natürlich am meisten Spaß mit anderen Spielern im Onlinemodus. Das sportliche Wettkampfgefühl kommt voll und ganz rüber und dies motiviert ungemein.

Sorgendkind Kampagne

Sorgen macht mir hingegen die Kampagne: Die Story ist zwar spannend und in guten Zwischensequenzen erzählt, doch die Missionen sind im Grunde lieblos aneinandergereihte Schnelle Spiele gegen Bots. Die CPU-Kollegen können ohne Anweisungen fast nichts allein auf die Reihe stellen, koordiniertes Teamplay kommt hier kaum auf. Manchmal kann man sogar KI-Kollegen entdecken, die sinnlos Kreise mit ihren Fahrzeugen abfahren, obwohl die Schlacht viel weiter abseits tobt.



Schade, denn hier hätte problemlos mehr möglich sein können...







Die Online-Spiele trösten aber allemal über diese Macken weg, da es zudem eine ausführliche Statistik mitsamt allen Kills und Deaths mit jeder einzelnen Waffe und jedem Fahrzeug gibt. Doch damit nicht genug, es werden auch diverse Auszeichnungen wie zum Beispiel Rocket Scientist bei genügend Abschüssen mit der Waffe Rocket Launcher vergeben, Hattricks in CTF-Gefechten aufgezeichnet und noch vieles mehr.
Eine sehr feine Sache, da man aus den Statistiken nach gewisser Spielzeit sehr leicht seine Stärken und Schwächen erkennen und diese trainieren kann.

Mit WEM auseinandersetzen???

Die Waffen- und Fahrzeugsounds hören sich knallig echt an und können voll und ganz überzeugen. Was mir mehr Sorgen bereitet, ist die deutsche Sprachausgabe. Hier ist mal wieder deutlich zu erkennen, dass schlampige Übersetzung teilweise einem Spiel schlichtweg die Atmosphäre und den Ernst nehmen kann. Häufig klingt das Spiel unfreiwillig komisch (PFANNKUCHEN oder Drücken Sie Schießen für eine Auseinandersetzung. Außerdem wurde wirklich ALLES übersetzt, was nur übersetzbar ist. Es will mir einfach nicht in den Kopf gehen, warum sogar der altbekannte Headshot in einen peinlichen Kopfschuss unbenannt wurde. Selbst wenn man nur mittelmäßige Fremdsprachenkenntnisse besitzt, sollte man lieber zur englischen Version greifen, da in diesem Fall die Sprachausgabe tausendmal besser ist. Hier hat man die Wahl zwischen einem motivierenden Sprecher während des Gefechts mit einer rauchigen, kraftvollen Stimme. Viel mehr angetan hat mir aber die zweite Variante: Eine Frau, die derart monotone, roboterähnliche Ansagen mit leichtem Echo macht, dass es schon wieder grandios ist.

Fazit

Unreal Tournament 3 ist ein absoluter Pflichtkauf für jeden Online-Spieler, der schnelles Gameplay nicht gerade verachtet. Das Wettkampf-Gefühl, das unkomplizierte Spielsystem, die actiongeladenen Kämpfe und das taktische Vorgehen mit den Team-Kollegen; dies alles ist ungemein motivierend.







Solisten sollten sich den Kauf hingegen gut überlegen, da ihnen diese größte Stärken des Spiels verwährt bleiben und die Kampagne eher Mittelmaß ist.




Wertung
Pro und Kontra
  • Grafik: bunte Grafik, scharfe Texturen, Lichteffekte
  • Sound: knackige Waffen-/Fahrzeugsounds,Englische Sprecher
  • Balance: jede Waffe/Fahrzeug hat Vorteile, neutrale Punkte
  • Atmosphäre: Karten detailreich, abgedrehtes Design
  • Bedienung: geht leicht von der Hand, Wegkarten auf Warfare
  • Umfang: viele Karten, lange Kampagne, viele Fahrzeuge
  • Leveldesign: sehr durchdacht, für beide Parteien nie unfair
  • Teamwork: online zum Sieg notwendig
  • Waffen & Extras: abwechslungsreich, geniales Design, 2 Parteien
  • Multiplayer-Modi: unkomliziert, schnell zu lernen, Auszeichnungen
  • Grafik: -
  • Sound: deutsche Sprachasugabe miserabel
  • Balance: -
  • Atmosphäre: -
  • Bedienung: schwammige Steuerung
  • Umfang: Kampagne nichts anderes als Schnelle Spiele
  • Leveldesign: kleine Karten fehlen
  • Teamwork: kommt in der Kampagne fast nie auf
  • Waffen & Extras: -
  • Multiplayer-Modi: -

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 40, weniger als 100 Stunden



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