Passables Adventure, leider unausgegoren

Kurztest   Still Life ist ein klassisches Point & Click-Adventure aus dem Jahre 2005. Im Zentrum der Geschichte steht die Protagonistin Vic, die eine...

von m3k am: 10.08.2013

Kurztest

 

Still Life ist ein klassisches Point & Click-Adventure aus dem Jahre 2005. Im Zentrum der Geschichte steht die Protagonistin Vic, die eine Reihe von Frauenmorden aufklären soll, welche über ein ganzes Jahrhundert verteilt verübt worden sind und bis in die Gegenwart reichen. Dabei spielen Gemälde eine wichtige Rolle. Die Parallelen zur Legende um Jack the Ripper lassen sich nicht verleugnen und sind vermutlich gewollt.

Gesteuert werden abwechselnd zwei Personen, die in die Geschehnisse involviert sind und eine enge Verbindung zueinander aufweisen, wie sich im Verlauf der Geschichte herausstellt. Die Story ist recht spannend erzählt und wirkt durch die eingestreuten spielbaren Sequenzen mit dem zweiten Protagonisten dynamisch.

Leider krankt das Spiel an mehreren Mankos: da wäre zuallererst das unausgewogene Rätseldesign. Hier werden sowohl logische, (teils zu schnell) nachvollziehbare als auch völlig schwachsinnige Rätsel geboten, deren Lösungsweg sich einem überhaupt nicht erschließt, oder die den Spielfluss unterbrechen und aufgesetzt wirken (Stichwort Kuchen).

Kritisieren lässt sich auch die Steuerung. So ist die Bedienung des Inventars unnötig kompliziert und ein Doppelklick auf den Ausgang eines Bildschirms führt nicht zum sofortigen Setting-Wechsel, wie es heutzutage eigentlich üblich sein sollte.

Grafisch reißt das Spiel ebenfalls keine Bäume mehr aus. Still Life war schon zum Veröffentlichungszeitpunkt veraltet: die Texturen sind matschig, die Animationen staksig und manche Objekte wirken perspektivisch falsch (man achte in der Tiefgarage mal auf das Polizeiauto im Vordergrund!). Die Zwischensequenzen sind jedoch recht stimmig inszeniert - hier hätte man sich eine höhere Bildschirmauflösung gewünscht, um sie noch mehr genießen zu können.

Die deutsche Vertonung ist leider schwach, wobei insbesondere der Vater der Protagonistin negativ heraussticht.

Im Grunde ist Still Life ein solides Grusel-Adventure, das mit etwas mehr Mühe deutlich besser hätte werden können. Fans spannender Knobeleien können durchaus zugreifen, sollten sich aber bewusst sein, dass einige der Rätsel zum Haareraufen sind. Gewarnt sei auch vor dem völlig verhunzten Nachfolger Still Life 2.


Wertung
Pro und Kontra
  • spannende, dynamisch erzählte Story mit zwei Protagonisten
  • gelungene Zwischensequenzen
  • viele logische Rätsel...
  • ... aber insgesamt unausgegorenes Rätseldesign
  • grafisch schwach und teilweise "falsch"
  • deutsche Sprachausgabe mittelmäßig
  • umständliche Bedienung

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher schwer

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 5, weniger als 10 Stunden



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