Perfekt studierte&überzeichnete Felsformationen

--Update-- Nach nun schon längeren Spielen muss ich folgende Dinge berichtigen: Einmal die Wertung, weil ich zugeben muss, dass mir das Spiel trotz...

von Michael Marco Mitchum am: 03.10.2015

--Update--

Nach nun schon längeren Spielen muss ich folgende Dinge berichtigen: Einmal die Wertung, weil ich zugeben muss, dass mir das Spiel trotz einiger hier erwähnten frustrierender Steuerungsgeschichten einen RIESEN Spass gemacht hat und dass Afrika einige Ecken geboten hat, die nicht sooo schlecht waren wie der erste Eindruck! Obwohl dort selbst der größte Fluss auf dem eine FÄHRE fährt, gerade mal knöcheltief ist und viele Savannen sehr eintönig sind, gibt es zB einen wunderschönen Landeplatz des Helikopters: Man muss erst durch ein sehr detailverliebtes Tal laufen, in dem sehr viele Vegetationsdetails vorhanden sind und hat dann im Hintergrund eine tolle Aussicht auf einen dichten Dschungel hinter dem Fluss. Solche Sachen haben mich dann letztendlich doch etwas milder gestimmt im Bezug auf Afrika. Trotzdem bleibe ich dabei: Im Großen und Ganzen ist das Gebiet Afrika echt lieblos verglichen mit Afghanistan, auch wenn es einige schöne Hotspots gibt.

---Update Ende---

 

Da schon viele wichtigen Dinge von der Gamestar Redaktion fokusiert wurden, werde ich Dinge behandeln, die genauso beachtenswert sind, aber eben noch nicht beleuchtet wurden.

-GRAFIK-

Die Hauptstärke des Spieles und beinahe ein Wunder weil sie trotz ihrer prinzipiellen Gleichheit nie langweilig werden, sind die Felsformationen. Hinter jedem Hügel erwartet den Spieler ein neues abwechslungsreiches Panorama aus Felsen, Vegetation und weiteren Gesteinsbildnissen. Das ist das Beste, was jemals an Umgebungsdesign abgeliefert wurde und dort wo der Spieler näher herankommt wie zB beim Klettern, sind die Texturen&Strukturen schärfer&stärker ausgeprägt, in abgelegenen Ecken sind sie detailärmer, GENAUSO muss es ein Spiel händeln, immer wieder ein Kritikpunkt bei anderen Spielen...

Auch von der Farbgebung, den Lichtverhältnissen und den Gebäudetexturen, bei denen zB auf so Details wie eine subtile Auflockerung einer einfarbigen Mauer mit grünen Schriftzeichen als Kontrast das I-Tüpfelchen bilden, wurde geachtet, auch das ist etwas besonderes und stärkt den grafischen Gesamteindruck. Ich habe viele Screenshots erstellt, die besten sind meine Desktop Hintergründe, diese Ehre hat nur Metal Gear Solid 5... Die Motherbase ist grafische Standardkost, nichts Erstaunliches, aber tut ihren Zweck, mehr erwartet man hier auch nicht.

Es gibt zwei Open World Teile, einmal in Afghanistan, einmal in Afrika. Während Afghanistan einfach wunderschön atmosphärisch ist und viele Details bietet, wirkt Afrika unglaubwürdig. Da hätte man sich eher noch eine größere zersbombte Geisterstadt in Afghanistan gewünscht, die in einem Tal liegt und in voller Pracht beim Hinreiten hinter einem Hügel auftaucht. In Afrika wirkt die ganze Vegetation wie hingeklatscht, genauso unrealistisch wie jede Wasserfläche gerade mal knöcheltief ist obwohl es viel tiefer aussieht. Ich erwarte kein Schwimmen aber zumindest gewisse Tiefenunterschiede. Einzigst der Regen sorgt für gewisse Atmosphäre, vielleicht weil er die schwache Landschaft etwas verhüllt. Auch sind leider die Missionen bei weitem nicht so spektakulär wie in Afghanistan. Schade!

-Sound- 

Der Sound ist passend, obwohl die doch recht repetitiven Funknachrichten der Feinde doch nach 2-3 Stunden etwas abgenutzt wirken, einige weitere Varianten hätten der klanglichen Atmosphäre einiges hinzugegeben.

Die musikalische Unterstreichung ist oftmals verwirrend. Im ersten Moment denkt man,  ein feindlicher Helikopter oder ein Fahrzeug nähert sich, weil gewisse Musik ähnlich klingt. Aber grundsätzlich ist die Musik passend gewählt, auch die Geräusche passen gut.

-Spielmechanik-

Das Schleichen, Schießen und das generelle Bewegen zu Fuß, zu Pferd oder mit Fahrzeugen funktioniert sehr gut, auch die Controller Belegung ist äußerst durchdacht, damit wird keiner Probleme haben, jedoch ist es eklatant störend, wenn Snake immer wieder einfach so aus dem Kriechen aufsteht, auch wenn kein größeres Hinderniss im Wege ist und weil er auch auf Felsen selbst kriechen kann, die das Aufstehen triggern können, ist das Aufstehen nicht sicher vorhersehbar. Da das FATAL für den Missionsausgang sein und der letzte Checkpoint sehr lange zurück sein kann, ist das ein massiver Punkteabzug. Spieler mit perfektionistischen Zügen oder die nur schleichen wollen, werden genau damit ihre Probleme haben, versprochen.

Auch störend, aber nicht so spielentscheindend, ist das Klettern. Da man oft nicht auf hüfthohe Felsbrocken klettern kann, aber auf höhere dann wieder doch, kommt hier Frust auf. Gerade wenn man eine Funkantenne zerstören will und diese nur einen Katzensprung vom aktuellen Fels entfernt liegt... Aber in Gegner Basen kann man  auf jeden kleinen Gegenstand klettern, was dazu führt, dass man statt dem Festmachen eines Soldaten oder Gegenstand an ein Fulton (Bergungsballon), im Eifer des Gefechts auf irgendwas hochklettert und man auch hier wieder gesehen wird. Gegenstandsklettern ist unnötig, das Erklimmen von hüfthohen Felsen dafür aber schon, da sind die Prioritäten verschoben.

Auch nervig und manchmal echt gefährdend ist das Eingeengt und Blockiertwerden vom eigenen Pferd in irgendeine Ecke. Trotz den massiven Kritikpunkten ist die Spielmechanik relativ ansehnlich obwohl frustrierend, vor allem in schweren Missionen. 

-Gegner KI-

Sehr überzeugend, jedoch muss ich auch hier aus dem Soundbereich die repetitiven Funksprüche wiederholen, die doch wieder die KI dümmer wirken lassen als sie letztendlich sind, schade! Ihr Repertoire an Reaktionen ist beeindruckend, und die Mischung aus dem klaren Umstand, dass dien KI immer weiß wo man ist und sich nicht rein zufällig einem nähert und dem trotzdem "So-tun" als wüssten es nicht, schafft ein gutes Gleichgewicht zwischen Auswegsuchen und sich sicher zu fühlen. Damit ist man nirgends in näherer Umgebung einer Gegner Base sicher und kann einen Gegner nach dem anderen einfach so easy ausblasen. Das macht das Spiel fordernder, vor allem wenn man den völlig überflüssigen Reflexmodus ausschaltet! 

-Modifizieren&Motherbase-

Neben den Missionen und den Neben Missionen ist der zweite Hauptbestandteil von MGS5 das Ausbauen der Motherbase und Nutzen von Rohstoffen für die Weiterentwicklung von Ausrüstung. Die Idee der Nutzung von Einheiten aus dem Einsatzgebiet mit verschiedenen Fertigkeiten in der Motherbase um auf unterschiedlichen Platformen unterschiedliche Dienste zu verichten ist schlicht brilliant!Jedoch wurde hier aus anderen Spielen bekanntes Potential einfach so verschenkt!

Wie befriedigend wäre eine dem eigenen Spielstil angepasste Modifizierung von Waffen und Hilfsgegenstände gewesen, statt dem schlichten Anbieten fertiger Waffen mit unterschiedlichen Stärkewerten und Kosten? Einem Gesundheitssystem, in dem man direkt diese vielseitigen Pflanzen in der Wildnis braucht um seine Verletzungen zu heilen, statt sie einfach an die Motherbase zu senden und einer Selbstheilung mit schlichtem Zählen der Treffer? Ein einfaches Craftingsystem mit dem man sich selber Gegenstände aus Gefundenem erschaffen oder verbessern kann? Eine komplexere Modifizierung von Waffen durch das Upleveln von Werten zB Lautstärke, Chance auf kritischen Treffer, Wurfweite einer Granate, Genauigkeit der Wurfweite usw....durch die gefundenen Resource Packs und damit der Unterstützung  des eigenen Stil des Vorgehens statt dem Daraufhinarbeiten der gleichen Werten eines jeden Spielers? So würde man auch immer vor der Entscheidung stehen, ob man eine neue Waffe kauft oder die vorhandene weiter optimiert. Damit hätte Looten eine ganz andere Tragweite und es wäre einfach motivierender weil man individuelle Pläne seiner Modifizierung vor Augen hat. Am Schluss hätte jeder Spieler eine andere Ausrüstung und nicht einfach nur die beste. 

 

Auch die Motherbase Stationen könnten durch spezielle Wertzuweisungen in Detailbereichen wie zB das Zuweisung von Forschungspunkten zB für verbesserte Heilmittel Rezepte oder der Fokus auf eine bestimmte Waffenart Entwicklung individualisiert werden statt einem einfachen linearen Ausbauen dieser. Auch hier wurde viel Potential verschenkt und solche Dinge sind keine Sache eines großen Programmieraufwandes, sondern der Idee. Hier wurde einfach zu wenig nachgedacht und sich auf die grandiose Idee der Nutzung von Einheiten des Missionsgebietes verlassen. Auch hier einfach nur schade, welch ungemein großes Potential verschenkt wurde...

-Fazit-

Im Großen und Ganzen macht MGS5 schon Spass und die Spielmechanik ist dank der Gegner-KI und den vielen möglichen Wegen des Vorgehens echt abwechslungsreich genug für 50 Missionen. Jedoch fehlt für einen runden Gesamteindruck einfach gewisse Features im Bereich der individuellen Modifizierung und dem Ausbau der Motherbase, das ist viel zu linear gehalten. Doch der große Schnitzer ist einfach im plötzlichen Aufstehen zu finden, der für Frustration sorgt, auch dass sich das Spiel durch die großen Areale in Verbindung mit der Schleich-/Kriechpflicht für gutes Abschließen einer Mission manchmal echt in die Lääänge ziehen kann. Das trübt den Gesamteindruck auf nicht zu verachtende Weise und machen leider so -10% aus...

Würde ich nur das Design von Afghanistan beurteilen, wären wir bei 98%.

 


Wertung
Pro und Kontra
  • ++bildgewaltige Landschaften, die neue Maßstäbe setzen
  • ++keine visuelle Abnutzung der Landschaft
  • +vielseitige Gegner-KI
  • +vor allem sehr gute Controller Steuerung
  • +endlose Wege des Vorgehens
  • --plötzliches Aufstehen aus dem Kriechen unberechenbar
  • -das Erklettern niedriger Hindernisse manchmal unmöglich
  • -Repetitive Gegner Funksprüche
  • -verwirrende Musikkulisse
  • -verschenktes Potential beim Modifizieren
  • -langatmig durch die großen Missionsgebiete
  • -eher liebloses Afrika
  • -durchgehend nur knöcheltiefes Wasser in Afrika=unrealistisch

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Oft, regelmäßig

Spielzeit:

Mehr als 10, weniger als 20 Stunden



Kommentare(2)
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