One Finger Death Punch 2-Bruce Lee grüßt

Rechts oder links? Die Antwort auf diese einfache Frage ist ebenso simpel wie das Spielprinzip, dass sich dahinter versteckt!

von Hell90 am: 26.10.2021

Wer Strategiespiele mit x Shortcuts kennt, wobei Profis auch noch überflüssige Tasten einfach ausbauen, der wird sich hier dem genauen Gegenteil konfrontiert sehen! OFDP2 ist ein Beat ’em up der spartanischen Art, ohne komplexe Tastenkombinationen, wie sie andere Gere-Vertreter erfordern.

Denn für das Grundprinzip benötigt man nur 2 verschiedene Tasten mit dem sich fast alles spielen lässt bzw., wenn man die Eastereggs weglässt, sogar alles. Als Eingabegerät kann sowohl die Maus und Tastatur (letztere benötigt man je nach Spielweise allerdings kaum) oder dem Controller gespielt werden. Für mindestens ein optionales Mini-Game (für Achievement-Hunter) ist der Controller auch unerlässlich, da es sich nicht nur mit der Maus steuern lässt.

 

Eine Story sucht man übrigens vergebens. Das Spiel ist eine Anspielung auf Bruce Lees "one inch punch" und außer einem kurzen Intro/Outro das keinerlei Hintergrund zeigt gibt es nichts. Auch unser spielbarer "Held" ist so auswechselbar wie die Feinde, aber darauf liegt auch kein Fokus.

Grundlagen

 

So einfach wie es klingen mag ist es dem Grunde nach auch. In jedem Level muss man entweder zur linken oder rechten Hand zur richtigen Zeit die entsprechende Taste drücken... fertig? Naja, fast; das Ziel kann zwar immer dadurch erreicht werden, aber im Gesamten wäre es zu einfach.

Eines von vielen Levels, die meisten weisen aber einen deutlich niedrigeren Counter auf im Story-Mode

 Wer sinnlos auf die Tasten hämmert, wie bei manchen Kampfsystemen üblich, der wird schnell merken, dass sich das Spiel nicht so meistern lässt, weshalb der erste Tutorial-Tipp, den man erhält, auch direkt mit einem "do not button mash" unterlegt ist. In einem bestimmten Gebiet um die Figur herum kann man Gegner bekämpfen, drückt man zu früh wird es als Fehlversuch vermerkt und je nachdem auch noch von Angreifern getroffen. Lebenspunkte besitzt man - Levelabhängig -  maximal 10, teilweise auch nur einen einzigen. Gekämpft wird dabei mit allem was zur Verfügung steht, Fäusten, Waffen jeglicher Art (Laserschwert), Gegenständen (Stuhl) oder auch mit übernatürlichen Fähigkeiten.

Aufgaben

 

Wer denkt, man muss nur lange genug Leute verkloppen hätte damit fast immer recht. In zwei der zur Verfügung stehenden Modi, zu denen ich später komme, gibt es verschiedene Aufgabenstellungen. Überleben/Mob Round, bestimmte Feinde mit Wurfwaffen töten, den Boss killen, nicht aus einem bestimmten Radius herausbewegen, da man sonst direkt stirbt, Kreissägen ausweichen während dem Kampf, ...

Dadurch muss man teilweise auch taktisch vorgehen, weil manche Level bei einem einzigen Fehler direkt mit dem K.O. enden und von vorne begonnen werden müssen.

 Hier muss ich einen Gegner in die mit Dornen gespickte Kugel befördern(Umgebungskills), was die Aktivierung einer Fähigkeit verhindert hat.

Grafik

 

Auch wenn der Hauptaugenmerk nicht auf der Optik liegt, hat man diese nicht gänzlich vernachlässigt. Die Effekte der einzelnen Fähigkeiten können sich durchaus sehen lassen und den Kampf regelrecht aufleben, der ohne die Fähigkeiten regelrecht langweilig aussieht.

Die Map im Story-Modus ist hübsch aufgemacht und fügen sich stilistisch ins Gesamtbild ein.

Fähigkeiten und Waffen


Um etwas mehr optische, als auch spielerische Abwechslung zu bekommen gibt es unzählige Fähigkeiten, wie die Laseraugen, die man im obigen Bild in Aktion sieht. Daneben gibt es aber auch noch 25 weitere Skills die man im Verlauf freischalten/aufleveln kann.

Notwendig sind manche davon, andere wiederum nette Kleinigkeiten. Manche Fähigkeiten aktivieren sich nur in bestimmten Situationen(Wurfwaffe erhalten), haben aber ebenfalls einen Cooldown. So bekommt man mehr Munition, was v.a. bei dem Scharfschützengewehr einen Unterschied macht, da eine Seite pro Schuss vollständig gesäubert werden kann für kurze Zeit.

Andere Fähigkeiten aktivieren sich auch unabhängig von uns sobald wir einen Feind angreifen, was z.B. erlaubt einen Boss sofort auszuschalten oder das Schlachtfeld vollständig zu säubern.

Todeskugel und Laserschwert, 2 Fähigkeiten, die beide Feinde sofort ausschalten können.

 Am Effektivsten sind die Skills zum Ausschalten von Schlägern oder Bossen, da somit die Runde schneller vorbei ist, als auch das Risiko eines Fehlers minimiert wird. Selbst auslösen kann man keinen der Skills, es geschieht immer automatisch.

Ein zusätzlicher netter Nebeneffekt der Fähigkeiten ist die kurze Verschnaufpause, da die Zeit dadurch kurzeitig langsamer läuft bzw stehen bleibt.

Waffen erhält man auch von Feinden, die nach dem Besiegen ab und zu etwas fallen lassen, aber nach kurzer Zeit kaputt gehen. Ausgenommen davon sind Power Weapons, die es in bestimmten Level gibt, als auch kurz vor dem Tod gibt.

Eine besondere Waffe, um noch etwas länger durchzuhalten.

Gegner


Haben Leveldesign und Fähigkeiten schon eine gewisse Abwechslung gebracht, geht es direkt weiter in der Vielfalt der Feinde. Optisch sehen sie zwar relativ ähnlich (andere Kopfbedeckung und Farbe), unterscheiden sich jedoch spielerisch. Der einfachste und häufigste Typ ist mit einem Schlag ausgeschaltet, etwas stärkere Varianten benötigen auch mal bis zu 3 Schlägen. Daneben gibt es auch noch Gegner die nach einem Schlag die Seiten wechseln (mit verschiedener Varianten) oder aus der Ferne Waffen werfen/abfeuern. Diesen Projektilen kann man ausweichen, fangen oder auch blocken bzw. ablenken.

Schläger und Bosse sind die Stärksten, mit denen man teilweise sogar längere Schlagabfolgen austauschen muss, wobei in der Zeit keine Einmischung von außen stattfindet.

Beim Schläger muss man längere Angriffskombos durchhalten bis man endlich den finalen Schlag landen kann. Länge der Kette reicht von 2 bis x.

 Modi


Wer sich über die Dauer von 20 bis 40h beschwert, die zumindest bei meiner Wertung stehen, hat mit dem Grundspiel sogar recht. Schnelle Reflexe und gutes Durchhaltevermögen vorrausgesetzt, benötigt man für fast alle Level im Story-Modus mit voller Sternenzahl weniger Zeit. Nur fehlen jetzt noch einige weitere Modi. Neben einem einfachen Überlebensmodus, der sich später noch erweitert, "Rebell" bei dem die Lebenspunkte nach jedem Level nicht zurückgesetzt werden kann man sich auch ein Handicap-Spiel aussuchen...

Hat euch schonmal eine Katze beim Zocken genstört? Nein? Dann könnt ihr hier zumindest etwas mitfühlen.


Daneben gibt es für Freunde der Eastereggs noch 2 schwerere Level (ü2000 Gegner) und kleine Minigames, die mit dem Grundspiel nichts zu tun haben und die man nur mittels Tasten-Kombination freischalten kann.

Sonstiges

 

Die Geschwindigkeit der anrennenden Feinde kann man sowohl manuell verstellen, aber auch das Spiel selbst greift immer wieder ein, wenn man sich unterfordert fühlt im normalen Modus!

Einer der fast wichtigsten Punkte! Was wäre ein Prügelspiel ohne passende musikalische Untermalung! Das Gere selbst ist zwar kein persönlicher Favorit, aber mit eigener Musik im Hintergrund für mich zumindest keine Option.

Ein Controller braucht man zwar nicht, aber für eines der Mini-Games, das v.a. für Achievement-Hunter interessant ist, zwingend erforderlich, da aufgrund eines Bugs oder fehlender Tastenbelegung eine Aktion unmöglich ist. Dafür ist ein zweiter Analog-Stick notwendig.

Gamestar hatte vor einiger Zeit einen Artikel über die geheimen Tricks der Spieleentwickler veröffentlicht. Solche Tricks kommen auch hier zur Anwendung. So kommt es des öfteren zu konsequenzlosen Klicks mit der Maus, die das Spiel ignoriert, anstatt Lebenspunkte zu reduzieren oder einen Fehler aufzuzeigen. Aber darauf zu spekulieren wäre eher ungünstig.

Wird button mashing registriert, bekommt man eine Auszeit spendiert, bis man aufhört. Nettes Feature!


Wertung
Pro und Kontra
  • Langzeitmotivation durch verschiedene Modi
  • 26 Fähigkeiten
  • Unterschiedliche Aufgabenstellungen in normalen Level
  • Einsteigerfreundlich
  • Sound und Effekte sind stimmig
  • Keine Story
  • Bob Mode wird etwas zu häufig verwendet (einfaches überleben)
  • Manche alternativen Levelaufgaben tauchen zu selten auf
  • Übergänge zwischen Fähigkeiten und der kurzen Änderungen der Spielgeschwindigkeit teils zu krass
  • Waffen gehen zu schnell kaputt teilweise

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 20, weniger als 40 Stunden



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