Schaurig schön!

F.E.A.R. ist ja nun schon ein wenig älter, hat aber, wie ich finde, noch nichts von seinem Reiz verloren. Insbesondere dann, wenn man auf Shooter oder...

von Flori der Fux am: 29.09.2012

F.E.A.R. ist ja nun schon ein wenig älter, hat aber, wie ich finde, noch nichts von seinem Reiz verloren. Insbesondere dann, wenn man auf Shooter oder generell Games mit guter (Grusel-)Story steht.

Über die Story werde ich mich jetzt mal nicht auslassen, denn selbst entdecken macht doch viel mehr Spaß. Nur soviel: Wir sind Teil einer Spezialeinheit, mit dem Auftrag, eine außer Kontrolle geratene Privatarmee des Armacham-Konzerns auszuschalten. Dieser zwielichtige Rüstungskonzern entwickelt und produziert nicht nur Kanonen, sondern auch gleich Klonsoldaten, die diese bedienen. Und darüber hinaus auch noch telepatische Übermenschen, die wiederum die Klonarmee kontrollieren können. Wir haben es mit zweien dieser Superhirne zu tun, einem gewissen Paxton Fettel und einem kleinen Mädchen namens Alma. Beide sind letzten Endes mit dafür verantwortlich, dass unsere Spezialeinheit zur Gänze aufgerieben wird, nur wir überleben das Massaker, und müssen auf eigene Faust herausfinden, was passiert ist, was es mit den Klonsoldaten und vor allem mit den beiden Telepathen auf sich hat. Denn gerade die kleine Alma, die übrigens eine eineiige Zwillingsschwester der Samara aus "The Ring" sein könnte (blass, barfuß, langes, ihr ins Gesicht hängendes Haar, brutal und überaus gruselig) nimmt auch auf die Klonsoldaten keine Rücksicht, wenn es darum geht, uns aufzuhalten. 

Im Verlauf des Spiels lüften sich mehr und mehr Geheimnisse um Armacham, Fettel und Alma, und ich muß sagen, ich liebe Stories dieser Art. Das Auftauchen von Alma hat fast immer Schock-Charakter, sei es, dass sie mordend und vernichtend Ihre Aufwartung macht, oder uns in überaus schaurigen Visionen heimsucht. Die Geschichte hat ein offenes Ende (schließlich gibt es zwei Fortsetzungen), bleibt aber spannend von der ersten bis zur letzten Minute.

Als F.E.A.R. veröffentlicht wurde, machte ich zunächst einen Bogen darum, weil die Hardwarevoraussetzungen für die damalige Zeit sehr hoch waren.  Das Spiel nutzt ausschließlich einen CPU Kern, und der sollte dann schon mit 3 GHz befeuert werden, damit Freude aufkommt. Technisch zeichnet sich F.E.A.R. durch eine für die damalige Zeit wirklich starke K.I. aus. Gegner weichen Angriffen geschickt aus, gehen in Deckung, feuern aus der selbigen und sind somit mehr als nur dummes Kanonenfutter. Nebenbei gibt's noch ein paar Physikeffekte, und auch Schatten spielen eine bedeutende Rolle. Den größten Teil des Spiels verbringen wir in z.T. unterirdischen Büro- und Forschungskomplexen und Fabrikkellern, die oftmals nur dürftig beleuchtet sind. Streckenweise kommen wir nur mit unserer Taschenlampe weiter. Ich denke, man kann F.E.A.R. durchaus als Schleichshooter bezeichnen, denn wer blind drauf zu läuft, wird nicht weit kommen. Die zähen Gegner tauchen oft überraschend auf und feuern sehr zielsicher. Da ist man gut beraten, über eine geeignete Deckung zu verfügen. Als besonders Goodie können wir, sofern genug Energie vorhanden ist, einen Zeitlupemodus aktivieren, der uns für wenige Sekunden ein zielgenaues Anvisieren und Ausschalten der ausgebremsten Gegner ermöglicht - hocheffizient und cool zugleich.

Grafisch präsentiert sich das Szenario von F.E.A.R. über weite Strecken etwas nüchtern, Kellerwände aus Beton dominieren. Es ist aber die Düsternis und die diffuse Beleuchtung, sowie das Schattenspiel. die das Gesamtbild dann doch sehr stimmig machen. Statt Musik hören wir Dark Ambient Sounds, die die Spannung weiter erhöhen. Zudem wird der Spielstand nur an Checkpoints gespeichert, weshalb besonders vorsichtiges Vorrücken empfehlenswert ist, zumal die Checkpoints teilweise etwas weit auseinander liegen. 

Wer's noch nicht gespielt hat, oder plant, sich die Nachfolger F.E.A.R. 2 und 3 reinzuziehen, sollte sich F.E.A.R. auf jeden Fall vorher antun, denn es lohnt sich wirklich.

 


Wertung
Pro und Kontra
  • + ordentliche KI
  • + passende Soundkulisse
  • + Gruselstory
  • - Checkpoints teils etwas weit auseinander
  • - Deutsche Fassung entschärft

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 20, weniger als 40 Stunden



Kommentare(1)
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