Mehr vom Selben

Ich bin dann mal weg: Von der exotisch-paradiesischen Insel-atmosphäre in Far Cry 3 hat sich Ubisoft verabschiedet. Diesmal geht es hinauf... weit hinauf...

von Jcfr am: 20.01.2015

Ich bin dann mal weg:

Von der exotisch-paradiesischen Insel-atmosphäre in Far Cry 3 hat sich Ubisoft verabschiedet. Diesmal geht es hinauf... weit hinauf in den Himalaya und in den fiktiven Kleinstaat Kyrat. Wir schlüpfen in die Haut von Ajay Ghale den es dorthin verschlägt, um den letzten Willen seiner Mutter zu erfüllen, dieser da ist, ihre Asche an einem ganz bestimmten Punkt in Kyrat zu bringen. 

Wer Far Cry 3 kennt, dem werden wohl bereits am Anfang vom vierten Teil der Serie Übereinstimmungen zwangsläufig auffallen. Schon innerhalb der ersten Minuten machen wir Bekanntschaft mit dem großen Antagonisten Pagan Min, werden gefangen genommen, befreien uns und landen letztendlich mitten in der offenen Spielwelt und mitten im Kampf zwischen Pagans treuen Soldaten und dem Widerstand des goldenen Pfads. Und so ist es fortan unsere Aufgabe die Rebellen im Freiheitskampf zu unterstützen... und das alles obwohl Ajay doch eigentlich nur den letzten Willen seiner Erzeugerin erfüllen wollte.

Ein Schuss ins Blaue:

Was bietet Far Cry 4 im Vergleich zu seinem Vorgänger? Auf den ersten Blick nicht viel Neues.
 Als Spieler erhält man wieder zugang zu einer offenen Karte auf der es gilt Story-Missionen und Neben-Mission zu erfüllen. Meist bedeutet das, man ballert sich im besten Rambo-Stil durch die Berglandschaft oder messert unbemerkt beim verdeckten Vorgehen. Daneben gibt es noch Jagdaufträge, Fahrzeugrennen (die nach wie vor unter einer leicht schwammigen Steuerung leiden), Eskortmissionen, und, und, und. Zudem tauchen regelmäßig beim freien Erkunden Ereignisse auf, die nicht von ungefähr an die "Massenereignisse" in Ubisofts anderem Titel AC:Unity erinnern. Und wie in Unity gilt auch hier: Beim ersten bis fünften Mal ganz nett, danach eher nervig. 

Das Waffenhandling geht wie üblich leicht von der Hand und die Auswahl an Knarrren geht in Ordnung... auch wenn einige Exemplare Copy-Paste-Produkte aus dem Vorgänger sind (Ripper, Flammenwerfer, Z93...). Auch die Messer-Takedowns sind wieder mit von der Partie und man  steigt während des Spiels im Level auf und schaltet Skills frei. Die drei Bäume aus FC3 wurden auf zwei begrenzt und wer alles, was das Spiel bietet, mitnimmt wird beide Skilltrees im Nu auf 100% bringen.

Spiel's noch einmal, Sam

Ok, die Neuerungen, die Far Cry 4 aufbietet, kann man fast an einer Hand abzählen. Sinnvoll sind die Meisten nichtsdestotrotz.
Neue Dinge wie:

  • Radiotürme sind nun bewacht
  • Man kann mit einem Greifhaken klettern (auch wenn die Benutzung eingeschränkt ist)
  • Elefanten als Reittiere für mächtige Offensiven
  • Manche Missionen lassen sich im Koop-Bestreiten
  • Gyrokopter
  • Köder mit denen man Wildtiere anlocken kann
  • Feinde versuchen nun auch, eroberte Militärposten zurückzuerobern
  • Durch "befriedete Gebiete" streifen öfters Militärkonvois

Nett ist auch, das uns nun des Öfteren die Wahl gestattet wird welche der Hauptstory-Missionen  wir von den beiden Anführern des goldenen Pfads annehmen wollen. Weniger nett: Manche Missionen sheinen aus dem alten Teil recycelt zu sein (wie das Anzünden einer Mohnplantage anstatt einer Hanf-Plantage in FC3). Gefallen haben mir auch die leicht ausgebauten Drogentrips und die optionalen  Missionen, bei dem man Shangri-La erkundet.

Wahnsinn ist Wiederholung:

Die größte Schwäche von Far Cry 4 ist wohl... Far Cry 3. An allen Ecken und Enden  bekommt man immer wieder das Gefühl, etwas zu tun, was man eigentlich schon einmal in fast derselben Art getan hat.

Missionen ähneln sich, die Spielmechaniken sind nahezu exakt dieselben und das kann dazu führen, das einem das Spiel als zäh vorkommt. Gerade nach etwas mehr als der Hälfte verlor das Spiel für mich an Schwung. Das, manchmal doch ein wenig hakelige, Turmklettern ging mir so z.B. am Ende derart auf die Nerven, dass ich kurzerhand den Gyrokopter zu Hilfe nahm. Der Hamster im Laufrad lässt also gelegentlich grüßen.  Und ob Pagan Min ein würdiger Vaas-Ersatz ist, darüber lässt sich streiten. Zumindest hält er bis zum Schluss durch, der die eine oder andere Wendung parat hält (soviel darf man wohl spoilern). Mir persönlich kam Pagan nicht ganz so durchgedreht und "hassenswürdig" vor wie Vaas - eher wie ein Handsome-Jack-light. Auch schade ist, dass das frostige Gebirgssetting nur Bestandteil ein paar weniger Missionen ist und ansonsten ungenutzt bleibt

Am Ende des Spiels war ich einerseits unterhalten... andrerseits aber auch irgendwie froh, die Tretmühle hinter mir zu haben.

Lag-Racer:

Technisch und optisch hat die Serie ein paar Fortschritte gemacht und Kyrat sieht einfach nur atemberaubend atmosphärisch aus.

Das einzige, technische Problem, auf das ich während des Spiels stieß war, das bei hohen Grafik-Einstellungen während des Fahrens, ab einer gewissen Geschwinigkeit, die Framerate in den Keller ging bis an den Rand der Unspielbarkeit. Ansonsten lief das Spiel sstabil - bis auf zwei Abstürze.  

Fazit:

Man kann es wohl so zusammenfassen: Wer Far Cry 3 nicht kennt und Bock auf einen richtig guten First-Person-Shooter hat... oder wer den dritten Teil abgöttisch liebte und drei Mal durchgespielt hat, der wird auch den Kauf von Far Cry 4 nicht bereuen.

Im Wesentlichen bietet es mehr vom Selben mit ein paar wenigen aber doch sinnvollen Neuerungen (der Gyrkopter ist mein neues Leiblingsvehikel). Für mich hätte es dennoch etwas mehr Innovation vertragen können. wer damit lebenkann wird den Ausflug nach Kyrat nicht bereuen.

 


Wertung
Pro und Kontra
  • Offene Spielwelt, die zum Experimentieren einlädt
  • Toller Mix aus Schießen und Schleichen
  • Eine leicht dynamischere Kampagne
  • Abwechslungsreiche Missionen...
  • ... die zum Teil aber ebenso aus dem VOrgänger geklaut wurden,wie Waffen und Spielmechanik
  • Mangel an wahrer Innovation
  • Einfahc mehr vom Selben

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 40, weniger als 100 Stunden



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