Gelungenes Adventure mit viel Witz

Jack Keane ist ein häufig gelobtes Point&Klick-Adventure von 2007 von Deck13, welches im September dieses Jahres eine Fortsetzung erhalten soll. Grund genug für...

von - Gast - am: 30.08.2012

Jack Keane ist ein häufig gelobtes Point&Klick-Adventure von 2007 von Deck13, welches im September dieses Jahres eine Fortsetzung erhalten soll. Grund genug für mich den ersten Teil einmal zu spielen.

Die Handlung

Schon im Intro wird klar, dass Lachen bei diesem Spiel durchaus erlaubt ist. So erwartet uns keine bierernste Geschichte, sondern viel mehr ein humoristisches Abenteuer. Die Story startet in London, wo der namensgebende Protagonist, Jack Keane, eine Auseinandersetzung mit zwei Geldeintreibern hat, da er seine Schulden nicht beglichen hat. Im Hafen wird er von einem Mitarbeiter des englischen Geheimdienstes angesprochen: Er sei der schnellste Kapitän auf der London–Indien Route und soll einen Agenten nach Tooth Island, einer Insel im Indischen Ozean, bringen. Als Belohnung winken zehntausend Pfund, die Jack gut gebrauchen kann, um seine Schulden und seine Crew zu bezahlen. Also fährt nach Kappstadt, wo er den Agenten an Bord nehmen soll.
In Kappstadt erzählt ihm der Agent Montgomery, dass sein Auftrag auf der Insel darin besteht Doktor T.s Pläne, das Empire mit Tee fressenden Pflanzen zu vernichten, zu durchkreuzen. Vor der Abreise nimmt Jack neben dem angeblich besten Geheimagenten Englands auch die Amerikanerin Amanda, die einen neuen Arbeitsplatz auf Tooth Island gefunden hat, an Bord.
Der etwas trottelige Agent navigiert Jacks Schiff geradewegs gegen eine Klippe von Tooth Island. Diese Gelegenheit nutzt Amanda, um sich mit Jacks beiden Crewmitgliedern aus dem Staub zumachen. So bleibt Jack nur noch der wenig hilfreiche Agent und ein sinkendes Schiff. Der Agent wird allerdings recht schnell von einer riesigen Pranke in den Urwald gezerrt. Jacks primäres Ziel ist es nun seine Belohnung abzuholen und eine Möglichkeit zu finden von dieser Insel runter zu kommen. Doch dabei wird es nicht bleiben, im Verlauf der Geschichte wird Jack Doktor T. aufhalten und das Geheimnis seiner Vergangenheit lüften müssen.
Im Verlauf der Handlung spielen wir auch Amanda, die zunächst als Doktor T.s Assistentin arbeitet und etwas über Jacks Auftrag herausfinden soll. Später bekommt sie allerdings Zweifel an ihrer Arbeit für Doktor T.
Das alles wird in einer abgedrehten, aber trotzdem spannenden und nie langweiligen Geschichte erzählt, die von Dialogen und Zwischensequenzen in Ingamegrafik vorangetrieben wird.

Das Rätseldesign

Die Rätsel in Jack Keane sind unterschiedlich schwer, einige löst man in wenigen Sekunden, an anderen muss man einige Zeit sitzen, um auf die richtige Lösung zu kommen. Dabei bleiben die Rätsel jedoch immer fair und mit etwas Adventure-Logik auch nachvollziehbar. Die meisten Rätsel tendieren jedoch ehr dazu etwas zu leicht zu sein.
Schön sind auch die Rätselketten, bei denen man weiß, was einem das jetzt konkret gebracht hat und was das nächste Ziel ist. Hier mal ein Beispiel relativ früh im Spiel: Wir kommen in ein ein-Stern-Hotel, indem Montgomery ein Zimmer reserviert hat. Doch der Wirt will Jack nicht den Schlüssel geben, verrät uns allerdings, dass ihm sein einer Stern alles bedeutet und dass es diesen Stern für den immer brennenden Kamin gibt. Also löscht Jack den Kamin mit einem Glaswasser, woraufhin der der Wirt sich um den Kamin kümmern muss. In dieser Zeit kann Jack das bereit stehende Putzmittel mit Terpentin vertauschen. Anschließend wird der Stern mit einem abgebrannten Räucherstäbchen etwas schmutzig gemacht und schon reinigt der Wirt den Stern – mit Terpentin. Nachdem der Stern vom Tresen abfällt nimmt Jack ihn an sich und gibt ihm den Wirt im Tausch für den Schlüssel zu Montgomerys Zimmer.
Das Inventar ist dabei Adventure typisch gehalten. Mit einem Druck auf die X-Taste aktiviert sich die Hotspotanzeige, mit der wir alle wichtigen Gegenstände sehen können.

Die Spielwelt und ihre Charaktere

Das Spiel ist in einem comichaften Stil gehalten und bietet 3D Umgebungen, die man in klassischer Point&Klick-Manier erkundet. Die Charaktere sind alle einzigartig, da sie alle ihre Eigenheiten haben, wie zum Beispiel die griesgrämige Haushälterin von Doktor T. Dies wird von durchweg sehr guten Synchronsprechern noch einmal verstärkt (u.a. David Nathan, der schon in Fluch der Karibik 4 Captain Jack Sparrow synchronisiert hat, als Jack Keane). Im Laufe des Spiels sieht man einige abwechslungsreiche Orte, zum Beispiel den Hafen von Kapstadt oder ein Kloster im Urwald. In diesen Umgebungen lassen sich häufig schöne Details entdecken, allerdings wirken einige auch etwas leer und ehr zweckmäßig, so gibt es im dichten Urwald zum Beispiel kaum Tiere. Doch insgesamt wirkt die Welt trotzdem stimmig und wie aus einem Guss.
Grafisch ist Jack Keane heute zwar nicht mehr bildhübsch, lässt sich aber immer noch sehr gut spielen, auch wenn 3d Grafik schneller altert, als 2d. Der Soundtrack ist etwas dezenter, aber passt sich gut in das Spiel ein.

Rund um gelungene Abenteuergeschichte

Es lässt sich also zusammenfassen, dass Jack Keane ein sehr gutes Adventure ohne nennenswerte Macken ist, was auch heute immer noch gut spielbar ist. Für cirka 10 Euro eine absolute Empfehlung für jeden Adventurefan, der auch den Humor von Spielen wie Monkey Island mag.


Wertung
Pro und Kontra
  • Grafik: heute noch gut anzusehende 3d Optik
  • Sound: sehr gute Sprecher, stimmiger Soundtrack
  • Balance: Hot-Spot-Funktion
  • Atmosphäre: stimmiger Comiclook, teils detailierte Umgebungen
  • Bedienung: überscihtlcihes Inventar, gelungene Steuerung
  • Umfang: viele Rätsel, Abwechslungsreiche Umgebung
  • Handlung: interrressante Geschichte mit viel Humor
  • Rätsel: immer logisch, greifen gut in ein ander
  • Dialoge: Teils lustig, nicht ausufernd
  • Charaktere: Jeder Charakter ist einzigartig, passen zur Welt
  • Grafik: aus heutiger Sich aber trotzdem veraltet
  • Balance: teils etwas zu leicht
  • Atmosphäre: ... Teils aber auch etwas leer und zweckmäßig
  • Bedienung: Tastenbelegung nicht änderbar
  • Umfang: könnte länger sein
  • Rätsel: manchmal etwas zu leicht

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher leicht

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 10, weniger als 20 Stunden



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