Requiescat in pace

Assassins Creed 2 Requiescat in pace Story:  Ezio Auditore da Firenze ist ein Assassine wie er im Buch steht, ein strahlender Held (naja, zumindest...

von Alan Qwake am: 03.09.2013

Assassins Creed 2

Requiescat in pace

Story:

 Ezio Auditore da Firenze ist ein Assassine wie er im Buch steht, ein strahlender Held (naja, zumindest strahlt seine Kleidung schön), der immer grimmig aus der Kapuze guckt… Warum..? Nun ja, sein Vater und seine Brüder wurden wegen geheimer Geheimdienste im Namen von Lorenzo I. de’ Mediciverhaftet und am Tag darauferhängt. So weit, so gut… Wir schreiben das Jahr 1476 und die Rachestory kann über die nächsten 20 Jahre weitergehen. Assassinenkluft an und langsam aber sicher die Turmspitzen von Florenz und Venedig erklimmt, die Schuldigen aufgespürt und eliminiert. Schon ist das Spiel vorbei. Ach so… ein gewisser Desmond Miles kommt auch vor.

Mehr soll nicht über die Story verraten werden…

Apropos: die 20 Jahre Handlungsstrang haben mich mehr als 50 Stunden meiner Lebenszeit gekostet

Gameplay:

Was wäre ein AC ohne den berühmten Todessprung..? Genau! Es wäre wie die Toskana ohne Florenz, nämlich todlangweilig.

Zu sehen: ein echter Todessprung.

Wie im ersten Teil mit Altair klettert und kämpft man sich durch Horden von Gegnern und meuchelt, was die Anzahl der Bösewichte hergibt, nur um danach aus dem Gefahrenbereich zu fliehen und ein John Doe der Kreuzzüge für die nächsten Minuten zu werden. Wie ein richtiger Killer das vermutlich auch machen würde. Gab es für Altair nur 2 Möglichkeiten unterzutauchen ( Mönche und Bänke), kann Ezio in jeder größeren Gruppe von Passanten je nach Fahndungslevel eine angemessene schnelle Annahme des Inkognito für sich in Anspruch nehmen. Dies geschieht ganz ohne Tastendruck, im Vorbeigehen sozusagen. Die sicherste Variante ist aber die größte Neuerung im zweiten Teil. Ezio kann schwimmen und auch tauchen, hat das kühle Nass Altair sofort zum Laden des letzten Checkpoints gezwungen, ist es für Ezio eine perfekte Möglichkeit den Verfolgern zu entkommen. Eine schöne und auch schnelle Alternative zu Teil 1.

Die obligatorischen Verstecke auf den Dächern habe ich nie benutzt, brauchte ich nicht.

Das Bestehlen von Mitbürgern funktioniert immer noch ohne großen Aufwand und auch das Plündern von erledigten Gegnern ist per Tastendruck simpel gestrickt.

Musste Altair noch seine Wurfmesser bei sogenannten Gangstern oder Handlangern aus dem Hosenbund klauen, kann Ezio die etwas elegantere Variante nehmen, er geht einfach shoppen.

Gehe ich zum Schmied, oder kauf ich mir Gemälde, einen neuen schicken Beutel für meine Wurfmesser oder vielleicht ne Schatzkarte mit der ich alle schönen Schatullen in der Stadt sehe und nur noch öffnen muss? Es gibt viel zu kaufen und dafür braucht man aber Geld.

Das Geld liegt in der Villa in der Stadt Monteriggioni. Diese ist ein wenig heruntergekommen, aber wenn sie in Schuss ist und man die Läden saniert, sowie das Bordell und die Kirche unterstützt, wirft sie aller 20 Spielminuten ein ordentliches Sümmchen ab, welches schön von Ezios Schwester in einer Kiste zur Entnahme bereit steht. Geld erhält man auch für die Erledigung von diversen Aufträgen oder kleinen Nebenmissionen. Somit steht der Shopping-Queen Ezio Auditore da Firenze nichts mehr im Wege sich schöne Kleider oder neue Waffen und Rüstung, welche sich durch bestimmte Attribute unterscheiden zuzulegen.

Eine besondere Rüstung kann man aber auch durch das Entdecken sogenannter Assassinen-Grabstätten und das Öffnen derer 6 Sarkophage verstorbener Killer erhalten. Die Grabstätten sind auf den Karten der Städte vermerkt. Diese befinden sich in Verliesen mit ziemlich verzweigten und knackig angelegten Kletterparcours, welche man oft unter Zeitdruck und nur mit perfektem Timing erklimmen kann. Die Artefakte bringt man bei nächster Gelegenheit in die Villa und wenn alle zusammen getragen sind, gibt es die Rüstung vom guten alten Altair, dessen Werte nicht von den gekauften übertroffen werden.

Diese Grabstätten sind eine willkommen Abwechslung zum ansonsten doch recht monotonen Attentatsablauf. Ja man kann auch einfach so Leute um die Ecke bringen, einfach so für Geld und Ruhm. Doch diese Missionen laufen immer nach ein und demselben Muster ab, wie schon in Teil 1.

Die Haupthandlung um die Rache von Ezio wird durch diverse und meiner Meinung nach vorzüglich synchronisierte Zwischensequenzen angetrieben. Die Geschichte und ihre Charaktere werden gut in die Intention Ezo’s gestrickt… Man trifft bekannte Persönlichkeiten und lernt sogar den Papst Rodrigo Borgia kennen. Ein gewisser Leonardo da Vinci hilft Ezio auf seinem Rachefeldzug mit diversen Gimmicks. Leonardo kann auch die Kodex-Seiten, welche überall in der Spielwelt verstreut sind, entschlüsseln. Es gibt insgesamt 30 Kodex-Seiten, welche man nach dem Besuch beim Entschlüsselungskünstler an die Wand in der eigenen Villa aufhängen kann. Sind alle zusammen, und entpuzzelt, löst man ein Geheimnis. Die Villa dient als Domizil in dem man Dinge wie Kleidung und Waffen, sowie Statuen und auch besagte Kodex-Seiten und die überall herumblinkenden Federn ablegen kann. Damit erhöhen sich auch die Einnahmen der Villa. Sammeln lohnt sich also. Die Federn findet man überall und nirgends, Augen auf heißt die Devise um alle 100 Federn zu finden.

Eine andere Entdeckung auf die man bei besonderen Gebäuden hingewiesen wird, sind die Glyphen genannten Symbole an den Hauswänden. Betritt man diese bekommt man die Wahrheit in Häppchen zu Gesicht, wenn man sich bei den dazugehörigen Rätseln bewehrt hat und den Passcode knackt. Kopfzerbrechen bereiten diese Rätsel zwar nicht, rufen aber hin und wieder das um die Ecke Denken des Spielers ab. Mehr wird dazu nicht verraten. Ein Tipp: Adlerauge sei wachsam.

Grafik:

Die visuelle Aufmachung des Titels ist über jeden Zweifel erhaben, hat aber meinen Rechner (3,2GHz, Radeon 6870) gerade in der Stadt Monteriggioniein wenig zum Ruckeln gebracht, daher habe ich vorsichtshalber in der 720p Auflösung gespielt. Dadurch gibt es einige matschige Texturen und auch gerade in Venedig werden Schiffe und Boote zu langsam nachgeladen und ploppen dann plötzlich auf.

Die Charaktere und die Modelle der Passanten sind sehr gut modelliert, doch sind einige Polygongesichter dabei die an die Inzestfantasien im Keller eines Josef Fritzl erinnern. Bei kniffligen Kletterpassagen stört manchmal die zu sture Kamera, welche sehr selten einen etwas unvorteilhaften Blick auf das Spielgeschehen wirft und Ezio dadurch nicht exakt zu kontrollieren ist. Aber wie schon gesagt, es kam bei mir sehr selten vor.

Steuerung:

Gespielt habe ich AC 2 mit Tastatur und Maus im 2 Button-System Standardeinstellung, welche und dank der immer wieder auftauchenden Einblendungen innerhalb weniger Minuten in Fleisch und Blut übergegangen ist. Die Kämpfe spielen sich sehr dynamisch und man lernt während des Spielverlaufs immer weiter ausgefeilte Techniken dazu. Die Kämpfe selbst waren immer zu meistern, ich bin nicht ein einziges Mal wegen eines Gegners zurück zum Checkpoint gelangt, sondern nur in den unter Zeitdruck zu absolvierenden Kletterpassagen in 1-2 Grabstätten. Die Waffen sind ähnlich derer Altairs und man bekommt im letzten Drittel der Haupthandlung sogar schon eine Feuerwaffe ins Handgelenk implantiert. Diese hat bei mir nur 6 Schuss abgefeuert. Summa summarum waren die Kämpfe, gerade im Vergleich zum ersten Teil mit Altair zu leicht. Einige Klettereien dagegen schon eine Herausforderung.

Fazit:

Vorsicht Suchtpotenzial! Mit den kleinen Tricks gelang es AC2 bei mir dieses: „Ok, noch dieser Turm und dann ist Schluss! Oh, da ist ja noch ein Grab!“ Gefühl Stunde um Stunde weiterspielen zu wollen. Ich wollte alles erklimmen, erbeuten, erkämpfen und jede Dirne an der Nase herumführen, sowie die liebevollen und abwechslungsreichen Missionen beenden. Es gibt genug zu tun in AC2 man muss sich nur darauf einlassen, warum dieses Spiel bei mir solange ein nicht installierte Regaldasein fristen musste, kann ich mir irgendwie nicht erklären. Nun geht es daran die Geschichte mit AC Brotherhood weiterzuspinnen und mit Ezio Auditore da Firenze weitere Abenteuer zu bestehen bis es dann mit AC Revelation ein doch hoffentlich würdiges Finale gibt und man keinen Edensplitter ins Auge bekommt.

Mit AC 3 wurde ein neuer Held geboren: Connor… Mal sehen ob ich mich mit ihm genauso anfreunden kann wie mit Ezio. Zum Glück musste ich die Passagen mit Desmond nur in 2% der Spielzeit zu ertragen, ich mag ihn nicht. Leider ist Desmond Miles aber der rote Faden der Serie. Mir kann er gestohlen bleiben.

Desmond Miles Requiescat in pace

 


Wertung
Pro und Kontra
  • Spielzeit
  • Grafik
  • Abwechslung der Missionen
  • Story
  • Zwischensequenzen
  • Motivation zum Erkunden
  • Glyphen
  • geschichtlicher Hintergrund
  • etwas zu leicht
  • Kamera teilweise zu starr
  • zu wenige Charaktermodelle bei Volk und Gegner

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher leicht

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 40, weniger als 100 Stunden



Kommentare(2)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.