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Das kurz nach dem dritten Teil ('Die Rückkehr des Königs') erschienene Spiel Schlacht um Mittelerde umfasste die komplette, epische Geschichte von den Anfängen...

von Stexx am: 11.10.2009

Das kurz nach dem dritten Teil ('Die Rückkehr des Königs') erschienene Spiel Schlacht um Mittelerde umfasste die komplette, epische Geschichte von den Anfängen der Gemeinschaft, bis zur entscheidenden Schlacht am schwarzen Tor. Zwei Jahre später erblickte der zweite Teil des Strategiespiels das Licht und verknüpfte die Stärken des Vorgängers mit Topgrafik und ein paar Neuerungen.

Schlacht um Mittelerde 2 wartet mit gleich drei neuen Völkern auf, die Sie auch sogleich in die jeweils etwa zehn Stunden langen Kampangen führen müssen: Die Elben, die sich im Konflikt um den einen Ring mit den Zwergen verbünden mussten, mitsamt deren Helden. So stellen Sie etwa Glorfindel und Arwen unter ihr Kommando, auf der anderen Seite ziehen sie mit den Erzfeinden der Zwerge in die Schlacht, den Orks aus Moria und deren Verbündeten, Trollen, Riesen und Spinnen. Zwar sind die Missionen abwechslungsreicher als die sich zum Teil stark wiederholenden Aufgaben im ersten Teil, trotzdem fehlt beiden Feldzügen stellenweise die nötige Würze. Dafür stechen Höhepunkte wie die Verteidigung, bzw der Angriff Erebors deutlich heraus.

Neben den drei komplett neuen Völkern spendiert der zweite Teil auch den übrigen Rassen neue Einheiten, Gebäude und Fähigkeiten. Zwar sind auch Seeschlachten auf den (wunderschönen) Meeren möglich, der ohnehin weniger vorhandene taktische Aspekt geht hier aber komplett baden. Überhaupt setzt auch Schlacht um Mittelerde 2 wie sein Vorgänger auf bombastische Schlachten, tolle Effekte, Krawumm und natürlich die mächtige Lizenz. Hier ist dem Titel nichts vorzuwerfen, das Spiel bringt alles mit, was Mittelerde zu bieten hat.
Wie auch schon im ersten Teil hält sich der eigentliche Spielverlauf sehr simpel, auch wenn es auch hier Neuerungen gibt. Der statische Basenbau des Vorgängers entfällt, wie etwa in Command and Conquer lassen sich die Heerlager frei platzieren, was einen strategischen Ansatz bringt. Rohstoffproduzierende Gebäude müssen etwa in einem gewissen Abstand zueinander stehen um die volle Effizienz herauszukitzeln. Die Zitadellen lassen sich nun individuell aufwerten und je nach Volk können sogar (relativ nutzlose weil schwache) Mauern gezogen werden.
Die Gefechte sind knackig, die Präsentation über jeden Zweifel erhaben. Tolle Effekte und Animationen gehen mit dem Originalsoundtrack einher und erzeugen eine dichte Athmosphäre. Das Spiel ist wesentlich variantenreicher geworden, als der Vorgänger, jedes Volk hat seine individuellen Stärken und Schwächen. Leider hinkt die Balance, viele Einheiten sind überstark, Spezialfertigkeiten, die wie im ersten Teil durch Schicksalspunkte (im Kampf gewonnen)erworben werden können sind häufig Schlachtentscheidend. Auch die KI leistet sich häufiger Aussetzter, generell haben sie es zuerst auf Ihre Wirtschaftsgebäude abgesehen, rennen also blind durch Ihre Verteidigung um ein Gehöft zu erreichen. Allerdings ist sie sehr aggressiv, und blitzschnell, auf die Dauer aber leider zu durchschaubar.
Ein nettes Feature ist auch der Heldeneditor, in dem Sie ihren eigenen Recken aus verschiedenen Klassen heranzüchten können, ihm Rüstzeug anlegen und Fähigkeiten verteilen um dann Seite an Seite mit Aragorn, Frodo oder Sauron (der durch den einen Ring beschworen werden kann, nachdem man Gollum auf der Karte ausfindig und unschädlich gemacht hat) in den Kampf zu ziehen. Das ist mit den neuen Völkern die beste Neuerung.
Langweilig und schwächenoffenbarend kommt daher der Ringkriegmodus daher, ein Spielmodus der entfernt an Risiko erinnert. Leider wirkt die KI viel zu berechenbar, weswegen nicht wirklich Spannung aufkommt. Ein bisschen mehr Tiefgang hätte hier nicht schaden können.

Ansonsten bietet Schlacht um Mittelerde 2 einige sinnvolle Neuerungen, die neuen Völker sorgen für mehr Abwechslung, besonders im spaßigen Multyplayermodus. Solotechnisch kann das Spiel aber nicht durchweg überzeugen, dafür offenbart es zu viele Schwächen hinsichtlich der künstlichen Intelligenz und der arg kurzen, wenn auch interessanten Kampangen.
Technisch ist der Titel auch jetzt noch gut ausgestattet, atmosphärisch bietet Schlacht um Mittelerde alles was man sich als Fan der Filme wünschen kann. Wer den Vorgänger mochte wird die Neuerungen zu schätzen wissen und auch Neueinsteiger, die weniger Wert auf taktsichen Tiefgang als auf Bombast legen (wie etwa in Dawn of War) sind bei diesem Spiel gut aufgehoben.


Wertung
Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher leicht

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 40, weniger als 100 Stunden



Kommentare(1)
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