Eines der Besten seiner Reihe

Und das will schon was heißen. Immerhin haben die brillanten Vorgänger AC II/III und IV die Messlatte bereits so hoch gelegt, dass es eigentlich...

von D3nn15_M_10 am: 05.02.2017

Und das will schon was heißen. Immerhin haben die brillanten Vorgänger AC II/III und IV die Messlatte bereits so hoch gelegt, dass es eigentlich unmöglich ist, auch nur annährend heranzukommen. 

Viele Assassin's Creed Teile haben ja bekanntlich jeweils einen ganz eigenen Stil. Der Sprung von AC Revelations zu AC III war dabei wohl der größte, den Ubisoft gemacht hat. AC Rogue aber erinnert von der Grafik, dem Gameplay und den Features sehr sehr stark an das fantastische AC BlackFlag. Wenn also Story, Musik und Charaktere nicht so atemberaubend wären, dann könnte man es als ein StandAlone verkaufen.
Da aber AC Rogue durch die Geschichte Shay Cormacs zum ersten Mal einen Templer als Protagonisten darbietet, muss man Rogue einfach als einen komplett verschiedenen Part sehen. 

Story
Die Story erzählt von Shay Cormacs Wandel vom Assassinen zum Templer. Die Intentionen dafür werden dem Spieler glaubhaft und verständlich vermittelt, was sicher schwierig zu bewerkstelligen war, da man jahrelang die Tugenden der Assassinen eingehämmert bekam. Dennoch schaffen es die Entwickler auch dort zu überzeugen, wodurch Cormacs Wandel nachvollziehbar ist. Allgemein ist eine genauere Beleuchtung der Templerseite mal allerhöchste Zeit gewesen, damit auch der Ur-Assassine versteht, dass es hier nicht um "Gut" gegen "Böse" geht, sondern um Freiheit gegen Ordnung. Ob man Shays Wandel jetzt gut findet oder nicht ist Nebensache. Dennoch sollte man seinen Mut anerkennen, dass er für das aus seiner Sicht Richtige eingetreten ist.
Etwas enttäuscht war ich von der Kürze der Hauptgeschichte. Es kommt einem so vor, als ob man jede Hauptmission einen Nebencharakter umbringt und am Ende über ca. 10 Leichen geht und dann fertig ist. Man trifft also keine Vorbereitungen oder lässt das Geschehene in einer Zwischensequenz kurz wirken, wie bei ACIII (Achilles Tod) oder AC IV (Edward betrinkt sich). Dadurch wirkt die Geschichte etwas überstürzt, auch wenn man zwischendurch stundenlang nur erkundet.
Hervorheben möchte ich das grandiose Ende und ich weiß nicht, ob ich das nicht schon in AC Unity mitbekommen habe, aber eins sei gesagt. Spätestens nach dem Ende von AC Rogue versteht man den Anfang von AC Unity.

Die Echtzeit-Story findet wie aus AC IV gewohnt, bei Abstergo Industries statt. Es gibt wieder einige neue Geschichten, die allesamt unterhaltsam sind, auch die Sprach- und Textdokumente. Das Reparieren der Computer ist diesmal eintönig, wobei das Rätsel immer anders ist, und man manchmal gar nicht weiß, wie man das jetzt eigentlich geschafft hat.

Grafik
Es erinnert alles sehr an AC Black Flag, aber nicht nur das Charakterdesign und die Umwelt, sondern auch Overlay, HUD und die bekannten Sounds bleiben gleich.

  • Nordatlantik
    Das Meer ist atemberaubend schön wie eh und je, außerdem gesellt sich eine Eislandschaft im Nordatlantik dazu, die bei BlackFlag nicht vorhanden war. Auf einigen Inseln kann man sogar Pinguine finden, die allerdings bei Annäherung direkt abhauen und nicht interagierbar sind. Solche kleinen Neuerungen machen AC Rogue aber aus. Man kommt sich auf dem offenen Meer wie in AC Black Flag frei vor. Ein Lebensgefühl, das eine offene Welt ausmacht.

  • River Valley
    Eine Art Urwald mit großen Flüssen mit vielen Siedlungen und AssassinenHQ
    Hier wirken einige Inseln, als wären sie mit etwas weniger Liebe zum Detail errichtet worden, da manche(-und ich kritisiere hier auf dem höchsten Niveau-)aussehen, als wolle man schnell fertig werden. Die Umgebung passt einfach manchmal nicht zusammen, die Texturen ebenso nicht. Dennoch sei gesagt, dass es sich um eine außerordentlich große Welt handelt, in der es so unglaublich viel zu erstellen gab. Ob da ein paar Inseln etwas wie hingeschleudert aussehen, ist irrelevant. 

  • New York
    Bekannt aus ACIII. Hat sich nicht großartig verändert, außer, dass die Stadt noch nicht halb zerbombt ist und die Lichtqualität um einiges besser ist.


Gameplay

  • Bewegung
    Fühlt sich größtenteils wie in AC IV an mit dem Unterschied, dass es nun mehrere Kletterhilfen gibt.

  • Kampf
    Keine großen Änderungen zu Black Flag. Es kommen 3 Granaten ins Waffenarsenal dazu.

  • Auf See
    Die Schifffahrt bleibt wie gewohnt. Nach dem Entern eines Schiffes kann man dieses jetzt ausschlachten.
    Die Seekampagne ist weiterhin vorhanden, wobei das Abschließen sehr viel länger dauert als bei BlackFlag.
    Es gibt erneut legendäre Schiffe, die allerdings sehr viel mehr Unterstützung haben, sodass es eher legendäre Schlachten sind, wodurch sie etwas ihren Legendenstatus aberkannt bekommen, meiner Meinung nach.

  • Missionen
    Die Missionen sind sehr variantenreich und immer anders. Wichtig war mich persönlich, dass es weiterhin optionale Missionsziele gibt, die mittlerweile Kult-Status bei AC genießen. Man kann sich immer noch für eine Stealth- oder Kampfvariante entscheiden und hat somit die freie Auswahl.

  • Sammelbares
    Und erneut gibt es unzählige Schätze, Datenfragmente und Schatzkarten. Hinzu kommen Wandmalereien, die am Schluss eine interessante Schöpfungsgeschichte erzählt, sowie Templerbriefe, und Wikingerschwerter. Es ist nicht zu viel und nicht zu wenig. Außerdem sind die Sammelbaren Dinge auf See deutlich reduziert worden und nicht mehr so nervig einzusammeln, wie es zuletzt bei AC Black Flag der Fall war. Allgemein hat man in AC Rogue einige kleine Fehler von ACIV behoben, was dem Spieler dann und wann immer wieder positiv auffallen wird.


Musik
Schon im Hauptmenü wird man von dieser in ihren Bann gezogen. Sie übertrifft nach meinem Empfinden die Musik aus AC Black Flag in jedem Fall, kommt aber nicht an die aus ACIII oder ACII ran. Ein Zwischending also und ich merke nochmal an-Ich kritisiere hier auf dem höchsten Niveau.

Charaktere
Mit Shay Cormac haben wir einen revolutionären Kerl gefunden, der für seine Überzeugungen eintritt und dafür sogar seinen Orden verrät. Ein Charakterstarker Typ also, dieser Shay. Er kommt sehr sympathisch rüber, auch weil er nicht so skrupellos denkt, wie es ein gewöhnlicher Templer womöglich täte. Er handelt eher nach seinem eigenen Kredo, seinen eigenen Überzeugungen, was ihn so liebenswert macht. Neben alten Bekannten, wie Achilles, Adewale, Haytahm und vielen weiteren trifft man auch neue Figuren, Templer, wie Assassinen, die charmant und mächtig zugleich sind. Absolut überzeugend sind diese Charaktere auf jeden Fall, da jeder etwas Typisches an sich hat und eine eigene Geschichte, die man, wie gewohnt, natürlich in der Datenbank nachlesen kann.


Fazit
AC Rogue ist nicht einfach nur ein Prequel zu AC Black Flag. Das war mir immer wichtig zu erwähnen. Dieses Spiel hat einfach eine ganz andere Atmosphäre als alle anderen Teile. 
AC zeigt mir einfach immer wieder, warum ich die Saga liebe. Es gibt für mich keine bessere Spielereihe auf dieser Welt.
Es ist ein großartiges Spiel, dass jeder eingefleischte AC-Suchti gespielt haben sollte.


Wertung
Pro und Kontra
  • Story
  • Grafik
  • Gameplay

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher leicht

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 40, weniger als 100 Stunden



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