Fable III Bin ich der Tyrann?

Fable III / Rezension / Xbox 360 Version Fable... Drei.Ich habe nun das dritte und letzte Fable gespielt und somit meine Spielerfahrung komplettiert.Viva la...

von - Gast - am: 29.03.2013

Fable III / Rezension / Xbox 360 Version


Fable... Drei.
Ich habe nun das dritte und letzte Fable gespielt und somit meine Spielerfahrung komplettiert.


Viva la Revolucion! Nieder mit dem Tyrannen!
Das ist das Thema von Fable III, welches sich unmittelbar nach Beginn des Spiels allgegenwärtig präsentiert und eindrucksvoll zur Schau stellt.


Story:
In Fable III spielen wir den zweiten Sohn des Helden aus Fable II, den Prinzen Albions und werden von dem darin lebenden, sich schlecht behandelt fühlenden Volk gebeten, doch bitte den älteren Bruder vom Thron zu stürzen.
Wie wir das anstellen? Wir erledigen Aufgaben für die einzelnen Fraktionen, die uns dann die nötige Rückendeckung auf dem offenen Feld geben. Was anschließend kommt, möchte ich an dieser Stelle nicht verraten, das sollte doch ein jeder Spieler selbst herraus finden. Für all Jene, die es schon gespielt haben, wtf? Was für ein aus den Fingern gesaugter Blödsinn. Es steht in keiner Relation zu den Vorgängern und warf mich wunderbar aus der Illusion, dass ich doch tatsächlich in einem Fable Molyneux' sei.

Ab dem zweiten Teil der Hauptstory sitzen wir jedenfalls auf dem Thron und haben die Revolution erfolgreich gegen den Tyrannen gemeistert. Doch nun stellt sich rasch die Frage, ob er tatsächlich so ein Tyrann gewesen ist, der gute Bruder, und ob wir nicht selbst so handeln würden wie er es tat.

Hierbei stellt uns Fable III auf ein für mich nie da gewesenes Podest und gibt uns gewisse Entscheidungsfreiheiten, was das Regieren des Landes angeht.
Eines der krassesten Beispiele ist: Asylheim oder Bordell? Beides ist nicht vorhanden und so ein Asylheim verschlingt die ohnehin geringen Staatsschätze. Ein Bordell hingegen würde sie enorm füllen. Doch die nach der Revolution gepeinigten Mitstreiter, die nun ohne Heim sind, könnten so ein Asylheim gut gebrauchen.

Das ist nur eine von vielen sehr straffen, an die soziale Frage erinnernde Frage. Was mich hierbei ärgerte ist folgendes:
Es gibt keinerlei Infos, außer die Kosten die entstehen würden. Keine direkten Zahlen oder Fakten zu den Einwohnern. Zu deren Meinung/Stimmung oder sonstiges. Das empfinde ich oft als sehr schade. Zudem verändern sich die Areale jedes einzelne Mal, wenn die Entscheidung getroffen wurde, doch nie wurde mir vorher ein Konstrukt, geschweige denn ein Lageplan gezeigt. Vielleicht möchte ich ja eine Mine bauen, doch entschüde mich um, wenn ich deren landschaftsdeformierendes Wirken in Vorhinein gesehen hätte.

Im groben und Ganzen ist viel Potenzial in der Story, doch durch schlichtes Vorgaukeln von Macht, fühle ich mich noch lange nicht machtvoll. Zu wenig Wendungen und diese sind noch nicht einmal wirklich plausibel.

Grafik:

Die Grafik des Spieles ist zu damaligen Verhältnissen im oberen Mittelmaß. Die Umgebung sieht besonders reizend aus und hat den typischen Fablecharme. Klasse Lichteffekte und ein weicher Grafikstil. Die Charackterdarstellungen sind ausgefallen, jedoch erinnern sie mich zu sehr an Die Sims 3. (Geschmackssache)

Leveldesign:

Das Leveldesign ist teilweise wirklich gut, wirklich anders Artig. Es gibt eine Pen & Paper Mission, die wirklich ausgefallen und amüsant ist. Genau Das, was man aus Fable I und II kennt. Jedoch sind diese Missionen zu sperrlich gesegnet. Meistens verbringt man die Zeit beim hinterher jagen einer imaginären Goldschnur, die des öfteren einfach zwischen zwei Orten hin und her springen möchte. Der Rest der Karte ist ein Ellen langer Schlauch - nur zu, Verlaufen ist ausgeschlossen, immer der Nase, ehm Schnur nach.

Wo ist die Minimap?
Die befindet sich *trommelwirbel* nirgends.

Menü:

Die einzige Karte die es in Fable III gibt, ist die im Hauptmenü und darüber gelangen wir wie aus idR allen anderen Spielen bekannt, über den Startbutton. Hier ein kleines Feature von Fable III. Das Menü besteht aus 5 Räumen (die Haupthalle mitgerechnet) und dem sich darin befindlichen Buttler, der immer einen (meist den selben) Spruch auf Lager hat. Ich habe noch nie ein dämlicheres Menü gesehen. Ehrlich. Der Ansatz ist gut, es ist neu und unverbraucht, aber es ist auch so umständlich und nervig und unübersichtlich. Wieso kann ich Zauber und Waffen nur dort wechseln und nicht frei im offenen Kampf? Ich bin das gesamte Spiel mit den Feuerzaubern kämpfen gewesen, weil ich einfach keine Lust hatte, ständig mitten im Kampf durch das "Versteck" der Gilde zu watscheln, nur um meine Fähigkeiten zu ändern. Feuer ist heiß und in Fable III brennt alles lichter loh.

Großartig meht gibt es zum Menü eigentlich nicht zu sagen. Ein Raum fürs Äußere, einen Für den Kampf, einen für das Finanzielle und das Messitum der Sammelleidenschaft, sowie einen Raum, für Onlineaktivitäten. In der Haupthalle gibt es noch einen, eeeinen kleinen Pluspunkt. Ich empfinde es als sehr schön, dass dort die Versprechen in Schriftform ausgehängt werden. Das verleiht einen gewissen Druck im Spiel, aber einen postiven und erwünschten Druck.

Characktere:
Es sind witzige Herrschaften mit von der Partie. Treue Seelen und verrückte Spinner, fiese Schurken und edle Damen, so, wie es sich für ein Fable gehört. Doch der Tiefgang, die Nähe zum NPC fehlt komplett. Dies ist meiner Meinung nach eh eine Schwäche der kompletten Reihe. Was ich schade fand ist, dass unser Hauptcharackter ebenso undurchsichtig bleibt, wie seine Freunde. Woher kommen sie, was haben sie getan und wo geht die Reise hin? Wieso steht der Opa auf Bomben? Und wo ist Elise hin verschwunden, nachdem ich meine Meinung enthielt?
Und das schlimmste - der Hund - er ist einfach nur reingeklatscht worden, weil die Fans ihn im zweiten Teil der Saga so liebten. Es gelang mir nicht eine Beziehung zu ihm zu aufzubauen. Wie auch, er war so nutzlos, wie ein Metalldetektor. Er kleffte, wenn etwas in der Nähe war und Ende. Es gab keine Szene, in der er dem Tode nahe war, in dem er schwächelte, niemand außer mir nahm ihn wahr. Schade, verschenkte Pluspunkte.

Spielzeit:

Ich benötigte knapp 12 Stunden für die Hauptmission und einige Schlenderein. Insgesamt kann man noch viel mehr Zeit damit verbringen, alleine beim erneuten Spielen, wenn man das mit dem 360 Tagen erst verstanden hat. Das ist eine angemessene Zeit, jedoch auch hier die Frage, warum erklärt mir keiner, wie die Zeit verstreicht, wann ich das letzte Mal agieren kann bevor Tag "X" der Nächste ist? Grrraaah - das regt mich jetzt noch auf!


Fazit:

Ich habe es gespielt, ich bin Fablefan der ersten Stunde und spielte Teil I noch auf der ersten Xbox. Klar ist, dieses Spiel hat so unendlich viel Potenzial in sich, doch genutzt wurden keine 50 %. Ein lahmes Kampfsystem, welches zwar dynamisch ist, aber durch die fehlende spontane Magiefähigkeitenwahl, stark beschränkt ist. Die Story könnte so fesselnd sein, mich so kaputt machen und mich suchten lassen, tat sie aber nicht. Die Entscheidungen waren wirklich schwer für mich zu tätigen und ich grübelte teilweise minuten Lang um abzuwägen, welche die Bessere sei. Nur auch hier wieder viel verschenkt, durch fehlende Vorabanalysen, Daten und Fakten. Grafisch ist es noch heute gut Spielbar und Fans der Reihe lege ich es für 10€ nahe. Habt ihr es noch nicht gedaddelt, nehmt euch die 12 Stunden, damit ihr mit Fable abschließen könnt. Wobei ich auch nach dem zweiten Teil hätte ohne weiteres den Schlussstrich ziehen können, da das Ende wesendlich angenehmer war, als das Jetzige, aus den Fingern gezogene.


Viel SpaS beim Spielen - euer SpaS Media - A. Steinein.

kleines PS: Reaver, warum konnten wir den nich' töten? Und wieso ist genau er jetzt unser Berater geworden?


Wertung
Pro und Kontra
  • -Dynamisches Kampfsystem
  • -angemessene Spielzeit
  • -Klasse Vertonung
  • -typischer Fablegrafikstil
  • -Seitenhieb zur Sozialen Frage / Industiralisierungszeit klasse getroffen
  • -Entscheidungsfreiheit...
  • - ... in der zu wenig Informationen für die Konsequenzen bereit gehalten werden. Lediglich der finanzielle Aspekt steht zur Debatte
  • -zu lahme Story
  • -keine NPC - Nähe
  • -nerviges Menü, kein sichtliches Inventar
  • -Interaktion mit NPC's nicht gezielt steuerbar. Ich tanze nicht als erstes, ich plaudere lieber!
  • - zu wenig Gegnermodelle
  • -zu leicht im Gameplay

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

zu leicht

Bugs:

Häufiger, unregelmäßig

Spielzeit:

Mehr als 10, weniger als 20 Stunden



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