Satinavs Ketten die düstere Seite des Adventures.

Das Schwarze Auge als Adventure, kann das funktionieren? Ja es kann und in diesem Test möchte ich euch näher bringen warum. Viel Spaß beim...

von Tobias B. am: 27.01.2013

Das Schwarze Auge als Adventure, kann das funktionieren? Ja es kann und in diesem Test möchte ich euch näher bringen warum. Viel Spaß beim lesen.


Grafik 8/10

Satinavs Ketten ist, so gut wie alle andren Adventures natürlich nicht das Grafikbrett. Die Animationen der Charaktere lassen an vielen Stellen sehr zu wünschen übrig, besonders wenn man Geron durch die Stadt stacksen sieht. Aber nun kommt das was es ausmacht. Die Hintergrundmalerreien, Zwischensequenzen und die Gefühle werden in diesem Spiel durch die liebevolle Zeichnungen so gut transportiert wie es im Adventurebereich wohl noch nie vorkam. Mich hat das Spiel eben durch diese Tatsache voll und ganz in seinen Bann gezogen und mich mit freuen und leiden lassen.

Sound 8/10

Über den Sound kann man nicht klagen. Die Vertonung und Syncro lässt sich zwischen exzellent und solide beschreiben. Gerade Nuri sowie Geron sind meines erachtens hervorragend vertont. Die Hintergrundmusik passt zu den jeweiligen Settings wunderbar und verbessert sich gar im Laufe der Spiels sukzessive.

Balance 8/10

Satinavs Ketten richtet sich vorrangig an Adventure Kenner, zwar gibt es Hilfestellung, doch selbst mit diesen dürften Genrefremde ihren schaff haben. Bei den Rätzelketten muss man mehr als einmal über viele Ecken denken (gerade in der Elfenwelt). Es ist eben das was es ausmacht, die Rätsel sind skurril und knifflig und machen ungemein Spaß. Zum Journal selbst muss man leider sagen, dass es überflüssig ist, da es teils mehr verwirrt als hilft und über die meiste Zeit frei von wertvollen Hinweisen ist.

Atmosphäre 10/10

Satinavs Ketten transportiert die DSA Atmosphäre tadellos. Anfangs ist das Spiel sehr gewöhnungsbedürftig doch der Sog setzt nach spätestens 30 Minuten an. Es kommt nur äußerst selten vor das ich ein Spiel straight ahead durchspiele, Satinavs Ketten ist eines davon. Wenn man sich darauf einlässt wird man auf eine Gefühlsachterbahn geschickt von albern bis tottraurig. Es gibt nur eine Handvoll Spiele die das bei mir schaffen.

Bedienung 9/10

Ladezeiten gibt es kaum, die Point-and-Click Technik arbeitet gewohnt sauber. Rätselhilfen sind optional zuschaltbar (Ich empfehle sie auszulassen solang man vorran kommt). Das Inventar kann per Mausrad durchgescrollt werden die Inventaranzeige selbst benutzte ich nur selten.

Zu den drei Hilfestellungen:

1. Hervorhebung von Objekten in der Spielwelt.
2. Hotspotfunktion beim überfahren von Objekten werden mögliche Interaktionen     mit Inventargegenständen angezeigt.
3. Aktionshilfe solang eine Möglichkeit besteht mit dem Objekt zu interagieren scheint es weiß, ist es ausgegraut kann man es ignorien da alle Interaktionen ausgeschöpft sind.

Umfang 8/10

Mit einer Spieldauer von 10-12 Stunden reiht sich Satinavs Ketten im mittleren Durchschnitt des Adventuregenres ein. Wiederkehrende Schauplätze in völlig anderen Settings von fröhlich bis düster geben dem Spiel eine hohe Glaubwürdigkeit (bspw. die Szene am Brunnen). Es gibt keinen Leerlauf durch Laufwege, die Rätseldichte ist genau richtig. Ich unterlasse es hier, bei einem "Adventure" von Wiederspielwert im Sinne von Abwechslung zu schreiben. Schade ist das unsere Aktionen egal wie sie ausfallen nur sehr wenig unterschied machen.

Handlung 8/10

Satinavs Ketten zeichnet sich durch seine sehr gut erzählte Story aus die, die Bedrohung sehr gut in Szene setzt. Die Düsternis ist erfrischend anders als der slapstick "Einheitsbrei" des Adventuregenres. Leider fällt das Ende etwas abrupt aus, es lässt zwar keine offenen Fragen zurück, doch hätte man hier ein etwas liebevolleres ausklingen der Geschichte erwartet. Eine art "Outro" wäre toll gewesen.

Charaktere 9/10

Bei den Charaktere gibt sich das Spiel keinerlei blöse. Geron und Nuri passen perfekt in das Setting. Nuri die noch nie in Kontakt mit der Aussenwelt gekommen ist, avanciert von einem reizüberfluteten, hyperaufgeregten Kind zu einer Frau die nach und nach die rosa Brille verliert und sieht wie die Welt wirklich ist. Auch Geron ist mehr als glaubwürdig in seiner Rolle als Anti-Held, der als kleiner Fallensteller beginnt und während der Geschichte über sich hinauswachsen muss. Allgemein ist die Charakterenglaubwürdigkeit eines der besten das ich im Adventurebereich gesehen hab.

Dialoge 8/10

Die Dialoge sind allesamt sehr toll geschrieben. Wortwitz und ernstere Dialoge Reihen sich perfekt zu einem ganzen. Es ist schön das, das Spiel auf all zu überzogenen Humor verzichtet. Geron´s teils lässige Sprüche haben sich bei mir sehr lange ins Gehirn eingebrannt (Monkey Island´s Schimpfwortgefechte lassen grüße :). Schade, wir haben des öfteren mehrere Möglichkeiten auf eine Situation zu anworten, leider hat es nur geringen (in der gleichen Szene) bis keinerlei Einfluss auf das weitere vorgehen. Traurig im Jahr 2012 keine Lippensyncro, das muss nicht sein.

Rätsel 8/10

Die fordernden Rätsel sind mitunter so komplex, dass man teils zehn Minuten den Bildschirm anstarrt und sich einfach fragt: sag mir was ich machen muss. Wenn jedoch ein Rätsel von diesem Kaliber gelöst ist gibt es ein regelrechtes Hochgefühl (vorallem ohne Rätselhilfen). Durch die Journalproblematik (siehe Balance) sind bei manchen Rätseln Hinweise zu spärlich oder unlogisch gesät (aber eher selten).


Fazit:

Das Schwarze Auge: Satinavs Ketten ist ein erfrischen anderes und deutlich schwereres Spiel seiner Gattung. Das düstere Setting gefällt die Story und die Charaktere auch. Leider schöpft das Spiel seine stärken nicht überall voll aus, seien es diverse Logiklücken, die fehlende Lippensyncro oder die Teils stacksigen Animationen. Nichtsdestotrotz ist Satinavs Ketten ein gutes, weil anderes Spiel.

Kauftipp:

Genrekenner: ja
Genrefremde: bedingt
Low-Budget : Pflichtkauf


Wertung
Pro und Kontra
  • Solide Spieldauer
  • Wunderschöne Hintergrundzeichnungen
  • Tolle Zwischen-/Traumsequenzen
  • Knifflige Rätsel
  • Tolle Charaktere
  • Gute Rätselhilfen
  • Sehr spannende Story
  • Alt anmutende Animationen
  • Logikfehler
  • Unbrauchbare Journalfunktion
  • Etwas dürftiges Ende

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher schwer

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 10, weniger als 20 Stunden



Kommentare(4)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.