Neverwinter...lieber Niemehrwinter...

Ich hatte anfangs viel Hoffnung in das Spiel gesetzt, es hatte immerhin gute Ansatze, wurde aber trotz allem enttäuscht.   Fangen wir jedoch mal mit...

von - Gast - am: 25.09.2013

Ich hatte anfangs viel Hoffnung in das Spiel gesetzt, es hatte immerhin gute Ansatze, wurde aber trotz allem enttäuscht.

 

Fangen wir jedoch mal mit der Grafik des Spiels an. Wer die Grafik von Tera, Aion oder Guild Wars2 gewohnt ist, wird sich bei NW umschauen müssen. Die Grafik ist nicht schlecht, aber auch nicht toll. Es ist alles recht kantig und sieht auch alles irgendwie nicht real bzw. echt aus.

Was die Musik des Spiels angeht, kann ich mich nicht beschweren. Jedes Gebiet hat seine eigene Musik die voll und ganz zu der Atmosphäre passt. Mittlerweile wurde auch die Vertonung der NPC nachgepatcht.

 

Für mich persönlich ist die Charaktererstellung sehr wichtig. Ich mag es viele Möglichkeiten zu haben, seinen Char individuell aussehen zu lassen. Hier muss sich NW keinesfalls verstecken. Es gibt 100 von Einstellungsmöglichkeiten und am Ende kann noch ein bisschen auf die Geschichte des Charakters eingegangen werden. Die bestehenden Auswahlmöglichkeiten haben aber bislang kein Einfluss auf das Spiel selbst. Lediglich bekommt Ihr durch Eure Auswahl 2 Titel freigeschaltet.

 

Nach der Erstellung geht’s auch gleich schon los. Ihr seid am Strand gestrandet und müsst Euch nun durch ein kleines Tutorial in die Hauptstadt kämpfen. Dort angekommen geht’s auch gleich mit den ersten Quest los. Leider auch, in diesem Spiel, wurde das Questen nicht neu erfunden. Von Anfang bis Ende sind es immer die gleichen Quest. Töte die, sammelt das, bring es dem, sprich mit dem…

 

Das Skillsystem besteht aus dem eigentlichen Fähigkeitenbaum und dem Talentbaum. Im Fähigkeitenbaum kann man seine gewünschten Fähigkeiten erlernen und sie bis auf Stufe 3 aufwerten. Aufgrund der vielen Fähigkeiten kann sich jeder Spieler individuell seine Fähigkeiten anpassen. Leider stehen dem Spieler im Interface nur 5-6 Slots für die Fähigkeiten zur Verfügung.

 

Das leveln gestaltet sich recht einfach und geht auch schnell. Teilweise sogar zu schnell, das ich sogar Probleme hatte, jede Instanz und Gefecht für meine Stufe mitzunehmen.  Auf Stufe 60 angekommen ging’s dann los mit dem Equip farmen. Alle Instanzen die man beim leveln gespielt hat gibt’s auf Stufe 60 in der heroischen Variante. Leider haben mir die Instanzen nicht gut gefallen. Sie sind zwar schön gemacht, jedoch das jeder Zwischenboss und Endboss nur Adds spawnt, hat mir den Spaß an Instanzen verdorben. Zusätzlich kam noch dazu das der Dungeonbrowser und das ganze System dahinter noch dermaßen unausgereift ist. Verlies ein Spieler die Gruppe, kam meistens kein Spieler nach und man stand nur noch zu 4. da. was die Auflösung der Gruppe meist zu Folge hatte.

 

PvP in Neverwinter war während des levelns eine willkommene Abwechslung. Stellte sich bei mir mit 60 raus, dass das nicht mehr der Fall ist. Die Klassen im PvP sind meiner Meinung nach einfach nur unbalanciert. Der Schurke metzelt einen in unter 2 Sek. tot, der Zauberer und der Tank CC´n einen die ganze Zeit, ohne dass man was machen kann. Als Heiler einfach grauenhaft zu spielen. Wenn dann noch deine Teammitglieder vor dir weglaufen oder aus deinen Heilfeldern raus laufen ist es einfach nur grauenhaft. Man kann leider auch mit den Spielern kommunizieren, da dich eh keiner versteht. Da es nur 3 Server gibt, ist auf diesen Servern auch alles vertreten. Selbst der englischen Sprache sind die meisten Spieler nicht mächtig.

Hilft nur, sich eine deutsche Gilde zu suchen und alles Gildenintern zu machen. Dann hat man nicht nur beim PvP, sondern auch im PvE Bereich seinen Spaß und Erfolg.

Zu Release des Spiels wurde dann noch das Gebiet „Gauntlgrym“ eingeführt. Ein großes PvP Gebiet  indem man gegen die gegnerische Fraktion in Runden spielt. Man muss diverse Bau- und Sammelaufträge abschließen, damit die eigene Fraktion voran kommt und in einem großen 20vs20 Siegreich sein.

 

Etwas Tolles, finde ich, sind die Begleiter in Neverwinter. Man bekommt Sie durch eine Quest gratis oder kann sie gegen etwas Gold / Astraldiamanten kaufen.  Nein, ich muss es anders formulieren… Den Grundgedanken hinter den Begleitern finde ich toll. Die Umsetzung der Begleiter und deren KI ist einfach nur grauenhaft. In den meisten Fällen war mein Begleiter immer tot, da er der Meinung war in jede AoE-Zone auf dem Boden rein zuspringen zu müssen. Fazit: Am besten Begleiter wegstecken, schont die Nerven!

 

Zum Endkontent hab ich eigentlich nur zu sagen, welcher Endkontent??? Es gibt eigentlich keinen Endkontent. Es gibt eine 5-Mann/Frau Instanz die länger dauert wie die anderen und das derzeit beste Gear abwirft. Da man da aber täglich so oft wie man will rein kann, ist man mit viel Glück auch schon in 1-2 Tagen bis-equipt. Für mich ist die „Burg Never“ demnach auch kein Raid, bzw. kann man es nicht mal als Endkontent bezeichnen.

 

Man hat bei Neverwinter noch die Möglichkeit Foundry´s zu erstellen und die der anderen Spieler zu spielen.  Der Foundry-Editor bietet eine große Auswahl an Maps, NPC, Gegnern, Dekoelementen, einfach alles was man zum gestalten seine eigenen Welt/Quest benötigt. Wenn man einmal den Dreh raus hat, kommt man auch ganz gut zurecht. Es macht viel Spaß einmal selber sich eine Story und Dialoge auszudenken und alles dementsprechend zu erbauen.

 

Was mir aber gar nicht gefällt, ist das zu viel Wert auf den Itemshop gelegt wird. Ständig werden neue Sachen herausgebracht die man sich gegen ZEN im Itemshop kaufen kann. Man kann seine schwer verdienten Astraldiamanten (Hauptwährung) gegen ZEN eintauschen oder man kauft sich gegen Euros ZEN (Beta-Kurs 20,00 € für ca. 2000 ZEN). Möchte man ein anständiges Reittier, nicht so ne Krücke wie die Standard-Dinger, kann man schon mal 1500 ZEN für so nen Tier hinlegen. Desweiteren kann man Moderüstungen, Färbemittel, Begleiter, Berufspakete und und und erwerben. Das ist natürlich jedem selber überlassen. Was mich persönlich ärgert, ist die Tatsache dass man selbst für einen 2. Bankplatz 300 ZEN ausgeben muss. Einen 4. Taschenplatz, einen 3. und 4. Charakterplatz und sogar eine Umskillmarke kostet 600 ZEN. Fast 6,00 EUR für das umlernen meiner Talente!!

 

Bislang wurde eine weitere Klasse angekündigt, wo man aber auch noch nicht weiß um was für eine es sich handeln soll. Es gibt derweil nur Spekulationen. Endkontent ebenfalls angekündigt, steht aber auch nicht fest wann und in welchem Umfang.

 

Für mich persönlich hat sich Neverwinter erledigt. Leider legen die Publisher und Entwickler zu sehr Wert auf das herausbringen neuer Items für den Itemshop wie auf das Spiel selbst.

Alles in allem ein Spiel mit durchaus guten Ansätzen, nur einfach schlecht umgesetzt. Für Spieler die keine hohen Grafikansprüche haben und ein paar Tage/Wochen beschäftigt sein wollen, eine gute Lösung. Aber dauerhaft gesehen, kann NW keine Spieler halten.


Wertung
Pro und Kontra
  • Sounds
  • Atmosphäre
  • Vertonung
  • Auswahl an Rassen
  • Charaktergestaltung
  • viele Instanzen und Gefechte
  • Gebiete sind schön gestaltet
  • Questen, keine ewig langen laufwege
  • Grafik
  • wenig Auswahl an Klassen
  • Bossmechanikien
  • für Nahkämpfer ist es recht schwer zu spielen
  • PvP nicht ausgeglichen
  • Aggro Probleme bei Tanks und Heiler
  • Quest´s, einfach zu eintönig
  • wenig Auswahl an Rüstungen, Outfits, alles irgendwie gleich
  • Zusatzdienste nur gegen ZEN (Umlernmarke, Bankfächer, etc)
  • Buggs im Spiel und Foundy die nicht behoben werden
  • kein Endkontent

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Oft, regelmäßig

Spielzeit:

Mehr als 40, weniger als 100 Stunden



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