Geschenkt ist NICHT zu teuer

..aha, World of Tanks - es geht also um Panzer? Ja! Wenn die Rede von großen, lauten, stinkenden Ungetümen ist, muss es nicht zwangsläufig um...

von ArminCH am: 20.04.2013

..aha, "World of Tanks" - es geht also um Panzer?

Ja! Wenn die Rede von großen, lauten, stinkenden Ungetümen ist, muss es nicht zwangsläufig um den Rockerclub in der Kneipe am Eck gehen, nein heute sprechen wir über KAMPFPANZER. Und zwar jene aus der Epoche von...

...tja, und da wirds schon haarig. Denn World of Tanks ist historisch ungefähr so korrekt wie eine auf Koks geschriebene Lucky Luke meets Asterix & Obelix Crossoverfolge. Will heißen: Wargaming, die freundlich-nette und garantiert nicht mit Diktator / Mafiageldern gegründete weißrussische MMO Krake, schickt Panzer von den dreissiger (konstruktionstechnisch sogar zwanziger) bis zu den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts gegeneinander in die Schlacht.


Weißrussland, das "Nordkorea Europas", ist die Heimat der Entwickler.

Aufgrund der Tiereinteilung stehen sich zwar die extremsten Ausreißer so gut wie nie auf einem Schlachtfeld gegenüber, wenn man aber bedenkt, dass im 2. Weltkrieg teilweise die "sinnhaften Einsatzzyklen" der Modelle bei 9 - 18 Monaten lagen, wird es historisch gesehen lächerlich. Aber seis drum! Schließlich ist es nur...

...ein Spiel:

World of Tanks wird in schöner Grafik, bei flottem Sound und akzeptabler Physiksimulation generell in schnellen, kurzen Partien gespielt, bei denen sich zwei Mannschaften aus jeweils 15 Panzern und deren Fahrer gegenüber stehen. Sieger ist, wer die gegnerische Mannschaft auslöscht, die gegnerische Basis erobert oder die vorgegebene "Zentralbasis" einnimmt. Das hört sich sehr einfach und primitiv an, entpuppt sich aber als durchaus taktische Herausforderung. Nein, Simulation wollen wir es noch nicht nennen, aber ein hirnloses Geballer ist es auf keinen Fall. Das liegt einerseits an den sehr unterschiedlichen und herausfordernden Maps, andererseits vor allem an den


...Fahrzeugklassen:


Diese spielen sich nämlich wirklich sehr, sehr unterschiedlich. Da man als Spieler über kurz oder lang ohnehin mehrere Gefährte besitzt, ist die Wahl der Klasse gleichzeitig die Frage "auf was habe ich gameplaytechnisch heute Lust?" Und je nachdem wähle ich eben aus..


...Leichter Panzer

Theoretisch der Scout, der flinke und wendige Aufklärer des Schlachtfeldes. Deswegen "theoretisch", weil Wargaming einige leichte Panzer implementiert hat, die selbst mit bestem Motor langsamer fahren als die mittleren der selben Tierstufe. Die Aufgabe eines Leichten Panzers ist das Ent- und Aufdecken feindlicher Fahrzeuge durch blitzartige Vorstöße, die so entdeckten Gefährte können dann von der Artillerie, den Sturmgeschützen und den dickeren Panzern unter Beschuss genommen werden. Leichte Panzer können oft die Panzerung von schweren und mittleren der gleichen oder höheren Tierstufe nicht durchdringen.

Also, wer gerne Supporter ist, schon als Schüler gerne die großen Schlägerjungs verarscht hat um danach blitschnell  das weite zu suchen und kein Problem damit hat, ab dem ersten Feindkontakt eine durchschnittliche Lebenserwartung von 28.5 Sekunden zu besitzen, wird den leichten Panzer lieben!

Der Einstiegspanzer der Deutschen. Das Wort "Traktor" in der Typenbezeichnung kommt nicht von ungefähr.

...Mittlerer Panzer

Der Kompromiss des Schlachtfelds, meist mit einer Kanone bewaffnet, die jedem anderen zumindest weh tun kann. Ansonsten behäbiger, langsamer, besser bewaffnet und gepanzert als der leichte Panzer, aber nicht so behäbig und langsam, aber auch nicht so gut bewaffnet und gepanzert wie ein

...Schwerer Panzer

Das sind die dicken Jungs auf dem Schlachtfeld, die massigen Umrisse, die am Horizont auftauchen. Sie stecken Treffer um Treffer ein, ohne schlapp zu machen (ausgenommen wirklich gute Artillerieschläge oder ein sehr fieser Treffer eines Jagdpanzers), ihre Kanone macht mächtig Lärm und tut auch ordentlich weh (Playerkiller ist trotzdem nicht ihre Hauptaufgabe).

Wer in taktischen Simulationen den Soldaten im Minenentschärfanzug und bei MMOs den Tank mit Freuden spielt, wird hier glücklich. Außer von hinten kommt der...


Vom Traktor zum Löwen: Hier lacht kein Feind mehr!


...der Jagdpanzer:

Wenn es in Shootern den "hochmobilen Sniper" gäbe, wäre es das Äquivalent zum Jagdpanzer. Kein drehbarer Turm, im Nahkampf daher ziemlich aufgeschmissen, leicht untermotorisiert, aber mit einer Kanone bewaffnet, die sogar einen zwei Stufen höheren Gegner aus den Socken pusten kann. Aufgrund der erwähnten Schwächen sehr anspruchsvolle Klasse, die genauso auf Teamwork angewiesen ist wie...

...die Artillerie:

Wer unter dem Motto "Frieden schaffen mit Steilfeuerwaffen!" das Schlachtfeld betritt, schlüpft in die Rolle des taktischen Campers mit dem höchsten Schadenspotential. Anstatt der 3D Ansicht gibt es 3D Vogelperspektive mit den Daten der vorne aufklärenden und kämpfenden Teamkameraden. Wer sich noch an Unreal Tournament  (das Original) erinnern kann, und an die Capture-The-Flag Partien auf Lava Giant: Stellt euch einen Redeeemer-Camper vor, der alle 12 bis 25 Sekunden schießen kann, und ihr habt ungefähr die Spielweise der Artillerie. Im Nahkampf und ohne Aufklärugn durch Scouts und Mediums zum Vergessen, aber vom Schadenspotential gerechnet gewaltig.


Na, na, wer wird denn so übertreiben?!

Nach dem Kampf ist vor dem Kampf:

Für jede Partie gibt es abhängig von den eigenen Leistungen (nicht nur Abschüsse, das Spiel belohnt viele verschiedene Teamplayaspekte) Erfahrungspunkte. (auch die Mannschaft verbessert sich laufend). Mit diesen Forschugnspuntken erforschen wir weitere Upgrades wie bessere Waffen, Motoren, Drehtürme, Funkgeräte und Ketten. Über diesen Forschungsbaum kommt man auch in die nächsthöhere Fahrzeugklasse, das nächsthöhere "Tier".

Die ersten 4 Tiers bei den Panzern, sowie die ersten 2 bei den Jagdpanzern und Artillerien kann man übrigens jeweils an einem Tag freispielen, selbst ohne Premium. Ab Tier 6 wird es aber bei den Panzern, bei den Steilfeuerwaffen schon ab Tier 4 sehr zäh und mühsam. Selbst der Premiumaccount hilft da nur mit einem 50% boost.

Pay 2 Win? Nein, aber...

Neben den Erfahrungs (Forschungs-)punkten gibt es noch die Silber- und Goldwährung des Spieles. Gold kauft man um echtes Geld, Silber kann man sich erspielen. Nach zahlreichen Patches und einer erstaunlichen Kompromissbereitschaft seitens Entwickler / Publisher ist mittlerweile außer dem Premiumaccount und einigen wenigen Kaufpanzern ALLES mit Silberwährung kaufbar. Teilweise (wie bei der Premiummunition) um horrende Preise, aber eben erspielbar.
Und das ist fair.

Fazit:

Taktische Shootergeplänkel in Panzern, mit erstaunlichem Tiefgang und Spaßpotential. Kann sowohl als "Snack für Zwischendurch" als auch als langjähriges Clanprojekt gespielt werden. Bei letzterem ist aber Premium fast unerlässlich.


Wertung
Pro und Kontra
  • Gute Grafik
  • Teilweise sehr gute Physik
  • nette Schlachtenmusik
  • gewaltiger Umfang
  • großteils fair gebalanced
  • kurzweilig
  • trotzdem anspruchsvoll
  • Manche Panzermodelle spielerisch sinnlos
  • Aufdeckung / Sichtweite teilweise nicht nachvollziehbar
  • Ohne Premium zäher Anstieg

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher leicht

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 100 Stunden



Kommentare(7)
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