gut gelungener Seitenwechsel

Nachdem ich die Story jetzt durch habe, erlaube ich mir mal ein kleine Einschätzung. Assassin's Creed Rogue ist gameplay technisch durch das...

von Klugscheißer am: 28.03.2015

Nachdem ich die Story jetzt durch habe, erlaube ich mir mal ein kleine Einschätzung. Assassin's Creed Rogue ist gameplay technisch durch das Gameplay auf hoher See und an Land sehr ähnlich mit dem Vorgänger Black Flag, jedoch auf die Story betrachtet mehr in Assassin's Creed 3 verankert. Nicht umsonst ist es also ein Lückenfüller zwischen diesen beiden Spielen.

Story

Die Handlung spielt in Nordamerika hauptsächlich im siebenjährigen Krieg (1756-1763), wo Briten und Franzosen um die Vorherrschaft kämpfen. Und dazwischen natürlich der Assassinen Templer Konflikt. Shay Patrick Cormac ist am Anfang der Story ein Assassine, die die Franzosen unterstützen, wechselt aber später zu den Templern, die auf Seiten der Briten kämpfen. Der Grund hierfür ist das große Erdbeben in Lissabon von 1756, was er auslöst, da er ein Artefakt der ersten Zivilisation holen soll, das sich unter einem Dom befindet. Wegen ihm sind tausende in den Ruinen der Stadt umgekommen, was ihn an den Plänen der Bruderschaft zweifeln lässt. Zurück in Nordamerika verrät er seine Brüder und flieht. Allerdings finde ich diese Reaktion viel zu übertrieben, dass er der Bruderschaft deswegen gleich in den Rücken fällt. Im Verlauf der Handlung trifft Shay auf bereits bekannte Charaktere aus den oben angesprochenen Spielen, wie etwa Haytham Kennway, Achilles Davenport oder Adewalé. Aber mehr möchte ich jetzt auch nicht verraten. Die Story ist erschreckend kurz geraten. Insgesamt 6 Erinnerungsabschnitte gibt es, die ich in weniger als 10 Stunden durch hatte. Und auch das Ende im eisigen Norden wirkt wieder so, als hätte sich Ubisoft auf Krampf etwas ausdenken müssen um die Story abschließen zu können. Lediglich ganz zum Schluss gibt es noch eine kleine Anspielung auf Assassin's Creed Unity, die wiederum sehr gut gelungen ist. Dennoch war das ganze spannend.

Auch gibt es wieder eine Handlung in der Gegenwart, aber die ist nur Nebensache. Man erfährt lediglich etwas über die Story und über andere Assassin's Creed Teile.

Gameplay

Wie bereits gesagt, ist es sehr vergleichbar mit Black Flag. Man verbringt viel Zeit mit Shay und seinem Schiff, der Morrigan, auf dem Wasser und an Land, überfällt Schiffe, erobert Forts und plündert Lagerhäuser. Insgesamt hält es sich recht konservativ: Aussichtspunkte synchronisieren, Plündern von Truhen, jagen von Tieren, fangen von Papierseiten, die wegfliegen sobald man sich ihnen nähert,... Natürlich gehört das zu jedem Assassin's Creed dazu, ein paar mehr Neuerungen währen aber schon nett gewesen. Weggelassen wurden u.a. die Meuchel Missionen. Dafür muss man jetzt Assassinen abfangen, die es auf ein Ziel abgesehen haben, das man beschützen soll. Übernommen wurden hingegen die Borgia Türme aus Brotherhood. Nur heißen diese Türme jetzt Bandenhauptquartiere. Und dann gibt es da noch die zwei Probleme, die Assassin's Creed seit jeher hat: das unberechenbare Klettersystem und die viel zu leichten Kämpfe. Am Anfang sind die Kämpfe zwar noch anspruchsvoll, da es neue Gegnertypen gibt. Jedoch hat man relativ schnell den Bogen raus, welche Schwächen jeder Gegner hat. Die Verwandlung zum Templer hat wenig Auswirkungen. Es fühlt sich immer noch so an, als spiele man einen Assassinen (aber gut, das ist in Anbetracht der Story auch verständlich). Es gibt drei Hauptschauplätze: New York, das Ländliches Flussgebiet des River Valley und den eisigen Nordatlantik rund um Neufundland. Die Atmosphäre kommt überall sehr gut rüber. Beispielsweise hat man ständig eine leichte Gänsehaut, wenn man im Nordatlantik unterwegs ist.

Was ich aber sehr seltsam finde ist, dass es zum aller ersten mal erlaubt ist Zivilisten zu töten. Es heften sich lediglich Kopfgeldjäger an die Versen von Shay (die übrigens als einzige sehr schwer zu bezwingen sin). Es ist deshalb seltsam, weil Shay doch eigentlich zu den Templern übergetreten ist, weil er tausende unschuldige auf dem Gewissen hat, und sich gesagt hat, dass das aufhören muss. 

Technik

Hier kann ich mich kurz halten: Verschlimmbesserung. Natürlich ist es für die Last Gen Konsolen gedacht. Aber dafür, dass sich die Entwickler 4 Monate Zeit für die PC Optimierungen genommen haben, fällt das ganze doch recht ernüchternd aus. Vor allem, da sie mit Black Flag gezeigt haben, dass es eigentlich schaffbar ist. Es gibt zum Beispiel kein Wasser mehr, das um die Bugreling schwappt, und sich über das Deck verteilt. Auch das Interface ist zu 95% das gleiche wie in Black Flag. Fummeliger ist die schnell Zugriffsleiste geworden, weil es mehr Waffentypen gibt, bei denen sich niemals jemand die dutzenden Tastenbelegung merken kann. Hier und da gibt es Cliffing Bugs, die durch das schlechte Klettersystem regelrecht zum Fluch werden können. Graphisch zugelegt wurde hingegen im Nordatlantik. Besonders bei Nacht sieht das ganze sehr hübsch aus. Wenn das Polarlicht über den Nachthimmel wabert, und der Mond dahinter leuchtet, dann sieht das ganze schon ziemlich cool aus. Und was mir auch schon bei Black Flag aufgefallen ist: der Sternenhimmel ist sehr akkurat. Ich bin jetzt kein Astronom und kann daher nicht sagen wie genau das ganze jetzt wirklich ist, aber den großen Waagen, den Orion und den Löwen konnte ich in der korrekten Himmelsrichtung erkennen. Das ist ein nettes kleines Gimmick.

Fazit

Assassin's Creed Rogue ist für alle diejenigen, die schon immer einmal die Seiten tauschen wollten und erfahren möchten, was vor Assassin's Creed 3 passierte. Es hat die typischen Macken eines jeden Assassin's Creed, aber so schlimm ist das jetzt auch nicht. Insgesamt ist es ein sehr gutes Spiel. Lediglich im Vergleich zu Black Flag setzt es allerdings nicht gerade auf Neuerungen. Außerdem ist es ein würdiger Konkurrent zu Unity. Es setzt mehr auf Action als auf schleichen. Wer Black Flag schon hat, dem würde ich es trotzdem empfehlen. Es ist zwar sehr ähnlich aber trotzdem etwas neues. 

 


Wertung
Pro und Kontra
  • sehr gute Atmosphäre
  • tolle Seeschlachten
  • spannende Story
  • etwas enttäuschende Grafik
  • fummelige Bedienung
  • aufgesetzt wirkender Hintergrund von Shay

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher leicht

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 20, weniger als 40 Stunden



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