Ist das Double Fine Adventure gelungen?

Broken Age, ursprünglich Double Fine Adventure, sollte den Spielern zeigen, das Tim Schaefer immer noch was zu sagen hat und immer noch gute Point-and...

von DanieD00 am: 18.10.2015

Broken Age, ursprünglich Double Fine Adventure, sollte den Spielern zeigen, das Tim Schaefer immer noch was zu sagen hat und immer noch gute Point-and Click Adventure machen kann, und zeigt Schwächen in der zweiten Hälfe! Welche? Das werde ich euch erklären!

Zwei Jugendliche, zwei Geschichten und zwei Akte

Broken Age erzählt die Geschichte von Shay und Vella, zwei Jugendliche in unterschiedlichen Welten. Shay lebt in einem Raumschiff und ist vor jeglichen Gefahren geschützt, und genau das will er eigentlich nicht. Da kommt ihm der Wolf Marek ins Spiel, aber kann er ihm vertrauen? Vella hingegen lebt in einem kleinen Dorf, welches ein jährliches Mahl für ein Monster veranstaltet. Und Vella soll genau für dieses Monster zum Fraß vorgeworfen werden, damit das Dorf nicht zerstört wird. Sie flieht, und will mit allen Mitteln versuchen, ihr Dorf zu retten und das Monster zu töten. Das Spiel ist in zwei Akte unterteilt, und während der erste Akt einen grandiosen Start hinlegt, versagt der zweite Akt, sowohl handlungstechnisch als auch Gameplaytechnisch. Dafür hat das Spiel einige Wendungen, die es echt in sich haben, und die Charaktere sind allesamt interessant gestaltet. Dialoge sind umfangreich und teilweise humorvoll gestaltet und man hört sie sich gerne an. Ob auf Deutsch oder Englisch, die Synchronsprecher leisten einen starken Job.

Von Rätseln und Dialogen

Der Clou an Broken Age ist, das wir jederzeit zu Shay bzw. Vella wechseln können. Sonst besteht das Spiel aus den typischen Point-and Click Adventureelementen. Das heißt, wir schauen uns die Umgebung an, sprechen mit anderen Personen und lösen mal leichte, mal knifflige Rätsel, oder wir interagieren mit Gegenständen und kombinieren diese, um Gegenstände zum Laufen zu bringen. Während Broken Age im ersten Akt recht einfach geraten ist und die Rätsel selbst für Einsteiger von Point-and Click Adventures machbar sind, finden wir im zweiten Akt das krasse Gegenteil. Ja, das krasse, denn im Vergleich dazu gibt es im zweiten Akt Rätsel, wo selbst der Riddler zur Weißglut kommt. Grundsätzlich ist es nichts schlimmes, wenn ein Rätsel fordernd ist. Wenn man aber nach 2 Stunden! immer noch nicht weiß, wie man was jetzt machen soll, dann verliert man auch die Nerven und sucht sich einen Guide raus, und wieso? Dieses Rätsel ist zufallsgeneriert! Zugegeben, nicht alle Rätsel sind so, die meisten sind immer noch ordentlich schwer, aber nie unfair. Das führt trotz allem zu ständigem Wiederholen, und wie schon erwähnt, irgendwann will man einfach nur einen Guide suchen. Dafür weiß man immer, was man gerade für ein Ziel hat, und die Steuerung ist tadellos. Auch für ein Adventure ist die Spielzeit mit 10 Stunden angemessen, wenn man sich überall umschaut. Leider kommen im zweiten Akt nur ein oder zwei neue Gebiete hinzu, was Potenzial verschenkt. Ebenso tauchen kaum neue Charaktere auf.


Technisch überzeugend?

Broken Age sieht von der Optik her für ein Adventure 1A aus. Die Umgebungen sind alle richtig klasse gezeichnet und eine bleibt mir auch in Erinnerung. Auch die Charaktere sind allesamt schön gezeichnet. Der Soundtrack des Spiels setzt dem eine Schüppe drauf, denn dieser ist schlichtweg grandios. Synchronsprecher sind, wie schon erwähnt, in Deutsch und Englisch sehr gut. Die deutsche Übersetzung ist ordentlich, mir fielen nur sehr wenige Fehler im Vergleich auf. Vorbildlich: Das Spiel ist komplett Bugfrei, ich fand keinen einzigen Bug vor.

Fazit

Ehrlich gesagt fiel es mir schwer, Broken Age eine passende Wertung zu vergeben. Einerseits macht es im Prinzip alles richtig, der Look ist fantastisch, Musik und Synchronsprecher leisten einen tollen Job und die meisten Rätsel sind fordernd und trotzdem nicht unfair. Andererseits ist die Handlung so eine Sache. Während man am Anfang noch von einer ''Coming of Age'' Story gesprochen hat, wirft der zweite Akt einfach alles von Bord. Die Geschichte, die so gut angefangen hat, endet unspektakulär und sogar unbefriedigend. Ebenso werden Rätsel unlogisch und Umgebungen werden recyclet. Somit kann ich abschließend sagen: Broken Age ist ein Spiel, welchen man eine Chance durchaus geben kann. Dann muss man aber damit rechnen, das man ein unbefriedigendes und abruptes Ende bekommt und einige Rätsel selbst für absolute Profis unter den Rätselknackern extrem hart sind. Nichtsdestotrotz kann ich eine Kaufempfehlung aussprechen, allerdings nicht für 24 Euro. Da sollte man doch lieber warten, bis es ca. 15 Euro kostet.


Wertung
Pro und Kontra
  • Handlung: Starker Anfang...
  • Handlung: Zwei interessante Charaktere
  • Handlung: Starke Wendungen
  • Gameplay: Zwei Spielbare Charaktere
  • Gameplay: Angenehm fordernde Rätsel...
  • Gameplay: Humorvolle und interessante Dialoge
  • Technik: Tolle gezeichnete Umgebungen
  • Technik: Meisterhafter Soundtrack
  • Technik: Starke deutsche und englische Synchronisation
  • Technik: Bugfrei
  • Umfang: 10 Stunden Spielzeit
  • Steuerung: Leicht erlernte und gängige Steuerung
  • Handlung: ...aber unbefriedigender zweiter Akt
  • Gameplay: ...von denen einige wenige übertrieben schwer sind
  • Gameplay: Einige unlogische Rätsel
  • Gameplay: Umgebungsrecycling
  • Balance: Erster Akt zu leicht, zweiter teils zu schwer
  • Balance: Einige Trial and Error Elemente

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher schwer

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 10, weniger als 20 Stunden



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