Kurzweiliges Jump&Run mit hohem Frustfaktor

Der Trend-Sport 'Parkour' hat in den letzten Jahren zunehmend an Popularität und Ansehen gewonnen und zeigte immer häufiger Präsenz in den Medien. Und wie bei...

von - Gast - am: 05.04.2009

Der Trend-Sport 'Parkour' hat in den letzten Jahren zunehmend an Popularität und Ansehen gewonnen und zeigte immer häufiger Präsenz in den Medien. Und wie bei fast allen Sportarten blieb auch hier eine Umsetzung auf dem PC und den Konsolen nur eine Frage der Zeit.
Mirror's Edge wagt diesen Schritt, jedoch nicht im Rahmen eines Sportspiels sondern in der passenden Verpackung eines adrenalinreichen Actionspiels mit einer packenden Handlung um Korruption und Intrigen.

Lehrreicher Start

Zu Beginn des Spiels lernen sie in einem interaktiven Tutorial, was unsere sympathische Protagonistin Faith alles auf Lager hat und wie sie entsprechende Moves mit ihrem Pad oder der Tastatur auslösen. Von Beginn an merkt man dabei, dass sich der Entwickler Dice intensiv mit der Sportart beschäftigt haben muss, da das Geschwindigkeitsgefühl enorm ist und vor allen Dingen die Animationen das authentische, realistische Gefühl vermitteln, selbst in der Rolle der zu Beginn blassen Heldin Faith zu stecken. Dabei wird das nur bedingt vorhandene Identifikationspotenzial mit der Protagonistin durch das authentische Gefühl des 'Selbst-Erlebens' kompensiert.

08/15 Story

Die Geschichte um Intrigen und Korruption wird interessant durch Zwischensequenzen im Comic-Stil im Wechsel mit kürzeren Sequenzen in Spielgrafik erzählt und baut einen soliden Spannungsbogen auf. In Mirror's Edge spielen sie einen sog. 'Runner' oder in ihrem Fall eine 'Runnerin', die in der zweigeteilten Stadt für Botendienste von den abgegrenzten slum-ähnlichen Außengebieten in das sterile Stadtinnere zuständig ist.
Der Kontakt zwischen den 'Außenseitern', den Bewohnern der Slums und den Bürgern der Stadt ist strengstens untersagt. Die Stadt steht unter einer Polizeidiktatur und alles was wir machen wird überwacht im Utopia der gewaltfreien, sauberen und sicheren Stadt.
Das unter dieser Fassade der perfekten Stadt etwas gewaltig rumort wird uns schnell klar. Wir werden vom Spiel in eine Büro geführt, in dem wir unsere Schwester und den toten Bürgermeister auffinden. Diese gibt uns glaubwürdig zu verstehen, dass sie mit dem Tod des Bürgermeisters nichts zu tun hat und zum Tatort gelockt wurde. Sie fürchtet, nicht heil aus der Sache rauszukommen und bittet uns, die mysteriösen Vorfälle aufzuklären und ihre Unschuld zu beweisen.
Im Laufe des Spiels verfolgen wir genau dieses Ziel, merken aber schnell, dass wir bei der Aufklärung des Falls ganz genau darauf achten müssen, wem wir trauen und wem nicht.
Mehr Informationen sollten an dieser Stelle nicht nötig sein. Die Geschichte kommt langsam in die Gänge und wird am Ende rasanter und gipfelt in einem (Achtung Spoiler!) sehr sehr enttäuschendem Ende.
Alles in allem bietet Mirror's Edge eine solide Geschichte, die jedoch sehr aufgesetzt wirk und nur als passender Rahmen für das äußerst spaßige Rennen, Klettern und Springen fungiert.

Ständige Wiederholungen

Die Speicherpunkte in Mirror's Edge sind fair gesetzt. Jedoch ist dies auch unabdingbar, denn das Spiel kann in manchen Passagen ungaublich frusten. Es kommt vor, dass man Passagen mehrmals wiederholen muss, um den richtigen Weg zu finden und diesen auch nach Plan umzusetzen. Dies ist auch der größte Frustfaktor von Mirror's Edge - ein ständiges 'Trial- and-Error System'. Auch mit eingeschalteter Hilfestellung ist der Weg teilweise nicht sofort erkennbar.

Schön steril

Mirror's Edge ist bedingt durch das erstellte Utopia der sauberen Stadt sehr steril geahlten und entwickelt durch diesen Umstand einen ganz eigenen Charme. Scharfe Texturen, beeindruckende Licht-und Physikeffekte erzeugen eine unglaubliche Grafikpracht trotz weniger Farben.


Wertung
Pro und Kontra
  • Grafik: scharfe Texturen, schöne Lichteffekte, Physik
  • Sound: recht gute deutsche Sprecher, Umgebungsgeräusche
  • Balance: leichter Einstieg, gute/steile Lernkurve
  • Atmosphäre: sterile Stadt, authentische Umsetzung des Sports
  • Bedienung: präzise Steuerung mit Pad, simpel
  • Umfang: kurzweilig
  • KI: Gegner suchen Deckung
  • Waffen & Extras: Waffen nicht so wichtig, coole Moves
  • Handlung: guter Spannungsbogen
  • Grafik: -
  • Sound: etwas aufgesetzte Dialoge, wenig Einsatz von Musik
  • Balance: teilweise sehr frustend, Trial-and-Error
  • Atmosphäre: lahme Story
  • Bedienung: teilweise sehr hektisch
  • Umfang: sehr kurz, wenig andere Motivation
  • Leveldesign: unfaire Positionierung von Gegnern
  • KI: teilweise sehr dümmlich, manchmal sehr mächtig
  • Waffen & Extras: geringe Waffenvielfalt
  • Handlung: 08/15-Story

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher schwer

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 10, weniger als 20 Stunden



Kommentare(2)
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