Rundes Strategiespiel mit originellem Setting

1. Um was gehts? Battle Realms ist ein – mittlerweile schon etwas betagtes - Strategiespiel mit japanischem Setting, allerdings mit ein paar...

von UlricGunvald am: 20.11.2012

1. Um was gehts?

Battle Realms ist ein – mittlerweile schon etwas betagtes - Strategiespiel mit japanischem Setting, allerdings mit ein paar Fantasy-Elementen gemischt. Es erschien 2001 und bekam ein wenig später noch eine Erweiterung: Winter of the Wolf, das sich speziell mit dem Wolf-Clan beschäftigt.

 

2. Was bietet das Spiel?

Nach Spielstart stehen entweder eine Kampagne, in der ihr euch mit eurem Helden Kenji daran macht, das Reich wieder zu vereinen oder normale Gefechte auf diversen Karten zur Verfügung.

Die Story ist dabei Strategiespieltypisch eher belanglos, was aber nicht weiter schlimm ist, da die Gefechte locker davon ablenken.

 

Das Spiel bietet vier Clans, die sich alle mehr oder weniger in ihren Einheiten und Spielstil unterscheiden.

Der Drachen-Clan ist der so ziemlich normalste davon und schickt Bogenschützen, Samurais und Schwertkämpfer ins Gefecht. Der Schlangen-Clan schickt Banditen und Räuber in die Schlacht und der Wolf-Clan große Muskelbepackte und eher urtümliche Krieger. Der Lotus-Clan fällt etwas aus der Reihe, denn dieser verfügt über Hexer, Pesteinheiten und Ähnliches und ist somit der Clan, der stark in die Kategorie „Fantasy“ fällt.

 

In der Kampagne stehen lediglich Schlange und Drache zur Auswahl, zudem lässt sich deren Verlauf durch die gelegentliche Wahl des Schlachtfeldes (Provinz auf einer Übersichtskarte) leicht varrieren.

 

Bei Einzelgefechten stehen diverse Auswahlmöglichkeiten zur Verfügung, mit denen man das Spiel an seine persönlichen Vorteile anpassen kann: neben Gegnerstärke lassen sich auch die Spawn-Zeit von Pferden, die Startarmee und die allgmeine Spielgeschwindigkeit einstellen und die komplette Einstellung (samt Lieblings-Clan und Farbe) als Profil abspeichern, sodass man bequem jedesmal dieselben Einstellungen laden kann.

An Karten steht eine verhältnismäßig große Zahl zur Verfügung, die maximale Spielerzahl ist acht.

Stürzen wir uns also ins Gefecht.

 

3. Wie funktionierts?

Im Spiel müssen zwei Ressourcen gesammelt werden: Wasser und Reis (wächst nur auf bestehenden Feldern); außerdem lassen sich Pferde zähmen.

Für den Abbau sind die Bauern zuständig, die nach und nach aus dem Bauernhaus spawnen und das gleichzeitig als Ressourcenabladepunkt dient.

Jeder Bauer braucht etwas länger zum Erscheinen und die maximale Zahl liegt bei 40. Gleichzeitig stellen die Bauern auch die Rekruten dar, es muss also abgewogen werden, ob man den neuen Bauern Reis ernten schickt oder lieber einen neuen Krieger ausbildet.

 

In Sachen Ausbildung stehen drei unterschiedliche Kasernen zur Verfügung, die jeweils unterschiedliche Truppentypen ausbilden, so zum Beispiel beim Drachen-Clan Speerkämpfer, Bogenschütze und einen Raketenschiessenden Alchemisten. Anschließend lassen sich diese Einheiten in eine der anderen Kasernen schicken, sodass wieder drei unterschiedliche Einheiten der Stufe 2 enstehen (z.B. wird aus Alchemist- und Bogenschütze-Ausbildung ein Sumoringer mit Mörser). Nachdem Durchlaufen aller drei Kasernen wird der Krieger zur finalen Stufe 3 Einheit (bei den Drachen: Samurai).

Auch wenn diese Einheit sehr stark ist, macht es nicht unbedingt Sinn, lediglich Stufe 3 Einheiten in den Kampf zu schicken; denn so beherrscht der Ronin des Schlangen-Clans keinen Fernkampf und der Hexer des Lotus-Clans sieht im Nahkampf schnell alt aus.

Zusätzlich zu den Kämpferklassen gibt es noch eine Heilerklasse (z.B. Geisha), die allerdings nur diese eine Ausbildungsstufe hat.

 

Jede Einheit kann zudem noch spezielle Fähigkeiten lernen (der Drachenkrieger beispielsweise „Flammenschwert“, dass den Schaden gegen Gebäude erhöht) und gegen im Kampf verdiente Yin bzw. Yang Punkte lassen sich noch Verbesserungen freischalten.

 

Mit eben diesen Punkten können in der Festung auch Helden angeheuert werden, die neben ihrer erhöhten Kampfkraft jeweils über besondere Fähigkeiten verfügen.

 

Das Spiel ist sehr offensiv ausgerichtet; außer einer begrenzten Anzahl an Türmen, die zudem nur einen Nutzen haben, wenn sie mit einer Einheit besetzt werden gibt es keine wie auch immer gearteten Verteidigungsanlagen, das Spiel ist darauf anlegt, den Gegner und damit den Kampf zu suchen.

Die Gefechte in Battle Realms finden also zwischen verhältnismäßig kleinen Armeen statt und sind leider etwas unübersichtlich. Taktiken lassen sich kaum durchsetzen und auch das Aktivieren der jeweiligen Fähigkeiten endet in einer hektischen Klickerei.

Dafür sind sie allerdings schön animiert und es macht wahrlich Freude, die Krieger beim Kämpfen zu beobachten.

 

4. Technik

Nunja, das Spiel hat nun mittlerweile schon einige Jahre auf dem Buckel und entsprechend veraltet wirkt die Grafik aus heutiger Sicht.

Trotzdem sorgt sie nicht für Augenkrebs und wirkt in sich stimmig; das Design der Clans und Einheiten ist abwechslunsgreich und gut gelungen.

Der Sound geht absolut in Ordnung und insbesondere die Sprüche der Einheiten sind doch sehr amüsant anzuhören.

 

5. Fazit

Klar, könnte man sich über die Grafik mokieren, doch das Spiel selbst macht dieses Manko lockert wett und so macht Battle Realms auch heute noch Spaß und fasziniert durch sein Setting und die intuitive Spielmechanik.

Für Fans des Strategiegenres aufjedenfall eine volle Empfehlung für dieses originelle und runde Spiel - stundenlanger Spielspaß garantiert.

 

Battle Realms läuft problemlos auf heutigen Betriebssystemen und ist beispielsweise auf gog.com (samt Erweiterung) erhältlich.


Wertung
Pro und Kontra
  • originelles Setting
  • vier unterschiedliche Kriegsparteien mit eigenen Einheiten
  • fordernde kampagne + Vielzahl an Gefechtskarten
  • etwas chaotische Schlachten
  • angestaubte Grafik

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 40, weniger als 100 Stunden



Kommentare(4)
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